Test: Samsung Galaxy Alpha

Samsung Galaxy Alpha

Das Samsung Galaxy Alpha ist eines der dünnsten und kompaktesten High-End Smartphones auf dem Markt. Außerdem ist es für Samsung der Beginn einer neuen Material-Strategie: während bisher selbst bei teuren Flaggschiff-Geräten ausschließlich auf oft billig wirkendes Plastik gesetzt wurde, soll ab sofort viel hochwertiges Metall zum Einsatz kommen. Das Galaxy Alpha ist zudem eines der ersten Smartphones, die LTE-Advanced der Kategorie 6 mit 300 MBit/s unterstützen. Genug Gründe für mich, das Samsung Galaxy Alpha einem ausführlichen Test zu unterziehen.

Lieferumfang und erster Eindruck
Das Samsung Galaxy Alpha ist in fünf Farben erhältlich: schwarz, weiß, silber, blau und gold. Es wird in einem kleinen Pappkarton geliefert, in dem außerdem noch ein 1860 mAh starker Akku, ein In-Ear Headset mit 3 verschiedenen Gummi-Aufsätzen und ein USB-Kabel enthalten ist. Das Netzteil, welches mit dem Micro-USB Kabel verbunden wird, hat einen Output von 1,55 Ampere und lädt den Akku zügig auf.

Die Rückseite ist leicht gummiert und fühlt sich gut an.
Die Rückseite ist leicht gummiert und fühlt sich gut an.

Jedem, der das Galaxy Alpha das erste Mal in die Hand nimmt, fällt sofort das erstaunlich geringe Gewicht von nur 114,3 Gramm auf. Das erwartet man nicht, denn sonst sind große Smartphones mit 4,7 Zoll Display deutlich schwerer. Trotz des geringen Gewichts wirkt das Galaxy Alpha unheimlich wertig und gut verarbeitet. Stünde nicht groß „SAMSUNG“ auf der Front und der Rückseite, so würde man das Galaxy Alpha wohl erst auf den zweiten Blick als Samsung-Smartphone erkennen.
Durch die vergleichsweise geringe Breite von nur 65mm liegt das Gerät noch gut in der Hand, die Einhandbedienung ist nach kurzer Eingewöhnung problemlos möglich. Insbesondere für frühere Besitzer eines Apple iPhone 5 oder 5s dürfte das Galaxy Alpha daher ein ganz heißer Tipp sein. Insgesamt erinnert sowieso einiges am Alpha an die 2012er iPhone Generation, was natürlich hauptsächlich dem hochwertigen Metallrahmen geschuldet ist, der oben unten leicht abgeschliffen ist.

Gute technische Ausstattung und ordentliche Software
Als Prozessor kommt beim Galaxy Alpha ein Samsung Exynos mit 2x 4 Kernen zum Einsatz. Der erste Quad-Core arbeitet mit bis zu 1,3 GHz, der zweite mit bis zu 1,8 GHz. Der Arbeitsspeicher ist 2 Gigabyte groß. Als Betriebssystem kommt Android 4.4 KitKat mit TouchWiz Oberfläche zum Einsatz. Im Vergleich zu vorherigen Galaxy Smartphones arbeitet das Alpha erstaunlich flüssig und schnell, auch wenn es noch nicht ganz an die Geschwindigkeit eines Google Nexus Telefons heran kommt. Beim Speicher muss man leider mit 32 GB (bzw. etwas über 25 GB) auskommen, da Samsung keinen Speicherkarten-Schacht verbaut hat. Für die meisten Nutzer dürfte das reichen, schade ist es dennoch, vor Allem weil man die Rückseite ja sowieso abnehmen kann…

Galaxy Alpha Metall
Der Metall-Rahmen ist oben und unten etwas dicker.

Die Kamera des Samsung Galaxy Alpha besitzt einen Sensor im 16:9 Format und kann in diesem Seitenverhältnis Bilder mit einer Auflösung von bis zu 12 Megapixel aufnehmen. Die Bilder sind von sehr guter Qualität und die Kamera löst bei normalen Lichtverhältnissen sehr schnell aus, sodass nur äußerst selten unscharfe oder verwackelte Bilder entstehen. Videos können auf Wunsch sogar in 4K-Auflösung mit 30 Bildern pro Sekunde aufgenommen werden, dann jedoch ohne Bildstabilisator und mit einem enormen Speicher-Verbrauch.

Die Kamera macht sehr gute Fotos.
Die Kamera macht sehr gute Fotos.

Das Display ist mit 4,7 Zoll etwas kleiner als bei den meisten anderen High-End Smartphones, was vielen Nutzern aber entgegenkommen dürfte. Da Samsung auf ein sAMOLED Display setzt, sind die Schwarzwerte sehr gut und die Farben kräftig. Auch die Helligkeit ist absolut ordentlich und für helle Tage geeignet. Einzig bei der Display-Auflösung gibt es Grund zur Kritik: wenn man ganz genau hinschaut, kann man hier bei Schriften leicht ausgefranste Ränder sehen – der Grund liegt wohl bei der Pentile-Matrix, in der die 1280 x 720 Pixel angeordnet sind. Ideal wäre hier eine RGB-Matrix oder gar ein Full-HD Display gewesen!

Funkverbindungen und Akku
Der Akku des Samsung Galaxy Alpha ist mit einer Kapazität von 1860 mAh eher klein, allerdings sollte man sich von dieser Zahl nicht blenden lassen: die Laufzeit ist dank stromsparendem Prozessor und recht gering aufgelöstem Display gut, man kommt völlig problemlos über einen Tag. Zum Vergleich: ein Samsung Galaxy S4 (2.600 mAh) hat sogar eine etwas kürzere Akku-Laufzeit bei gleichem Nutzungsverhalten. Der Akku des Samsung Galaxy Alpha hat übrigens auch ein NFC-Chip integriert, sodass man verschiedenste Dienste wie etwa den Bezahl-Service MyWallet von der Deutschen Telekom nutzen kann.

Galaxy Alpha LTE-Advanced
Netmonitor mit LTE Cat6 und Speedtest

Das Modem des Samsung Galaxy Alpha ist ein Intel XMM 7260 und kann LTE-Advanced der Kategorie 6 mit bis zu 300 MBit/s im Downlink und 50 MBit/s im Uplink. Wird diese Erweiterung des LTE-Netzes genutzt, so erscheint ein „4G+“ Symbol in der Status-Leiste. Natürlich ist das Gerät auch abwärtskompatibel zu älteren Standards, so kann im UMTS-Netz zum Beispiel der Datenbeschleuniger DC-HSPA+ genutzt werden. Mit einer Test-Simkarte der Telekom erreichten wir über LTE Cat6 mit 1800+2600 MHz Geschwindgkeiten von etwa 160 MBit/s im Download und 45 MBit/s im Upload, im UMTS-Netz waren etwa 28 MBit/s im Download möglich.

Die Empfangs- und Sendeleistung ist insbesondere im LTE-Netz hervorragend, gleiches gilt für das WLAN-Modul. Sowohl LTE800 als auch LTE1800 und LTE2600 sind auch bei schwachem Empfang noch stabil nutzbar. Auch die Sprachqualität kann überzeugen. Besonders interessant für Bastler: über den Code *#0011# kommt man in den Netmonitor, der viele zum Netz relevante Daten anzeigt. Bei LTE-Advanced Cat6 wird zum Beispiel auch angezeigt, welche Frequenzbänder kombiniert werden.

Fazit: Samsung Galaxy Alpha
Das Samsung Galaxy Alpha ist ein sehr gutes Smartphone mit nur wenigen Schwächen. Besonders gut finde ich die kompakten Abmessungen, das geringe Gewicht und den hochwertigen Metallrahmen. Auch der schnelle, energiesparende Prozessor und das moderne Modem sind Pluspunkte. Leichte Kritik muss sich Samsung beim Display und beim nicht erweiterbaren Speicher gefallen lassen – aber das sind beides Punkte, die beim derzeitigen Straßenpreis von etwa 350 Euro ohne Vertrag (Stand: Januar 2015) absolut in Ordnung sind.