Früher war der Belgische Hersteller Option sehr beliebt – die Surfsticks und Datenkarten waren gut und bei quasi jedem Netzbetreiber erhältlich. Zumindest letzteres hat sich in den letzten Jahren geändert – die großen Mobilfunkprovider haben fast nur noch Modems von Huawei und ZTE im Angebot. Doch nun meldet sich Option mit einem zeitgemäßen Surfstick zurück, der durchaus das Potential hat, wieder in das Sortiment von Telekom und co. aufgenommen zu werden – der Option iCON 711 HSPA+ Surfstick. Wir haben den Surfstick auf Herz und Nieren getestet und sagen euch, wie er sich im Vergleich zur Konkurrenz schlägt – doch zuerst einmal zu den Basisdaten:
Hersteller: | Option |
Modellname: | iCON 711 |
Technologien: | UMTS (3G), GSM (2G) |
Frequenzen: | UMTS: 900MHz, 2100MHz | GSM: 850MHz, 900MHz, 1800MHz, 1900MHz |
Geschwindigkeiten: | UMTS: 28,8Mbit/s down, 5,76Mbit/s up | GSM: 247kbit/s (bei Nutzung von EDGE) |
Sonstiges: | Externer Antennen-Anschluss (Typ TS9) vorhanden. 28,8Mbit/s nur mit externer Antenne im MiMo Betrieb möglich, sonst max. 21,1Mbit/s über HSPA+. MicroSD Card Slot für MicroSDHC Karten bis 32GB vorhanden. |
Erster Eindruck und Inbetriebnahme:
Der iCON 711 kommt in einer kleinen Pappschachtel daher, im Lieferumfang ist nur der Surfstick und das ein- oder andere Faltblättchen zur Information enthalten. Vor der Inbetriebnahme muss man die Simkarte in den iCON 711 einsetzen: dazu nimmt man die Verschlusskappe ab und zieht oberhalb des USB-Anschlusses eine kleine Halterung heraus, in der die Simkarte eingesetzt wird. Die Halterung wirkt übrigens wenig stabil – aber die meisten Menschen werden ihre Simkarte ja nicht so oft wechseln, von daher fällt das nicht so sehr ins Gewicht.
Hat man die Simkarte eingesetzt, so braucht man den Surfstick nur noch anschließen, die Softwareinstallation geht dann unter Windows ganz einfach per Plug n Play. Unter Mac OS X empfehle ich die Installation des launch2net Verbindungsmanagers, welcher im Paket mit dem iCON 711 sogar vergünstigt erhältlich ist.
Empfang und Datenraten:
Wenn die Software auf dem Computer installiert ist, kann sofort eine Internetverbindung aufgebaut werden. Der Empfang des iCON 711 HSPA+ Sticks ist durchaus zufriedenstellend und auf jeden Fall besser als bei vielen anderen Surfsticks. Den Besten Empfang bekommt man allerdings immer noch mit dem (deutlich teureren) Huawei E398 Surfstick – dafür kann der iCON 711 mit seiner Kompaktheit punkten, diese setzt nun mal die Grenzen bei der Größe der Antenne. Wer in schwierigen Empfangssituationen gerne den Empfang aufbessern will, kann dies mit einer externen Antenne tun – dann sind mit dem iCON 711 sogar Datenraten von bis zu 28,8Mbit/s möglich, wenn der Sendemast die MiMo Technik unterstützt (in Deutschland wird MiMo von keinem Betreiber im 3G Netz eingesetzt).
Der Empfang ist also gut, doch wie sieht es mit den Datenraten aus? Versprochen werden von Option bis zu 21,6Mbit/s, netto dürften wir daher im Idealfall maximal 17Mbit/s erwarten. Bei unseren Tests im Netz der Deutschen Telekom haben wir rund 14Mbit/s im Download und 3Mbit/s im Upload erreicht, die Pingzeiten lagen zwischen 43ms und 59ms. Der Stick ist also auf jeden Fall deutlich schneller als die Standard-Surfsticks, aber für einen weiteren Geschwindigkeitszuwachs fehlt ganz einfach die Dual Channel Technik, welche Geschwindigkeiten bis 42Mbit/s zulassen würde.
Software, Router, externe Antenne und co:
Die auf dem iCON 711 vorinstallierte Software namens „uCAN connnect“ ist sowohl auf Windows- als auch auf Mac-Rechnern lauffähig und ist relativ einfach bedienbar, jedenfalls die Basisfunktionen. Die neueste Version wird jeweils über eine integrierte Update-Funktion geladen, bei uns war das Version 3.0.0.68. Was jedoch sehr bei der Bedienung stört, ist dass die Symbole im Menü nicht eindeutig sind und eine kurze Beschriftung darunter fehlt – man muss sich also durch die verschiedenen Symbole klicken, bis man die passenden Einstellungen vornehmen kann. Jedoch würde ich das Programm trotzdem – wie oben bereits gesagt – als einfach bedienbar bezeichnen, denn eigentlich muss man keine Einstellungen vornehmen, die Software erkennt die Simkarte und stellt die Einstellungen entsprechend ein, sodass man eigentlich nur noch auf „verbinden“ klicken muss!
Eine externe Antenne kann man über den TS-9 Anschluss anschließen. Diese hat nicht nur den Vorteil der Empfangsverbesserung, sondern ermöglicht im Ausland auch die Nutzung von HSPA+ mit bis zu 28,8Mbit/s anstatt nur 21,6Mbit/s, sofern das Netz dies Ebenfalls unterstützt. Wie weiter vorne schon mal geschrieben, ist MiMo in Deutschen 3G Netzen nicht aktiviert. Wer den iCON 711 mit einem Router einsetzen will, wird enttäuscht. Aktuell ist mir kein Router bekannt, der den Surfstick unterstützt. Lediglich vom Hersteller der Dovado Router wurde mir zugesichert, dass in Zukunft eine Unterstützung geplant sei (Test Dovado Tiny Router).
Fazit:
Mit dem iCON 711 hat Option endlich einen Surfstick auf den Markt gebracht, der technisch halbwegs auf der Höhe der Zeit ist. Die Software ist gut, der externe Antennen-Anschluss kann in vielen Regionen Gold wert sein und der Preis von knapp 75€ inkl. Versand ist für einen HSPA+ Stick ohne Branding und ohne Simlock oder Netlock ebenfalls gut!