Mobile LTE-Router mit WLAN-Hotspot und Akku sind im Trend und lösen immer stärker die früher verbreiteten USB-Surfsticks ab. Die Netzbetreiber haben den Trend erkannt und bringen stets neue und leistungsfähigere Geräte auf den Markt. So auch die Deutsche Telekom: mit der Speedbox LTE mini II ist seit September 2014 bereits die zweite Generation des mobilen LTE-Routers erhältlich. Im Vergleich zum Vorgänger Speedbox LTE mini verfügt das Gerät über ein schnelleres Modem und ein leistungsfähigeres WLAN-Modul. Ich habe mir die Telekom Speedbox LTE mini II für diesen Testbericht etwas genauer angesehen.
Lieferumfang und erster Eindruck
Die Telekom Speedbox LTE mini II kommt in einer kleinen Papp-Schachtel im Telekom-Design daher. Auf der Schachtel sind die technischen Daten abgedruckt und es gibt einen Hinweis auf den Hersteller sowie die Modell-Nummer des Gerätes: „Huawei E5786s-32a“ steht da neben der IMEI Nummer und der Seriennummer. Bei der Speedbox LTE mini II handelt es sich also um eine gebrandete Version des Huawei E5786, welchen ich im letzten Jahr bereits getestet hatte.
Der mobile LTE-Router liegt sehr gut in der Hand und ist problemlos in der Hosentasche oder zum Beispiel in einer Laptop-Tasche transportierbar. Die Front samt Display ist mit einer durchsichtigen Plastik-Abdeckung geschützt, der restliche Teil des Gerätes besteht aus einer abnehmbaren Rückseite, welche leicht gummiert ist. Unter der Rückseite befinden sich aber nur die Steckplätze für Micro-SIM und MicroSD-Speicherkarte, der Akku ist nicht wechselbar. An den Seiten findet man zudem eine Menü-Taste, einen Micro-USB-Anschluss zum Aufladen und zur Verbindung mit dem PC und zwei Anschlüsse für externe Antennen. Auf der Front gibt es neben dem Display noch die Power-Taste, welche im Betrieb pulsierend leuchtet.
Alles in Allem macht die Telekom Speedbox LTE mini II auf jeden Fall einen guten ersten Eindruck. Im Lieferumfang befindet sich neben dem Gerät selbst noch ein USB zu Micro-USB Kabel, ein Netzteil mit einem Output von 2A sowie eine Schnellstart-Anleitung.
Software: Webinterface und App
Die Bedienung bzw. Konfiguration der Speedbox LTE mini II erfolgt entweder in einem beliebigen Browser über ein Webinterface oder über eine App für Android sowie iOS Systeme. Das Webinterface kennen viele Nutzer womöglich noch von früheren Huawei-Endgeräten, hier hat sich über die letzten Jahre wenig getan. Das Webinterface ist schnell und bietet viele Funktionen, aber andere Hersteller wie etwa Netgear mit dem AirCard 785s Hotspot zeigen, dass es auch noch deutlich schicker, umfangreicher und einfach besser geht. Hier wäre eine deutliche Aufwertung der Software für die Zukunft mal angebracht. Die App ist dagegen deutlich schicker und wird zudem regelmäßig durch Updates auf dem aktuellen Stand gehalten. Informationen wie etwa das verbrauchte Datenvolumen werden übersichtlich dargestellt und diverse Einstellungen sind ganz einfach am Smartphone und am Tablet vorzunehmen. Auch die Sharing-Funktionen für die Speicherkarte sind über die App nutzbar.
Eine weitere Möglichkeit zur Bedienung stellt das Display auf der Front der Telekom Speedbox LTE mini II dar. Dieses zeigt nicht nur wichtige Informationen wie Akku-Ladezustand, Netztechnologie und verbrauchtes Datenvolumen an, sondern lässt in Kombination mit der Power- und der Menü-Taste auch einige Einstellungen zu. So kann man zum Beispiel QR-Codes für den WLAN-Schlüssel und die App anzeigen lassen oder das WLAN-Frequenzband ändern. Das Display ist dank weißer Schrift auf schwarzem Grund sehr gut ablesbar und ist zudem energiesparend, da es nach kurzer Zeit automatisch aus geht.
Mobilfunk
Mit einer Geschwindigkeit von bis zu 300 MBit/s ist die Telekom Speedbox LTE mini II einer der schnellsten mobilen LTE-Router. Derzeit (Stand: Januar 2015) bietet mit der Telekom Speedbox LTE III nur ein weiteres Modem im Sortiment der Telekom diese Geschwindigkeit. Möglich wird dies durch LTE-Advanced Kategorie 6 und Carrier Aggregation: zwei Träger können zu einem einzigen gebündelt werden und so die höhere Geschwindigkeit am Endgerät genutzt werden. Voraussetzung dafür ist aber natürlich, dass das Netz am Standort ebenfalls entsprechend ausgerüstet ist. Im Test konnte ich LTE-Advanced Cat6 mit der Speedbox LTE mini II leider nicht testen, da technische Probleme auftraten. Im „normalen“ LTE Cat4 Netz der Telekom waren über LTE1800 aber Geschwindigkeiten von bis zu 130 MBit/s im Downstream und 44 MBit/s im Upstream messbar.
Die Empfangs- und Sendeleistung der Telekom Speedbox LTE mini II ist sowohl bei UMTS als auch bei LTE sehr gut. Auch im Zug war die Verbindung stabil und gut nutzbar, der Handover zwischen verschiedenen Zellen lief problemlos. Auf Wunsch lassen sich auch externe Antennen Anschließen, dazu stehen zwei TS-9 Anschlüsse zur Verfügung. Ich habe mittels zweier TS-9 auf SMA-Adapter meine novero Dabendorf LTE 800 MIMO Antenne angeschlossen und die Antenne wurde sofort vom Gerät erkannt.
WLAN und Akku
Der Akku der Telekom Speedbox LTE mini II hat eine Kapazität von etwa 3000 mAh und liefert laut Hersteller eine Betriebszeit von rund 10 Stunden. Im Test konnte ich eine ähnlich lange Laufzeit ermitteln, wobei natürlich ständig WLAN und LTE aktiv waren und ein Webradio-Stream lief. Leider ist der Akku nicht wechselbar, obwohl die Rückseite für SIM- und MicroSD-Karte entfernt werden kann.
Das WLAN-Modul konnte ebenfalls überzeugen. Die Reichweite ist für einen so kleinen Router sehr ordentlich, auch durch 3 Wände und bei einer Entfernung von etwa 12 Metern Luftlinie konnte man noch ordentlich surfen. Liegt die Speedbox LTE mini II nicht weit vom Computer bzw. Tablet entfernt, dann sind über WLAN-ac bis zu 866 MBit/s möglich – diese Datenrate zeigte zumindest mein Windows-PC an. Kritikpunkte gibt es aber auch: so verfügt die Speedbox LTE mini II nicht über eine WLAN-Repeater-Funktion und auch ein WLAN-Gastnetzwerk kann man nicht einrichten.
Fazit: Telekom Speedbox LTE mini II
Die Telekom Speedbox LTE mini II ist einer der besten mobilen LTE-Router auf dem Markt. Durch die Unterstützung für LTE-Advanced Kategorie 6 ist das Gerät sehr zukunftssicher. Der eh schon gute Empfang lässt sich dank zwei Anschlüssen für eine externe Antenne noch verbessern. Der Preis von rund 240 Euro ohne Vertrag ist derzeit (Stand: Januar 2015) noch sehr hoch, aber nur der originale Huawei E5786 bietet zu einem vergleichbaren Preis noch mehr Funktionen. Natürlich gibt es die Telekom Speedbox LTE mini II auch mit einem Daten-Vertrag der Telekom, je nach Tarif ist das Gerät ab 1 Euro Zuzahlung erhältlich.
Als Alternative bietet sich zum Beispiel der Netgear AirCard 785s LTE-Hotspot an. Dieser kann zwar „nur“ 150 MBit/s, bietet dafür aber einige andere interessante Funktionen wie ein WLAN-Gast-Netzwerk.