Als ab dem Jahr 2010 die ersten 4G / LTE-Netze aufgebaut wurden, waren die ersten verfügbaren Endgeräte sogenannte Surfsticks, also kleine Modems für den USB-Anschluss. Jetzt, rund 10 Jahre später, wird die nächste Mobilfunkgeneration 5G ausgebaut, doch einen 5G-Surfstick sucht man vergeblich. Warum diese Gerätekategorie wohl auch in Zukunft nicht mehr existieren wird und welche Alternativen es zum 5G-Surfstick gibt, soll dieser Artikel zeigen.
Drei Gründe gegen 5G-Surfsticks
Der technisch derzeit aktuellste LTE-Surfstick stammt aus dem Jahr 2015 (Huawei E3372). Seitdem hat sich die Netztechnik jedoch rasant weiterentwickelt, die damals aktuelle Geschwindigkeit von 150 MBit/s im Downlink gilt heute als veraltet und langsam. Auch mit LTE sind Geschwindigkeiten von mehreren hundert Megabit pro Sekunde möglich, noch schneller wird es mit 5G. Es gibt zwar 5G-Smartphones, mobile und stationäre 5G-Router, 5G-Tablets und auch embedded Module mit 5G für den Einbau in Laptops und anderen Geräten wie etwa Autos, doch einen USB-Stick mit 5G-Modem findet man bislang nirgends. Das hat Gründe.
Verdrängung durch mobile Router
Bereits seit einigen Jahren werden Surfsticks auf breiter Front durch mobile Router mit Akku und WLAN-Funktion verdrängt. Geräte mit integriertem LTE- oder 5G-Modem sind inzwischen in allen Preiskategorien verfügbar. Insbesondere günstigere mobile LTE-Router wie der TP-Link M7000 bieten deutlich mehr Funktionen zum nahezu gleichen Preis wie Surfsticks. Durch den Akku und die WLAN-Funktion sind mobile Hotspots viel universeller einsetzbar und können mehr als nur ein Gerät gleichzeitig mit einer mobilen Internetverbindung versorgen. Außerdem können auch Geräte ohne klassischen USB-Anschluss mit einem mobilen Router verwendet werden.
Klar, dass die Nachfrage nach USB-Surfsticks bei diesen riesigen Vorteilen deutlich eingebrochen ist, zumal man die meisten mobilen Router auch via USB-Kabel nutzen kann, so wie man es von einem klassischen Surfstick gewohnt ist.
Antennen und Technik
Moderne Netztechnologien wie LTE-Advanced und 5G verwenden deutlich komplexere Antennentechnik als „einfaches“ LTE. Die Antennen brauchen Platz im Gehäuse, der bei einem kompakten USB-Stick-Formfaktor jedoch begrenzt ist. Eine 4×4 MIMO-Antennenarchitektur lässt sich in einem mobilen Router einfacher umsetzen.
USB-A oder USB-C?
Wie in den vorherigen zwei Abschnitten erläutert wurde, ist die Nachfrage nach USB-Surfsticks mit 5G-Modem gering und die technische Umsetzung anspruchsvoll. Als weiterer Faktor kommt hinzu, dass seit einigen Jahren der USB-C-Formfaktor auf dem Vormarsch ist, aber bei weitem noch nicht alle Geräte damit kompatibel sind. Der Hersteller eines 5G-Surfsticks müsste sich daher für einen Formfaktor (USB-A oder USB-C) entscheiden und würde immer einen bestimmten Interessenten-Kreis ausschließen oder mit einer nervigen Adapter-Lösung zufriedenstellen müssen. Das sind keine idealen Voraussetzungen für ein erfolgreiches Produkt.
Alternativen zum 5G-Surfstick
Möglicherweise wird in Zukunft ein Hersteller einen 5G USB-Surfstick auf den Markt bringen. Bis es so weit ist, bietet sich als Alternative die Nutzung eines mobilen 5G-Routers wie etwa dem Netgear Nighthawk M5 an. Die meisten mobilen Router erlauben, wie bereits beschrieben, die Nutzung als USB-Modem („USB-Tethering“). Klar, so kompakt wie ein USB-Surfstick sind sie nicht, aber immerhin, die Funktionalität ist identisch.
Für die stationäre Nutzung bieten sich 5G-Router mit Netzteil an, zum Beispiel der Huawei 5G CPE Pro 2. Vorteil eines stationären Routers sind meist mehrere RJ45 LAN-Anschlüsse sowie ein leistungsstarkes WLAN-Modul.
Weiterhin ermöglichen die meisten Android-Smartphones USB-Tethering, können also als USB-Modem verwendet werden. Die günstigsten 5G-Smartphones gibt es bereits ab 200 Euro, damit liegen sie preislich deutlich unter speziellen 5G-Router-Modellen.
Price: 999,00 €
14 used & new available from 622,23 €