Test: Telekom Speedbox LTE III Router

Telekom Speedbox LTE III

Mit der Telekom Speedbox LTE III hat die Deutsche Telekom im September 2014 die mittlerweile dritte Generation ihres LTE-Routers für Zuhause auf den Markt gebracht. Wie auch die Telekom Speedbox LTE und die Telekom Speedbox LTE II wird das Gerät vom chinesischen Hersteller Huawei gefertigt. Die Neuerungen umfassen ein aktuelles LTE-Advanced Modem für bis zu 300 MBit/s, schnelles WLAN-ac und Anschlüsse für Gigabit Ethernet. Ich habe den Router einige Tage getestet und möchte in diesem Testbericht die Stärken und Schwächen des Gerätes aufzeigen.

Technische Daten und Überblick
Die Telekom Speedbox LTE III wird zusammen mit einem Netzteil (12V, 2A), einem kurzen LAN-Kabel sowie einer Schnellstart-Anleitung ausgeliefert. Der Karton ist im typischen Telekom-Design gehalten. Ein kleines Label auf der Seite verrät mehr über den Hersteller und die Modellbezeichnung: Huawei E5186s-22a steht da neben IMEI und Seriennummer abgedruckt. Eben diesen Huawei E5186 hatten wir bereits im August 2014 getestet, allerdings ist die Telekom Speedbox LTE III im Vergleich doch recht deutlich abgespeckt. So sind die RJ-11 Telefon-Anschlüsse und der USB-Anschluss beim Telekom-Modell unter der Rückseite versteckt und die entsprechenden Funktionen in der Software deaktiviert. Außerdem ist natürlich ein Telekom Branding in Form eines kleinen Logos auf der Front der Speedbox LTE III sowie in der Software vorhanden. Einen SIM- oder NET-Lock gibt es aber nicht, der Router ist mit jeder Micro-SIM-Karte nutzbar.

Lieferumfang Telekom Speedbox LTE III
Lieferumfang der Telekom Speedbox LTE III
Rückseite der Telekom Speedbox LTE III
Rückseite der Telekom Speedbox LTE III

Das Modem der Telekom Speedbox LTE III unterstützt als eines der ersten auf dem Markt LTE-Advanced der Kategorie 6 und damit Geschwindigkeiten von bis zu 300 MBit/s im Downlink und 50 MBit/s im Uplink. Der Vorgänger Speedbox LTE II war mit maximal 150 MBit/s nur halb so schnell. Auch die Netzwerk-Schnittstellen wurden deutlich aufgewertet. So bietet die Telekom Speedbox LTE III auf der Rückseite vier Gigabit-LAN-Schnittstellen und das WLAN-Modul sendet sowohl auf 2,4 GHz als auch auf 5 GHz. Die maximale Geschwindigkeit über WLAN-ac sind 866 MBit/s.

Design und erster Eindruck
Das Design ist im Vergleich zu den Vorgänger-Modellen bei der Telekom Speedbox LTE III etwas runder und gefälliger geworden. Das glatte, teilweise glänzende Plastik ist mattem grauen und schwarzen Plastik gewichen – insgesamt keine große Veränderung, aber der erste Eindruck ist gut. Auf der Front sind wieder die bekannten LED-Anzeigen für Empfang, WLAN und Power angebracht. Diese sind gut ablesbar, aber dadurch auch sehr hell und leider nicht abschaltbar oder wenigstens dimmbar, sodass der Router für einen Betrieb im Schlafzimmer nicht besonders geeignet ist. Ebenfalls wieder dabei sind die beiden SMA-Anschlüsse für eine externe Antenne, sie befinden sich unter einer Abdeckung auf der Rückseite und sind nun deutlich einfacher erreichbar als noch bei den Vorgänger-Modellen, wo das Anschrauben der Antennen-Kabel teilweise etwas fummelig war.

Das Design ist etwas runder und es kommen Micro-SIM-Karten zum Einsatz.
Das Design ist etwas runder und es kommen Micro-SIM-Karten zum Einsatz.
Außerdem gibt es seitliche Tasten für WPS und WLAN.
Außerdem gibt es seitliche Tasten für WPS und WLAN.

Die Telekom Speedbox LTE III ist von Haus aus sehr sicher: nicht nur die WLAN-Verbindung ist durch ein sehr langes Passwort geschützt (welches man mit der ersten Einrichtung natürlich trotzdem ändern sollte), auch das Webinterface ist mit einem individuellen Passwort geschützt. Die Passwörter stehen zum Beispiel auf der abnehmbaren Abdeckung der Antennen-Anschlüsse, so kann man sie bequem am PC abtippen. Alternativ kann für das erste Verbinden mit dem WLAN natürlich auch die seitlich am Router angebrachte WPS-Taste verwendet werden, sofern das Endgerät WPS ebenfalls unterstützt.

Mobilfunk und WLAN
Im Gegensatz zu einigen anderen LTE-Routern wie etwa den AVM Modellen FRITZBox 6810, FRITZ!Box 6840, FRITZ!Box 6842 und D-Link DWR-921 unterstützt die Telekom Speedbox LTE III neben LTE auch die Mobilfunk-Standards UMTS und GSM. Für einige Nutzer dürfte das durchaus ein wichtiges Argument sein, denn so ist der Router auch in Gebieten ohne LTE-Versorgung nutzbar. Im UMTS-Netz sind über DC-HSPA+ Geschwindigkeiten von bis zu 42,2 MBit/s im Downlink und 5,76 MBit/s im Uplink nutzbar.
Im LTE-Netz unterstützt die Telekom Speedbox LTE III den Betrieb in den Frequenzbereichen um 800, 900, 1800, 2100 und 2600 MHz. Um die maximale Geschwindigkeit von 300 MBit/s zu erreichen, kombiniert der Router bis zu zwei 20 MHz breite Träger. Die Telekom nutzt diese als Carrier Aggregation bezeichnete Technologie zum Beispiel, um LTE1800 und LTE2600 zu kombinieren. Im Test konnte das leider nur kurz getestet werden, die Datenraten waren mit um 150 MBit/s niedriger als erwartet. Der Empfang ist sowohl auf LTE800 als auch auf LTE800 sehr gut. Auch in schwach versorgten Gebieten konnte man die Speedbox LTE III noch benutzen. Eine weitere Verbesserung kann man durch eine externe Antenne erreichen, meine novero Dabendorf LTE 1800 MIMO Antenne wurde problemlos vom Router erkannt. Ein Menü zur Umstellung von interner auf externe Antenne gibt es aber nicht.

SMA-Anschlüsse für eine externe Antenne.
SMA-Anschlüsse für eine externe Antenne.
Kipp-Schalter zum Ein- und Ausschalten. Daneben: vier Gigabit-LAN-Anschlüsse.
Kipp-Schalter zum Ein- und Ausschalten. Daneben: vier Gigabit-LAN-Anschlüsse.

Auch das WLAN-Modul der Telekom Speedbox LTE III konnte im Test überzeugen. Mit einem passenden WLAN-ac Stick konnten laut Windows-Anzeige selbst durch eine dünne Wand bei 5m Entfernung noch die vollen 866 MBit/s brutto erreicht werden (zum Vergleich: eine AVM FRITZ!Box 7490 schafft bei gleicher Entfernung nur etwa 580 MBit/s). Die WLAN-Reichweite ist gut, so konnte ich das Signal im 5 GHz Bereich auch durch mehrere Wände und eine Entfernung von etwa 12m noch nutzen.

Software: Webinterface und App
Es gibt zwei Wege, die Telekom Speedbox LTE III einzurichten und zu bedienen. Da ist zum einen das klassische Webinterface, welches mit jedem Browser über die IP-Adresse 192.168.8.1 erreichbar ist. Das Webinterface entspricht vom Aussehen und den Funktionen her dem, was man bereits seit vielen Jahren von ähnlichen Geräten des Herstellers Huawei kennt. Die zweite Möglichkeit zur Bedienung ist die Huawei HiLink App, welche für Android- und iOS-Systeme verfügbar ist. Die App ist sowohl für Smartphones als auch für Tablets optimiert und bietet ein deutlich moderneres und ansprechenderes Design als das Webinterface. Auch die Funktionalität der App ist dem Webinterface mittlerweile nahezu ebenbürtig. Alles in Allem sind die Einstellungs-Möglichkeiten jedoch recht begrenzt, viele kleine Details wie etwa die erwähnte Steuerung LED-Beleuchtung oder zum Beispiel die Möglichkeit, WLAN-Gastnetzwerke zu öffnen, fehlen. Das es besser geht, zeigen etwa die LTE_Router von AVM oder der Netgear AC785.

Fazit
Die Telekom Speedbox LTE III ist eine konsequente Verbesserung im Vergleich zu den Vorgänger-Modellen. Durch die Unterstützung für LTE-Advanced Cat6 ist der Router sehr zukunftssicher und auch im Heimnetz ist die Speedbox LTE III dank Gigabit-LAN und WLAN-ac schnell unterwegs. Schade: die Telefon-Funktion inkl. der nötigen Anschlüsse und auch der USB-Anschluss mussten im Vergleich zum Schwester-Gerät Huawei E5186 weichen. Das mag aus Telekom-Sicht sinnvoll erscheinen (Daten-Tarife ohne Telefonie-Möglichkeit), aus Nutzer-Sicht ist es aber negativ. Auch beim Web-Interface müssen sich Huawei und Telekom Kritik gefallen lassen: dieses ist seit vielen Jahren gleich und kann mittlerweile weder beim Design noch bei den Funktionen überzeugen. Wenigstens ist es recht schnell und es gibt eine gute App für Smartphones und Tablets.

Alles in Allem ist die Telekom Speedbox LTE III sicher empfehlenswert, wenn man einfach nur einen schnellen und zukunftssicheren LTE-Router sucht. Mit derzeit knapp 260 Euro ohne Vertrag (Stand: Januar 2015) ist das Gerät aber auch recht teuer. Möchte man aber möglichst viele Funktionen und Einstellungsmöglichkeiten, so sollte man sich vor dem Kauf auch andere Router wie etwa die AVM FRITZ!Box 6840 genauer anschauen.

Telekom Speedbox LTE III

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Überblick der Rezensionen
Funktionsumfang
Geschwindigkeit und Sende-/Empfangsleistung
Software
Preis
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