Test Funkwerk LTE 800 MiMo Antenne

LTE ist einerseits wohl eine revolutionäre neue Technik, die viel Bandbreite für viele Nutzer bietet, andererseits jedoch ein Funkstandard wie jeder andere. Was helfen also Datentarife die von der Bandbreite fast keine Grenzen kennen, wenn diese nicht einmal im Ansatz erreicht werden kann? Wenn Bäume oder Häuser die Sicht auf den Masten versperren oder die Verbindung ohnehin schon eher  grenzwertig ist, dann ist es an der Zeit, sich mit einer externen Zusatzantenne dem Problem zu widmen. Unser heutiger Test widmet sich einer Hochleistungsantenne aus dem Hause Funkwerk Dabendorf, die speziell auf die langwelligen 800 MHz LTE Frequenzen ausgelegt ist, welche zur Abdeckung auf dem Lande zum Einsatz kommen: der Funkwerk LTE 800 MiMo Antenne!

„Stabile Datenverbindung und verbesserte Datenrate in DSL-Qualität“ – vollmundig bewirbt Funkwerk seine Outdoor Antenne, die schon beim ersten Eindruck sehr vielversprechend wirkt. Doch wie groß ist der Gewinn einer solchen starr montierten Antenne, deren Größe mit 230mm x 210mm x 60mm im Gegensatz zu unseren bisherigen LTE Lösungen wie dem Huawei E398 oder auch der Fritzbox LTE schon gigantische Ausmaße annimmt? Schon beim Auspacken wird klar: Hierbei handelt es sich nicht um eine billige Antenne aus dem üblichen Einerlei, sondern um eine spezielle Entwicklung für Enthusiasten, Technikfreaks und solche Nutzer, die sonst komplett von der breitbandigen Außenwelt abgeschlossen sind.

Unboxing und erster Eindruck der Funkwerk LTE 800 MiMo Antenne:
Die Verpackung der Funkwerk LTE 800 MiMo Antenne ist einfach gehalten, erfüllt aber ihren Zweck: Gut gepolsterst zwischen reichlich Dämmmaterial finden wir das Objekt der Begierde, die riesige Antenne sowie ausreichendes Montagematerial für die Anbringung an einer Wand oder einem Antennenträger. Weiter finden wir eine knappe, aber gut strukturierte und sehr informationsreiche Montage- und Inbetriebnahme Anleitung. Doch die Montage erweist sich für Menschen, die nicht gerade mit zwei linken Händen auf die Welt gekommen sind ohnehin als sehr einfach. Schnell die Schellen angebracht, schon ist die Antenne bereit zur ersten Einstellung. Grob auf die Sendestation ausgerichtet (laut Anleitung verzeiht die Antenne Winkel von +-30 Grad) und schon können die ersten Tests gemacht werden.

Doch vorab noch einmal zur Antenne im Detail: Das große, steingraue Rechteck ist ein Stück deutscher Ingenieurskunst, made in Dabendorf. Unter der großflächigen Abdeckung befindet sich eine, oder besser gesagt ein Paar MIMO Antennen, speziell ausgerichtet auf den Frequenzbereich von 791 bis 862 MHz. Die Verarbeitung der für den erweiterten Temperaturbereich abgesegneten Antenne (-40 bis +85 Grad, also zugelassen von Sibirien bis in die Sahara) sucht gerade im schnelllebigen Higthtechmarkt seinesgleichen. Gleich neun Torx-10 Schrauben verbinden das die Vorder- mit der Rückseite und dürften auch noch nach Jahren in der freien Witterung problemlos zu öffnen sein – ganz im Gegensatz zu den leider immer häufiger vorkommenden Clips Verbindungen, die sich nach einigen Jahren meist nur noch ein letztes Mal öffnen lassen. Die Rückseite besteht aus einer einzigen Platte Edelstahl, aus deren Mitte sich die beiden Antennenpole hervortun. Diese sind ebenfalls nur geschraubt, sodass im Falle eines defekten Gehäuses (oder der Antenne) dieses problemlos ausgetauscht werden können.

Bietet sich an: Mast-Montage der LTE-Antenne (Bild: Funkwerk Dabendorf)

Die Verbindung zur Außenwelt (oder zum LTE Modem):
Das beste Produkt ist nur so gut wie sein schwächstes Glied. Um eine gute Verbindung zum LTE Modem über Jahre zu sichern, den Antennengewinn nicht zunichte zu machen und größere Belastungen standzuhalten, ist die Wahl des richtigen Kabels bei der Montage und der Nutzung einer solchen Antenne von entscheidendem Maß. Denn mit dem Kabel steht und fällt nicht nur der Datendurchsatz, auch die Fehleranfälligkeit und Ausfallsicherheit liegt hierin begründet. Bei unserem Test der Funkwerk LTE 800 MiMo Antenne kamen daher die passenden Kabel von Funkwerk zum Einsatz, um eben die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen. Das Kabel selbst ist wie die Antenne von sehr guter Qualität und überzeugt in Sachen Handling und Widerstandskraft. So sind speziell die ersten 10-15mm hinter den Steckern verstärkt worden, um möglichen Kabelbrüchen effektiv entgegenzuwirken. Die Modemseitigen Anschlüsse sind zwecks guter Datenübertragung wie üblich mit einer Vergoldung ausgeführt, während die Stecker an der Antennenseite maßgeblich durch ihr Design punkten können. Diese sind entgegen der Modemstecker nicht geschraubt, sondern werden mit einem Spannverschluss gesichert – dieser ermöglicht eine vollkommende Drehfreiheit des Steckers im Betrieb, ohne die Steckverbindung zu gefährden – sehr sinnvoll wenn die Antenne auf dem Dach montiert ist, sich die Kabel aber über eine oder gar mehrere Etagen erstrecken. Die gewinkelte und massive Ausführung sichert nicht nur eine Wand nahe Montage, sondern verzeiht auch den ein oder anderen groben Kontakt mit der Außenwelt ohne nennenswerte Auswirkungen.

Genug zu Kabeln und Steckern, zurück zu den Ergebnissen!
Vor etwas mehr als einer Woche erreichte uns die neueste Innovation aus dem Hause AVM, namentlich die Fritzbox 6840 LTE. Sie verfügt über 2 SMA-Anschlüsse für externe Antennen, daher ist kein extra Adapter für die Funkwerk LTE Antenne nötig. Zwar kommt die Fritzbox 6840 LTE schon im Auslieferungszustand mit sehr großen LTE Antennen daher, gegen die Funkwerk LTE 800 MiMo Antenne sehen diese jedoch aus wie Zahnstocher – ein Eindruck, der sich in unseren Testergebnissen widerspiegeln soll. Erreichte unsere Fritzbox schon mit den Standardantennen gute 12MBit/s im Download, und knappe 2,5 MBit/s im Upload, so waren wir sehr positiv überrascht, als das LTE Informationsmenü der Fritzbox den Einsatz der Funkwerkantenne mit einem Empfangsgewinn von mehr als 10dBi quittierte! (Laut Verpackung „ca 8dBi in Hauptantennenrichtung“). Wieder einmal halfen beim Ausrichten die LEDs der Fritzbox, doch dies nur nebenbei bemerkt.

Mehrere Speedtests in Folge bestätigten, was der Dezibelgewinn schon angedeutet hatte: Die Latenzzeit sank im Mittel von 55ms auf etwa 45ms, während sich die Datenrate von 12MBit/s auf 22Mbit/s beinahe verdoppelte. Nicht ganz so profitabel zeigte sich der Gewinn im Upload, er verbesserte sich „nur“ von 2,5 Mbit/s auf 3,5Mbits. Hier sei jedoch angemerkt, dass wir die Antenne für diesen Test indoor, d.h. in der Wohnung, genutzt haben – ohne jegliche Sicht auf die LTE-Sendestation.

Fazit:
Mit der Funkwerk LTE 800 MIMO Antenne erhält ein solides Stück Hardware. Egal ob man seinen Datendurchsatz nur steigern möchte oder eine LTE Verbindung bei Hindernissen und großen Entfernungen aufbauen möchte, die Funkwerk LTE 800 MiMo Antenne ist hierfür bestens geeignet. Neben der einfachen Montage überzeugt sie mit einer durchdachten und robusten Ausführung, ohne auf ein Maximum an Antennenleistung zu verzichten. Tests unter mehreren Bedingungen zeigen, dass die vom Hersteller angegebenen 8 dBi Empfangssteigerung beinahe in jeder Lage erreicht, wenn nicht gar überschritten werden. Wer also auf der Suche nach einer LTE Antenne zur festen Montage ist, dessen Geld ist hier mit Sicherheit gut angelegt. Wir möchten uns an dieser Stelle recht herzlich bei der Firma Funkwerk für die Bereitstellung der Antenne sowie dem nötigen Zubehör bedanken! Wenn ihr noch Fragen zur Antenne habt, schreibt bitte einen Kommentar unter diesem Test.

Die Funkwerk LTE 800 MiMo Antenne könnt ihr zum Beispiel bei Amazon kaufen. Da kein Kabel im Lieferumfang enthalten ist, sollte dieses auf jeden Fall separat erworben werden, Funkwerk bietet hier ein entsprechendes Anschlusskabel an.

novero dabendorf LTE-800 MIMO Antenne weiß

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