Einleitung:
Der schwedische Hersteller Dovado vertreibt bereits seit einigen Jahren eine Serie von Routern, die auf den Einsatz mit UMTS- und LTE-Surfsticks spezialisiert sind. Die Firma hat es sich zur Aufgabe gemacht, immer möglichst frühzeitig die neueste Hardware zu unterstützen und außerdem eine enorme technische Vielfalt auf der Softwareseite zu bieten. Mit Erfolg: viele der Dovado Router werden mittlerweile von großen Telekom-Konzernen wie etwa der TeliaSonera in Skandinavien verkauft! Nun will Dovado auch in Deutschland bzw. Mitteleuropa bekannter werden und hat mir aus diesem Grund ein Testgerät ihres neuesten Routers, dem Dovado TINY, zugeschickt. Laut Werbung soll dieser Router extrem klein sein, aber in der Ausstattung seinen großen Kollegen in nichts nachstehen. Auch der Preis ist relativ klein: im Internet habe ich den Tiny schon für rund 75€ gefunden. Ich habe mir den Tiny mal ein paar Wochen lang angesehen und meine Erfahrungen mit dem Gerät zusammengefasst.
1. Lieferumfang und Dovado Tiny im Überblick:
Der Lieferumfang ist übersichtlich. Neben dem Dovado Tiny findet der Käufer das Netzteil und 2 mehrsprachige, gedruckte Anleitungen. Diese Anleitungen sind sehr nützlich für die Einrichtung und gut verständlich, sodass auch Einsteiger zurecht kommen sollten. Weitere Kabel wie etwa ein LAN-Kabel sind nicht im Lieferumfang enthalten. Der Router an sich ist in einem schönen Farbton gehalten und wirklich sehr klein – er passt wunderbar in die Wohnung und fällt gar nicht weiter negativ auf, wie es bei den großen Plastik-Kisten oftmals der Fall ist. Der vorhandene Platz wurde natürlich gut genutzt und so findet man folgende Anschlüsse auf der Vorderseite: 1x USB 2.0, daneben befindet sich eine grüne Status-LED (für Internet und SMS) und ein Reset-Knopf. Auf der Rückseite des Dovado Tiny gibt es einen LAN-Port (10/100Mbit/s) sowie einen WAN-Port (für DSL-Anschluss). Außerdem ist auf der Rückseite der Stromanschluss sowie die WLAN-Antenne platziert, die sich selbstverständlich auf Wunsch gegen eine andere Antenne austauschen lässt. Auf der Oberseite befinden sich nochmals 3 LEDs, um die Aktivität von WLAN, LAN und WAN auf einen Blick sehen zu können.
2. Inbetriebnahme und Basisfunktionen:
Zuerst schließt man an den USB-Anschluss ein kompatibles Modem an, danach kann man den Stromstecker einstecken. Der Dovado Tiny wid dann per LAN oder WLAN (b/g/n) mit dem Computer verbunden und im Internetbrowser muss zunächst die Adresse 192.168.0.1 eingegeben werden. Im Webinterface kann man dann sofort den Wizard starten, der einen durch die Grundeinstellungen führt. Nach Abschluss dieser Einstellungen muss man den Router einmal neustarten und nach kurzer Zeit ist man dann bereits im Internet. Die Internetverbindung war bei mir im Testzeitraum sehr stabil, die Software scheint also ausgereift zu sein. Von den Geschwindigkeiten her macht es keinen Unterschied, ob der UMTS-Stick direkt im PC steckt oder im Router. Ich habe für die Tests immer einen Telekom Speedstick LTE (Huawei E398) genutzt, mit dem der Router gut zurecht kam. Damit ist der Dovado Tiny einer der ersten Router weltweit, die auch 4G/LTE Modems unterstützen. Dazu im folgenden ein Video direkt von Dovado, sie haben mit dem Telekom Stick in Schweden auf 2600MHz getestet:
3. Einstellungsmöglichkeiten:
Wie Anfangs schon geschrieben, haben die Jungs von Dovado wirklich ein extrem leistungsfähiges System auf den Dovado Tiny gepackt. So kann natürlich im Statusbereich (oben rechts) die Empfangsstärke, die IP-Adresse, das verbrauchte Volumen und noch einige weitere Sachen angezeigt werden. Apropos Volumen: Wenn man nur ein bestimmtes Volumen zur Verfügung hat, so kann der Dovado auf Wunsch eine E-Mail oder SMS schicken, wenn eine selbst festglegte Grenze überschritten wird. Reicht das noch nicht, so geht es auch nochmals genauer: in einem gesonderten Menüpunkt listet der Router den Verbrauch exakt nach Upload und Download getrennt auf und bietet eine automatische Reset-Funktion, wenn der Abrechnungsmonat vorbei ist. Außerdem sind Einstellungsmöglichkeiten für DynDNS möglich.
Weitere interessante Einstellungsmöglichkeiten in der Kurzfassung: im Mobilfunkbereich kann festgelegt werden, welche Funktechnik genutzt werden soll (z.B. 4G only), im WLAN Bereich kann man die Funkbandbreite (20MHz oder 40MHz) einstellen und man kann einen UPnP Server aktivieren. Natürlich ist da noch viel mehr möglich, eine Funktion finde ich aber besonders Erwähnenswert: der Connection Tracker überprüft minütlich anhand von 3 öffentlichen IP-Adressen, ob der Router noch online ist. Schlagen die Pingversuche zu allen 3 IP Adressen fehl, so kann man bspw. festlegen, dass der Router automatisch neugestartet wird. Diese Funktion ist Gold wert, denn bei anderen Routern muss dieser Neustart immer manuell durchgeführt werden.
4. Fazit:
Mir hat der Tiny wirklich gut gefallen und das hat viele Gründe: zum einen ist es der erste Router, der wirklich ansehnlich, ja beinahe „schön“ ist, was natürlich vor Allem an der Größe liegt. Zum zweiten bin ich von den ganzen Einstellungsmöglichkeiten begeistert: es ist in etwa vergleichbar wie mit dem Funktionsumfang, den eine AVM FritzBox im DSL-Bereich bietet. Der Dovado Tiny Router verfügt zwar nicht über ein integriertes Mobilfunkmodem, ist dafür aber auch deutlich günstiger als solche Geräte wie etwa der Option Globesurfer III+. Ich persönlich sehe das aber nicht als Nachteil an, denn durch die einsteckbaren UMTS-Modems kann man schnell auf ein aktuelleres Gerät wechseln, ohne gleich den kompletten Router neu kaufen zu müssen. Von mir gibt es eine klare Kaufempfehlung!
Zum Schluss noch ein englischsprachiges Video vom Hersteller, der den Dovado Tiny im Überblick zeigt (inkl. Speedtest im schwedischen LTE Netz):