Test Telekom Speedbox LTE mini

Display Speedbox LTE mini

Der Test der neuen Telekom Speedbox LTE mini wurde von vielen Lesern schon lange erwartet. Kein Wunder, so ist der mobile Hotspot mit 150 MBit/s LTE und 3000mAh starkem Akku doch technisch extrem gut ausgestattet und der Preis von nur rund 160€ liegt sogar deutlich unter dem von vergleichbaren Modellen. Unser Testbericht zeigt, ob die hohen Erwartungen an die Speedbox LTE mini erfüllt werden können. Der auch in einer freien Variante als Huawei E5776 hergestellte Router ist der Nachfolger des Huawei E589, den wir erst vor wenigen Tagen in der Version ohne Branding im Test hatten.

Lieferumfang, Verarbeitung und erster Eindruck

In der kompakten Verpackung findet man neben der Telekom Speedbox LTE mini ein USB-Kabel zum aufladen und zur Verwendung als Modem am Computer sowie ein Netzteil, mit dem man den Router auch ohne PC aufladen kann. Die Verarbeitung ist sehr gut, auch bei starkem Druck auf das schwarze Plastik-Gehäuse gibt das Huawei Modem keine Knarz- und Knackgeräusche von sich. Die Tasten lassen sich sehr gut bedienen und haben einen guten Druckpunkt, insbesondere die aus Metall gefertigte Power-Taste auf der Front ist hervorzuheben. Sie ist mit einer weißen LED beleuchtet, die bei Betrieb pulsierend die Funktionsbereitschaft signalisiert.

Hersteller: Telekom (Huawei)
Modellname: Speedbox LTE mini (E5776s-32)
Technologien: LTE (4G), UMTS (3G), GSM (2G)
Frequenzen: LTE: 800/900/1800/2100/2600 | UMTS: 900/2100 | GSM: 850/900/1800/1900
Maximale Geschwindigkeiten: LTE: 150 Mbit/s down, 50Mbit/s up | UMTS: 84 Mbit/s down, 5,76 Mbit/s up (bei Nutzung von DC-HSPA+) | GSM: 384 KBit/s (bei Nutzung von EDGE)
Chip & Software: Chipsatz: HiSilicon V7R1 mit Balong710 Modem, Firmware-Version: 21.202.15.08.55, Software-Version: 12.003.05.04.03
Sonstiges: MicroSD-Schacht bis 32 GB | WLAN b/g/n mit (mindestens) 144 MBit/s Brutto-Datenrate | Externer Antenne-Anschluss Typ TS-9 | Display 128×128 Pixel | Fest verbauter Akku mit 3000 mAh

Lieferumfang Speedbox LTE mini

Die Anschlüsse sind mit denen vieler anderer mobiler Hotspots identisch: es gibt eine WPS-Taste zur schnellen und sicheren Verbindung, einen Micro-USB-Anschluss für Strom und PC-Verbindung, einen Anschluss für externe Antennen vom Typ TS-9, einen Reset-Knopf, einen Schacht für Standard-Simkarten und natürlich einen Speicherkarten-Slot, welcher den WLAN-Nutzern einen gemeinsam nutzbaren Speicher von bis zu 32 Gigabyte via optionaler MicroSD-Karte ermöglicht. Im Inneren befindet sich ein 3000 mAh starker Akku, der bis zu 10h Laufzeit bieten soll und natürlich das WLAN-Modul. Auf der Front ist über dem silbernen Telekom-Logo ein quadratisches TFT-Display mit 128×128 Pixeln verbaut, das diverse Informationen wie etwa Netzbetreiber, Empfang und Netztechnologie, Akkustand und verbrauchtes Volumen anzeigt.

Einrichtung und Einstellungen im Webinterface

Anders als in vielen Angeboten – etwa auf Amazon – angegeben, hat die Speedbox LTE mini keinen Netlock und auch keinen Simlock, sie lässt sich also mit allen Simkarten benutzen. Etwas überraschend ist trotzdem, dass selbst für Vodafone-Simkarten keinerlei Konfiguration nötig ist: das Verbindungsprofil samt APN wird völlig automatisch geladen, so wie man es sich wünscht. Der PIN-Code kann hinterlegt werden oder auf Wunsch auch jedes Mal einzeln per Huawei Mobile WiFi App oder direkt im Browser eingegeben werden. Die Verbindung zum PC kann entweder per USB oder per WLAN hergestellt werden, dass WLAN-Passwort findet man auf der Rückseite der Speedbox LTE mini oder es wird nach zweimaligem Druck auf die WPS-Taste im Display angezeigt. Insgesamt ist das Webinterface, welches am Computer über die Adresse 192.168.1.1 aufgerufen wird, sehr schnell und auch sehr einfach zu bedienen. Das Branding der Telekom beschränkt sich auf ein Logo im Kopfbereich, ansonsten ist keinerlei Branding zu erkennen.

Webinterface

Die Einstellungsmöglichkeiten sind übersichtlich, aber trotzdem absolut ausreichend. So können beispielsweise neue Verbindungsprofile hinzugefügt werden, die Netztechnologie kann manuell ausgewählt werden (nur 2G, nur 3G, nur LTE oder automatisch) und man kann entscheiden, ob die Verbindung jedes Mal automatisch aufgebaut werden soll oder ob man manuell per Tastendruck ins Netz gehen will. Außerdem gibt es natürlich diverse Einstellungen zum WLAN-Modul und zur Sicherheit. Unter dem Menüpunkt „System“ lassen sich nicht nur die Gerätedaten in der Diagnose auslesen, auch Schnellstart- und Stromsparmodus sind wählbar.

Rueckseite Speedbox LTE mini

Neben den Einstellungen bietet das Webinterface noch die Möglichkeit, SMS zu empfangen und zu versenden. Im Menüpunkt „Statistik“ findet man den Datenverbrauch im aktuellen Betriebszeitraum und im Gesamtzeitraum sowie die Onlinezeit. Mir erschienen die Verbrauchswerte aber deutlich zu hoch, wohingegen die Anzeige im Display der Speedbox LTE mini tadellos funktionierte. Weitere Menüpunkte ermöglichen das Aktualisieren der Firmware „over the air“ und den Zugriff auf die MicroSD-Speicherkarte.

Drahtlose Verbindung per WLAN, LTE und co.

Das WLAN-Modul in der Telekom Speedbox LTE mini aka Huawei E5776 wurde zum direkten Vorgänger Huawei E589 deutlich verbessert. Mit meinem recht betagten Dell-Laptop konnte ich eine Brutto-Datenrate von maximal 144 MBit/s über WLAN erreichen – alle anderen MiFi-Hotspots haben bisher maximal 72 MBit/s geschafft. Wie schnell das WLAN des E5776 maximal ist, konnte ich aber nicht testen. Nur so viel: netto waren im LTE1800 Netz der Deutschen Telekom etwa 55 MBit/s im Download möglich, wohingegen über das USB-Kabel knapp 80 MBit/s gemessen werden konnten. Maximal 10 Nutzer können sich gleichzeitig per WLAN mit der Speedbox LTE mini verbinden, ein zusätzlicher Nutzer kann gleichzeitig per USB surfen. Die Reichweite des WLAN ist gut, im Altbau kann man auch durch zwei Räume hindurch funken.

Anschluesse Speedbox LTE mini

WPS Taste

Der Empfang im LTE-Netz auf 800 MHz war sehr gut und in etwa vergleichbar mit dem des Huawei E3276 LTE-Stick. Auch bei sehr schwachem Empfang waren noch Datenraten von rund 10 MBit/s im Download und Pingzeiten um 50ms möglich, bei mittlerem bis gutem Empfang auf LTE800 gingen die Datenraten bis auf 45 MBit/s im Download und 17 MBit/s im Upload hoch. Auf 1800 MHz sind die Datenraten naturgemäß deutlich besser, so auch bei der Speedbox LTE mini: knapp 80 MBit/s im Download und 36 MBit/s im Upload bei 30ms Ping habe ich erreicht. Übrigens: auf der Verpackung wird mit maximal 100 MBit/s über LTE geworben, dass Gerät unterstützt aber schon 150 MBit/s – die Telekom erwähnt das nur im Kleingedruckten. Im UMTS-Netz können dank DC-HSPA+ bis zu 84,4 MBit/s erreicht werden, zumindest wenn das Netz mit der MIMO-Antennentechnik ausgerüstet ist. Da das bei uns in Deutschland aber auch in Zukunft nicht der Fall sein wird, müssen wir uns mit „einfachem“ DC-HSPA+ zufrieden geben: maximal 42,2 MBit/s sind so möglich, im realen Betrieb werden 20-25 MBit/s mit Spitzen um 30 MBit/s erreicht. Der Ping im UMTS-Netz der Deutschen Telekom liegt mit der Speedbox LTE mini bei etwa 50ms.

Externer Antennen-Anschluss

Besonders spannend war für mich die Nutzung des Gerätes im Zug: hier hatte mein privat genutzter ZTE MF60 Hotspot bisher gute Dienste geleistet, wobei er etwas träge beim neu Verbinden war. Die Speedbox LTE mini musste sich auf der Strecke Köln – Nürnberg durch das Rheintal im Wagen mit Repeater beweisen und erfüllte ihre Aufgabe problemlos: nicht nur der Akku hielt den knapp 5 Stunden Dauernutzung problemlos Stand, auch die Handover waren größtenteils problemlos. Insgesamt erfüllt der von Huawei entwickelte HiSilicon V7R1 Chipsatz seine Arbeit sehr gut, der Wechsel vom ZTE MF60 auf das neue Huawei Modell hat sich eindeutig gelohnt.

Akku und sonstiges

Einige mögen bemängeln, dass sich der Akku der Telekom Speedbox LTE nicht wechseln lässt. Mich persönlich stört das nicht, da der Router dadurch deutlich robuster wirkt als vergleichbare Modelle. Außerdem ist die Akkulaufzeit wirklich sehr gut, sodass ein Ersatz-Akku eigentlich nicht nötig ist. Nutzt man den Hotspot nicht durchgehend, so sind locker einige Tage ohne Steckdose möglich.

Telekom Speedbox LTE mini

Fazit

Die Telekom Speedbox LTE mini ist ein sehr guter mobiler WLAN-Router, der ab sofort auch privat von mir genutzt werden wird. Man merkt deutlich, dass es sich beim Huawei E5776 bzw. der Telekom Speedbox LTE mini bereits um die zweite Generation der LTE-Hotspots handelt – im Vergleich zum Huawei E589 wurden alle Mängel behoben. Mit LTE Kategorie 4 ist das Gerät zudem sehr zukunftssicher. Der einzige Makel könnte für den ein- oder anderen Nutzer das Telekom Branding sein, aber auch da gibt es in Kürze Abhilfe, denn Huawei wird den LTE-MiFi auch ohne Branding in Deutschland auf den Markt bringen. Den genialen Preis von rund 160 Euro wird man aber wohl nur mit Telekom-Branding bekommen.

T-Mobile Telekom Speedbox LTE mini schwarz

Price: 69,90 €

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