O2 LTE Netz auf die Probe gestellt

Vor mehr als vier Wochen fiel der Startschuss für die mobile LTE Nutzung im Netz von Telefónica O2 Germany. Sofort zu Beginn waren nur die LTE Smartphones HTC One XL und LG Optimus True HD LTE im Verkauf zu bekommen. Kurz darauf folgte der O2 Surfstick LTE 4G (Modellbezeichnung ZTE MF821D). Seit wenigen Tagen ist auch das LTE Tablet  Asus Transformer Pad TF300TL bei O2 verfügbar.  Bereits Ende Juni, also kurz vor dem LTE Start, konnte Max erste Eindrücke vom LTE Netz der Telefónica in Nürnberg sammeln. Anfang Juli gab das Münchener Telekommunikationsunternehmeren LTE in den Städte Dresden, Erlangen, Fürth und Nürnberg offiziell zur Vermarktung frei. Im August erfolgte die LTE Freigabe für die Städte Leipzig und München. Hier ist es etwas verwunderlich, dass die bayerische Landeshauptstadt nicht zu von Beginn an mit auf der LTE Liste gelandet ist, da hier schon viel längerem LTE bereitstand. Zur Einführung der mobilen LTE Nutzung am Smartphone vermarktet O2 den Blue M für monatlich rund 40€ und den Blue L für rund 60€. Die neue o2 Go Datentarife sind alle LTE fähig. Selbst mit einer alten Datenkarte im Tarif o2 Active Data Card konnte ich erfolgreich das LTE Netz nutzen. Die Datenraten sind auf 7,2 MBit/s im Downlink und rund 5 MBit/s im Uplink festgelegt.

Eingesetzte Endgeräte

In unserem Test setzte ich unterschiedlichste Hardware von verschiedenen Herstellern an den Orten Fürth, Lauf a. d. Pegnitz und Nürnberg ein. Primär kam das taiwanesische LTE Smartphone HTC One XL zum Einsatz.  Ansonsten wurden daneben die folgenden Router und LTE Sticks verwendet:

HTC One XL
Huawei B390
Huawei B593
Huawei E398
ZTE MF821D

Datenraten und Empfang

Um den Nürnberger Rathenauplatz herum konnten mit einem HTC One XL und dem Huawei B593 die besten Datenraten von etwa 32 MBit/s im Downlink erzielt werden. Außerhalb des Rathenauplatzes war meist mit dem HTC One XL bei 15 MBit/s im Download Schluss. Die Nürnberger Innenstadt ist vergleichsweise gut ausgebaut, dennoch besteht wie auch bei den anderen Netzbetreibern noch Bedarf an zusätzlichen LTE Standorten, die das Netz verdichten und den Empfang damit verbessern.  Auf der Zugfahrt zwischen Nürnberg und Fürth bestand die LTE Verbindung dauerhaft und ohne Unterbrechung. In der zur Metropolregion Nürnberg gehörend City ist der Empfang in Ordnung. Geht man aus dem Stadtkern raus, nimmt der Empfang aber deutlich ab. Auch hier wieder „nur“ Datenraten von bis 15 MBit/s. Anders hingegen in Lauf a. d. Pegnitz, hier ist die LTE Reichweite erstaunlich groß. Das Signal hat eine höhere Reichweite als das der Mitbewerber, Telekom und Vodafone. In der 30.000 Einwohner-Stadt schwankte der Downlink je nach Gerät zwischen 12 und 22 MBit/s Bei einem Ausflug nach Oberfranken in die Gemeinde Igensdorf signalisierte das HTC One XL überraschend LTE in der kleinen Ortschaft Pommer, die 35 km entfernt von Nürnberg liegt. Im O2 Netz ist mit dem Start im Juli auch wie bei den zwei großen Konkurrenten CSFB (Circuit Switched Fallback aktiv und funktioniert genauso problemlos und zügig wie in den anderen Netzen. Durch die Bank weg, egal an welchen Standort, ist aufgefallen, dass der Upload meist konstant mindestens 10 MBit/s betrug. Sehr häufig bewegte sich der Upload-Wert je nach Gegebenheit zwischen 15 und 20 MBit/s. Die Latenzzeiten, welche vor allem beim Online Gaming relevant sind, können sich durch aus mit denen der Telekom messen lassen und liegen mit guten 27ms im Schnitt rund 30% vor Vodafone.

Fazit

Im Uplink und bei der Latenzzeit bewegen sich die Werte auf einem hohen Level. O2 LTE eignet sich im Vergleich zu Vodafone eher für Online Gaming. Aufzuholen gilt es für O2 den Vorsprung der anderen Netzbetreiber im flächendeckenden Ausbau. Zusätzlich wäre es zu begrüßen, wenn ein ähnliches Verfahren wie bei Telekom und Vodafone angewendet wird, sodass mehr (Alt-)Tarifen den Zugang zum LTE Netz erlaubt wird.