Vorwort – Nach dem Huawei E398, K4605-H und dem Telekom web’n’walk Stick Business II steht nun der Test eines vierten Dual-Carrier HSPA+ USB-Modem ins Haus. Es handelt sich hierbei um ein weiteres exotisches Gerät – den Novatel Ovation MC545.
Der UMTS-Stick ist für den europäischen Markt ausgelegt und ist beim Anbieter Movistar in Spanien erhältlich. Das baugleiche Modell, der Ovation MC547, wird am nordamerikanischen Markt (Bell Mobility und SaskTel) vertrieben. Deutsche Kunden können HSPA+ Geräte entweder über eBay oder in ausgewählten Online Shops beziehen. Der Ovation MC545 unterscheidet sich zum MC547 in den unterstützen UMTS-Frequenzen. So bucht sich der Novatel Ovation MC545 im UMTS-Netz auf der Frequenz 900 MHz und 2,1 GHz ein. Der Novatel Ovation MC547 hingegen unterstützt Triband-UMTS auf den Frequenzen 850 MHz, 1,9 und 2,1 GHz. Beide UMTS-Sticks sind durch Quadband-GSM weltweit einsetzbar. Der Dual-Carrier HSPA+ Surfstick unterstützt bis zu 42 MBit/s im Downlink und im Uplink bis zu 5,76 MBit/s (nach Update bis zu 11 MBit/s).
Neben Dual-Carrier HSPA+ bringt das Gerät auch einen Steckplatz für microSD-HC Speicherkarten mit bis zu 32GB mit. Außer dem Steckplatz für eine Speicherkarte bietet der Stick einen externen Antennnenaschluss zur Empfangsverbesserung. Mangels externer Antennen kann ich kein Urteil über die Empfangszunahme mittels externer Antenne abgeben.
Der Lieferumfang ist mit einem Quick Start Guide und dem DC-HSPA+ Stick bisher am geringsten unter den getesteten Surfsticks ausgefallen. Ein USB-Verlängerungskabel ist aber dank schwenkbarem USB-Anschluss auch nicht nötig. Die USB-Winkelfunktion rastet anders als beispielsweise bei dem O2 Surfstick Plus (Huawei E367), Huawei E398 oder dem Ovation MC996D in einer Position fest ein und somit nicht variabel einstellbar.
Die Installation geht einfach von der Hand. Stick anschließen, den Autostart abwarten und die Zugangssoftware installieren. Nachdem die Installation der Software abgeschlossen ist, werden noch die notwendigen Treiber installiert und es kann losgehen – ist auch dieser Prozess abgeschlossen, fehlt lediglich noch die PIN-Eingabe. Danach beginnt das Gerät mit der Netzsuche und bucht sich in das passende Netz ein. Anders als bei Huawei- oder ZTE-Endgeräten ermittelt der Stick, die Zugangsdaten (APN etc.) automatisch anhand der eingelegten SIM-Karte. Hier sollte man sich aber nicht darauf verlassen, unter Umständen sind diese Zugangsdaten nicht mehr aktuell.
Bei der Wahl des Betriebssystems bleibt es dem Nutzer überlassen, für welches er sich entscheidet. So lässt sich das Gerät unter Windows wie üblich betreiben, aber auch unter MAC OS X und sogar Linux funktioniert der MC996D. Unter Windows werden die Treiber installiert, sobald der Stick an einen Computer eingesteckt wird. Das Gerät verrichtet ebenfalls anstandslos seine Arbeit unter Ubuntu 11.04 (64 bit), nachdem der USB Modem Switcher installiert wurde.
Die Zugangssoftware (MobiLink) gleicht weitestgehen der Version des vor kurzem vorgestellten Novatel Ovation MC996D. Die MobiLink Version des MC545 erlaubt es dem Nutzer zusätzlich die Eingabe von sogenannten USSD-Codes – diese werden z.B. zur Abfrage des Guthaben benötigt. Unter dem Menüpunkt „Einstellungen“ werden der Profilmanager, das Verbindungsprotokoll und zwei weitere Optionen zusammengefasst. Diese Menüpunkte sind im Menü der Zugangssoftware des Ovation MC996D direkt an wählbar.
Ab dem Zeitpunkt, wo mindestens HSPA von der Netzseite verfügbar ist, signalisiert das Gerät in der Software „HSUPA“ egal, ob bei HSPA+ oder bei Dual-Carrier HSPA+. Genauso wie beim Ovation MC996D lässt sich die gerade vorhandene Technologie anhand der LED ablesen. Die folgende Tabelle schlüsselt auf, wie welche Technologie angezeigt wird. Fährt man über das Feldstärke-Symbol innerhalb der Software so erhält man diese in „dBm“.
Farbe |
Status |
---|---|
Blau/Rot im Wechsel | Erorr |
Gelb | Netzsuche |
Grün | GRPS/ EDGE |
HSPA+ | |
Blau | HSPA+ Dual Carrier |
In Sachen Empfang spielt der Ovation MC545 in einer Liga mit dem Telekom we’n’walk Stick Business II. Wird es vom Empfang her kritisch, findet nicht gleich ein Handover von 3G auf 2G statt. Bei längerer Benutzung (Zeitraum 5 Stunden) steigt die Wärmeentwicklung – diese hält sich aber im Rahme des üblichen. Auch auf Zugfahrten ist der MC545 ein guter Begleiter. Fallbacks von 3G auf 2G werden sauber und schnell abgewickelt. Desweiteren funktioniert, das Handover in die andere Richtung (von 2G zu 3G) zügig. Der Stick meisterte die Strecke von Nürnberg nach Würzburg im RE der Deutschen Bahn, mit einer SIM-Karte der Telekom, ohne eine Verbindungsabbruch.
Wie auch schon der Ovation MC996D stellt der MC545 eine gute Alternative zu den herkömmlichen Surfsticks dar und leistet sich keine Schwächen in weniger gut ausgebauten Gebieten.