Option BEEMO (GI801) im Kurztest

Das LTE-Flaggschiff von Option, der BEEMO LTE Surfstick (Modellbezeichnung GI801), wurde Anfang April, gut einem Monat nach dem Mobile World Congress, vorgestellt. Wir haben in der Zwischenzeit exklusiv ein sogenanntes „Engineering Sample“ zur Verfügung gestellt bekommen. Im Juni stand eine Markteinführung kurzzeitig auf Kippe, nach unserem derzeitigen Stand wird der Option LTE Stick aber demnächst in die Auslieferung gehen. In dem uns zur Verfügung gestellten Engineering Sample ist ein PANTECH P4200 Chipsatz verbaut. Rein von den Frequenzen her lässt sich der Stick gut mit dem Huawei E392 vergleichen. Das Datenblatt schlüsselt sich wie folgt auf:

  • LTE: Unterstützung für 800/1800/2100/2600 Megahertz Frequenzen, bis zu 100 MBit/s im Download.
  • UMTS: Unterstützung für 900/2100 Megahertz Frequenzen. UMTS ist mit DC-HSPA+ im Download bis zu 42,2 MBit/s schnell. HSUPA ist auf 5,76 MBit/s im Upload begrenzt.
  • GSM: Unterstützung für 850/900/1800/1900 Megahertz Frequenzen, inklusive EDGE.
  • Externer Antennenanschluss für GPS
  • Software für MAC/ Windows: Option uCAN Connect in der Version 3.0.0.156 (Stand Anfang Februar 2012)
  • Firmware Version des Engineering Sample: P4200TEC351F.165 1 (Stand Ende März 2012)

Ein Slot für Speicherkarte fehlt bei dem Gerät. Auch der MIMO Antennenanschluss, der zwingend für LTE vorausgesetzt wird, ist zumindest nicht sichtbar verbaut. Auf der Rückseite findet man dafür einen Antennenanschluss für GPS. Über die uCAN Connect Software ist GPS als Applikation hinterlegt, nur lässt sich diese Funktion leider nicht ansteuern bzw. ausführen. Genauso wie beim Huawei E392 kann man am BEEMO einen Trageriemen befestigen.

Inbetriebnahme und Nutzung

Der GI801 ist wie der Huawei E398 schwenkbar und rastet in zwei Positionen fest ein. Betrieben wurde der Stick sowohl unter Windows 7 (Professional 32 und 64 Bit) als auch unter MAC OS 10.5 (Leopard). Unter beiden Betriebssystemen war eine reibungslose Installation und auch teilweise reibungslose Nutzung möglich. Ob und wie der Option LTE Stick unter Linux arbeitet, konnte mangels Linux Computer nicht getestet werden. Nutzt man den Stick über mehrere Stunden hinweg, entsteht keine höhere Wärmeentwicklung, wie es beim Huawei E398 der Fall ist. Möchte man den Stick mit einem Router wie dem Dovado Tiny oder der FRITZ!Box 7390 benutzt, wird man in die Schranken verwiesen. An beiden Routern wurde unser Engineering Sample nicht erkannt.

Empfang und Datenraten

Der LTE Stick wird dem sonst üblichen Option Empfangs-Niveau nicht ganz gerecht. Gerade bei LTE gibt es noch Nachholbedarf. Bei schwachem bis sehr schwachem LTE Empfang bucht der Stick nicht ins Netz ein und es kommt meist zu einem Fallback auf UMTS. Die Datenraten bewegen sich bei gutem LTE Empfang auf normalem Level und sich vergleichbar mit denen des Huawei E398. Ein Abschließendes Urteil der Performance kann erst bei näherer Betrachtung der finalen Version getroffen werden.

uCAN Connect Software

Der uCAN Connect Software Client wird via Autostart zur Installation, nach dem Anstecken, angeboten und ähnelt im Großen und Ganzen der Version des Option iCON 711. Bei der Sprachauswahl können neben Deutsch auch viele weitere europäische Sprachen wie z.B. Finnisch, Portugiesisch oder Spanisch eingestellt werden. Auffallend ist dabei, dass der Stick immer wieder bei jedem erneuten einstecken automatisch auf die Sprache Englisch zurückfällt. Die uCAN Software gibt nur den Status 2G, 3G und 4G aus. Bei GSM und UMTS wird nicht ersichtlich, ob z.B. EDGE, HSPA+ oder gar DC-HSPA+ anliegt. Mit einer Vodafone SIM-Karte zeigt das Gerät dennoch HSPA im UMTS-Modus an. Von Haus aus hat der Stick für bestimmte Netzbetreiber das passende Zugangsprofil hinterlegt. Bei Telefónica O2 und Vodafone gilt ein und derselbe APN, egal mit welcher Technologie eine Verbindung aufgebaut wird. Telekom Kunden, die Stick zukünftig einsetzen wollen, müssen das Zugangsprofil die APN auf internet.telekom abändern, um eine Verbindung mit dem LTE Netz herstellen zu können. Per default ist zumindest im Engineering Sample der alte APN im Profil hinterlegt, der nur einen Verbindung über GSM und UMTS zulässt. Wie bei der Mobile Partner Variante des Huawei E367 (O2 Surfstick Plus) und beim O2 Mobile Connection Manager des ZTE MF821D ist eine Schnittstelle beim uCAN Connect Client hinterlegt, die auf die verbaute WLAN-Karte im Notebook zurückgreift und bei Bedarf einen einfachen Wechsel der Verbindung zulässt, um beispielsweise das Volumen vom Datenvertrag zu sparen oder auf höhere Datenraten zurück zu greifen.

Fazit

Das Engineering Sample hat noch mit großen Schwierigkeiten gerade bei LTE zu kämpfen. Diese Probleme sollten idealerweise bis zum Launch in den nächsten Woche behoben sein. Da die Empfangseigenschaften bei Option bisher immer sehr positiv im Vergleich zur Konkurrenz ausgefallen sind, gilt es hier, auf die finale Version abzuwarten. Wenn der Empfang der finalen Version stimmt, geht der  Preis, der im Moment bei Amazon bei rund 160 Euro liegt, völlig in Ordnung.