Erster Eindruck: Honor 9 im Hands-On

Wenn ich nach einem empfehlenswerten Smartphone im Preisbereich zwischen 300 und 400 Euro gefragt werde, so habe ich bislang unter anderem gerne das Honor 8 empfohlen. Das Gerät wurde im Sommer 2016 vorgestellt und bietet ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Seit wenigen Tagen ist nun der Nachfolger – das Honor 9 – in Deutschland erhältlich (wir berichteten). Es kostet ähnlich viel wie der Vorgänger und optisch hat sich nicht allzu viel getan, die Technik im Inneren wurde jedoch auf den aktuellen Stand gebracht. Im Grunde handelt es sich um ein Huawei P10 in anderem Gehäuse und ohne Leica-Kameratechnik. So viel vorweg: auch das Honor 9 kann man guten Gewissens zum Kauf empfehlen.

Lieferumfang

Das Honor 9 wird in einem weißen Pappkarton geliefert, zur Auswahl stehen die Gehäusefarben silber und blau. Später soll auch noch eine schwarze Version hinzu kommen. Für den Test wurde die silberne Variante zur Verfügung gestellt. Das silberne Gerät hat auf der Rückseite einen sehr schönen „Glanz-Effekt“, wie auf den Fotos zu sehen ist, allerdings sind auch Fingerabdrücke super schnell sichtbar. In der Verpackung findet man neben dem Gerät selbst noch eine Hartplastik-Hülle (qualitativ kein Knaller, macht das Gerät aber sehr schön griffig) und natürlich ein USB-Kabel. Als Anschluss kommt USB Typ C zum Einsatz, das Netzteil unterstützt die Huawei QuickCharge Technik, das Gerät kann also extra schnell aufgeladen werden. Ein Headset wird nicht mitgeliefert.

Honor 9: mitgelieferte Schutzhülle.
Honor 9: mitgelieferte Schutzhülle.

Guter Erst-Eindruck

Das Display ist sehr schön hell und stellt Farben kräftig und naturgetreu dar. Die Full-HD Auflösung ist absolut ausreichend, mehr braucht man bei der Größe von etwa 5,2 Zoll wirklich nicht. Der Fingerabdruck-Sensor ist im Vergleich zum Honor 8 auf die Vorderseite gewandert und dient gleichzeitig auch als Home-Taste. Ich persönlich finde die Positionierung beim Honor 9 sehr gut, zumal der Sensor auch sehr zuverlässig und schnell arbeitet. Neben dem Fingerabdruck-Sensor sind zwei Touch-Tasten für das Multitasking-Menü und die Zurück-Taste platziert worden, die Belegung der Tasten kann man glücklicherweise seinen persönlichen Vorlieben anpassen.

Honor 9: Fingerabdrucksensor und Tasten auf der Front.
Honor 9: Fingerabdrucksensor und Tasten auf der Front.

Einen guten ersten Eindruck macht auch die Kamera. Honor setzt hier auf eine Dualkamera mit einem 12 Megapixel RGB Sensor und einem 20 Megapixel Monochrom-Sensor. Dank HiSilicon Kirin 960 Chipsatz können Videos nun endlich auch in 4K Auflösung aufgenommen werden, beim Vorgänger ging das noch nicht. Wenn die Qualität bei Video-Aufnahmen aber genau so schlecht ist wie beim Honor 8 Pro (Testbericht), hilft das auch nichts – im folgenden Test wird die Video-Funktion daher genau unter die Lupe genommen.

Honor 9: Dual-Kamera auf der Rückseite.
Honor 9: Dual-Kamera auf der Rückseite.

Gehäuse: Licht und Schatten

Das Gehäuse des Honor 8 Pro ist insbesondere auf der Rückseite zu den Seiten hin stark abgerundet, wodurch das Gerät besser in der Hand liegen soll. Nun kann man zu Glas-Rückseiten stehen wie man will, ich persönlich finde sie aber immer etwas rutschig und nicht so schön wie Metall-Gehäuse. Das ist auch mein Kritikpunkt am Honor 9, es fühlt sich in der Hand nicht so gut an wie zum Beispiel ein Huawei P10 oder ein Apple iPhone 7 (beide Metall-Gehäuse). Sehr gelungen finde ich aber die Reflexionen auf der Rückseite: je nach Lichteinfall sieht das Gehäuse dunkler oder heller aus.

Erstes Fazit

Das Honor 9 ist eine gute und konsequente Weiterentwicklung zum Honor 8. Die Technik wurde auf den aktuellen Stand gebracht, der interne Nutzer-Speicher von 32 GB auf 64 GB verdoppelt. Die Dual-SIM Funktion ist natürlich ebenfalls wieder mit an Bord. Beim Gehäuse-Design scheiden sich sicherlich die Geschmäcker, doch bei den drei Geräte-Farben sollte eigentlich für fast jeden etwas dabei sein.

Ein ausführlicher Vergleich mit dem Honor 7 (2015er Flaggschiff-Modell, noch mit Metallgehäuse) folgt in Kürze, ebenso wie ein etwas ausführlicherer Testbericht des Geräts.