Der Huawei E5377 LTE-Hotspot ist mit Abmessungen von 9,35 x 5,71 x 1,44 Zentimetern und einem Gewicht von nur rund 82 Gramm inklusive Akku einer der kleinsten und leichtesten mobilen LTE-Router auf dem Markt und hebt sich damit klar von deutlich größeren und schwereren, aber auch leistungsfähigeren Geräten wie dem Huawei E5786 ab. Nichts desto Trotz bietet der Huawei E5377 eine sehr gute Ausstattung, welche kaum Wünsche offen lässt. So kann man LTE Cat4 mit bis zu 150 MBit/s nutzen, hat ein modernes WLAN-Modul mit 2,4 und 5 GHz und sogar einen sehr nützlichen WLAN-Repeater. Grund genug, den Huawei E5377 einem gründlichen Test zu unterziehen!
Lieferumfang und erster Eindruck
Der Huawei E5377 wird in einer sehr kleinen Pappschachtel geliefert, bis auf ein kurzes USB 2.0 Kabel (Micro-USB auf Standard-USB) gibt es kein Zubehör, mal von der mehrsprachigen Kurzanleitung sowie dem Sicherheitshinweis abgesehen. Damit muss der Nutzer leider auch auf ein Netzteil verzichten, was jedoch für die meisten Nutzer kein Problem darstellen sollte, denn man kann jedes gewöhnliche Netzteil mit Micro-USB Anschluss verwenden oder das mitgelieferte USB-Kabel in einem freien USB-Port seiner Wahl stecken.
Der erste Einruck, wenn man den Huawei E5377 in die Hand nimmt: sehr klein, sehr leicht und dank matt-schwarzer Oberfläche recht wertig und unanfällig gegen Fingerabdrücke. Im Vergleich zu anderen mobilen Hotspots wie etwa dem Vorgänger Huawei E5372 oder dem großen Bruder Huawei E5786 ist der E5377 deutlich kompakter, was durchaus ein Vorteil ist, wenn man das Gerät zum Beispiel in der Hosentasche transportieren möchte. Die Inbetriebnahme ist denkbar einfach: Akku-Deckel entfernen, Standard-SIM einlegen (es gehen auch Nano-SIM und Micro-SIM mit Adapter), Akku einlegen und Power-Knopf auf der Front drücken.
Software: Webinterface und App
Die Bedienung des Huawei E5377 erfolgt wahlweise über einen beliebigen Browser über das Webinterface (Adresse: 192.168.8.1) oder über die Huawei HiLink App auf dem Smartphone bzw. Tablet. Die App ist für Android und iOS verfügbar, Nutzer eines Endgerätes mit Windows Phone sind zwingend auf das Webinterface angewiesen.
Zur ersten Einrichtung steht ein Assistent bereit, der durch die wichtigsten Einstellungen führt. Weitergehende Dinge wie etwa die Wahl der Mobilfunk-Technologie oder die Einrichtung des WLAN-Repeaters können später vorgenommen werden. Insgesamt ist das Webinterface sehr flott und bietet viele Funktionen, das Design ist aber mittlerweile etwas angestaubt und bedarf einer Überarbeitung. Die HiLink App auf Smartphone und Tablet sieht dagegen sehr modern und frisch aus und bietet einen ähnlich guten Funktionsumfang. Alle Informationen sind problemlos und schnell einsehbar, sodass für die meisten Nutzer das Webinterface im Browser nicht relevant sein dürfte. Um die HiLink App zu laden, kann man sich auf dem Display des Huawei E5377 übrigens einen QR-Code anzeigen lassen, welcher direkt in den App-Store führt. Gleiches gilt für das WLAN-Passwort, auch dieses kann man via QR-Code anzeigen lassen.
Einige wenige Funktionen lassen sich auch über das Display auf der Front des Huawei E5377 steuern, zum Beispiel das WLAN-Frequenzband (2,4 GHz oder 5 GHz), die Nutzung von Daten-Roaming oder der WLAN-Repeater. Vorrangig dient das Display aber zur Anzeige von Status-Informationen wie dem Datenverbrauch, der Online-Zeit oder dem Empfang. Auch der Akku-Status (in Prozent) sowie die Netztechnologie wird angezeigt. Das Display des Huawei E5377 ist trotz geringer Auflösung gut ablesbar.
Die Verbindungs-Daten wie etwa der richtige Zugangspunkt (APN) werden vom Gerät automatisch anhand der eingelegten SIM-Karte eingetragen. Bei meinem Testgerät des Huawei E5377 gab es jedoch das Problem, dass für SIM-Karten der Deutschen Telekom ein veralteter APN eingetragen wurde, sodass die LTE-Verbindung nicht zustande kam. Hier war eine manuelle Änderung auf den APN „internet.telekom“ nötig.
Mobilfunk
Der Huawei E5377 verfügt über einen Modem-Chipsatz der Huawei-Tochterfirma HiSilicon. Das Modem kann FDD-LTE nach Kategorie 4 mit bis zu 150 MBit/s im Downlink und 50 MBit/s im Uplink auf den Frequenzbändern um 800/850/900/1800/2100/2600 MHz. Zudem wird TDD-LTE im Frequenzbereich um 2300 MHz unterstützt – das kann für eine Asien-Reise durchaus interessant sein. Selbstverständlich ist das Gerät abwärtskompatibel zu UMTS und GSM, im UMTS-Netz wird DC-HSPA+ mit 42,2 MBit/s im Downlink unterstützt.
Die Empfangsleistung ist bei LTE gut bis sehr gut, auch in schwach versorgten Regionen kann man noch stabile Verbindungen aufbauen. Der Empfang des großen (und deutlich teureren) Bruders Huawei E5786 ist aber insbesondere bei LTE auf 800 MHz etwas besser. Sehr gut schneidet der Huawei E5377 im Test mit UMTS auf 2100 MHz ab: hier ist der Empfang hervorragend und die Datenraten sind auch bei schlechter Verbindung noch brauchbar.
Seitlich neben dem Micro-USB-Anschluss befinden sich unter einer Klappe zwei Anschlüsse für eine externe Antenne (Anschlusstyp CRC-9). Mittels Pigtail-Adapter von CRC-9 auf SMA lassen sich alle gängigen Antennen mit SMA-Anschluss nutzen. Im Test mit einer novero Dabendorf LTE1800 MIMO Antenne konnten die Datenraten sowohl im Uplink als auch im Downlink deutlich gesteigert werden.
WLAN und Akku
Das WLAN-Modul des Huawei E5377 kann bis zu 10 Geräte gleichzeitig drahtlos mit Internet versorgen. Ein weiteres, elftes Gerät, kann mittels USB-Anschluss mit dem Router verbunden werden. Die Sendeleistung ist gut und vergleichbar mit anderen mobilen Hotspots. Wunder sollte man nicht erwarten, aber um eine kleine Wohnung mit 2-3 Zimmern zu versorgen, reicht es auf jeden Fall. Die maximale Datenrate lag im Test bei 300 MBit/s (laut Windows). Trotz Unterstützung für WLAN auf 2,4 GHz und 5 GHz ist der neueste WLAN-ac Standard nicht integriert. Die Verbindungsgeschwindigkeit ist aber absolut ausreichend um die vollen 150 MBit/s der LTE-Verbindung zu übertragen oder um schnell Daten auf die optional eingelegte MicroSD-Speicherkarte zu übertragen.
Tipp: mit HUAWEI MiFi Hotspots kann man sich ins Telekom ICE WLAN einwählen: Vorteil: mehr als 1 Gerät gleichzeitig! pic.twitter.com/TqlQuZqfzQ
— Max (@nuemax) 30. Januar 2015
Besonders erwähnenswert ist der integrierte WLAN-Repeater. Einmal konfiguriert, schwenkt dieser automatisch von Mobilfunk auf WLAN um, sobald das bekannte Netzwerk in Reichweite ist. Besonders nützlich ist das dann, wenn mit dem WLAN nur ein einziges Gerät verbunden werden darf, wie zum Beispiel bei den Hotspots der Deutschen Telekom oder bei Hotel-Hotspots. Hier kann man dann den E5377 verbinden, der das Signal über sein eigenes WLAN an bis zu 10 Geräte weiter gibt.
Ein Knackpunkt am Huawei E5377 ist der Akku: dieser hat eine Kapazität von 1500 mAh und sorgt für eine Betriebszeit von maximal 6 Stunden – auf längeren Veranstaltungen oder im Außeneinsatz könnte das schon mal knapp werden. Doch glücklicherweise ist der Akku wechselbar, man kann also einen Ersatzakku vom Typ HB554666RAW kaufen (ca. 10 – 20 Euro). Alternativ gibt es auch einen Akku mit 1780 mAh für den Huawei E5377, dieser bietet eine etwas längere Betriebszeit und kostet mit rund 25 Euro nur wenig mehr.
Test-Video zum Huawei E5377
Kurz vor dem Fazit gibt es nun noch ein Test-Video zum Huawei E5377, welches den Test noch mal zusammenfasst und einen genaueren Blick auf das Gerät ermöglicht:
Fazit: Huawei E5377
Der Huawei E5377 ist für mich einer der besten mobilen Hotspots im Jahr 2015. Das Gerät ist sehr kompakt und leicht, bietet aber trotzdem eine sehr gute Ausstattung. Das Modem ist sehr schnell, der Empfang ist gut und WLAN gibt es auch auf 5 GHz. Die einzigen Kritikpunkte: das schnelle LTE Cat6 mit 300 MBit/s wird nicht unterstützt und der Akku ist mit 1500 mAh nicht besonders stark. Dennoch: für den Preis von derzeit etwa 120 Euro (Stand: Februar 2015) bekommt man einen sehr guten mobilen LTE-Hotspot!
Alternative: das etwas teurere Schwestermodell Huawei E5377T – mit sehr großem 3560 mAh Akku!