Der Breitband-Anbieter 1&1 bietet in Zukunft Glasfaser-Anschlüsse im Netz des Regio-Carriers M-net in München, Augsburg und Erlangen an. Von nun bekannt gegebenen Kooperation profitieren beide Unternehmen: M-net kann sein Glasfaser-Netz besser auslasten und Investitionen amortisieren sich schneller, 1&1 hingegen kann seinen Kunden deutlich leistungsfähigere Anschlüsse im Vergleich zu herkömmlichen VDSL- oder VDSL-Vectoring Anschlüssen bieten. Die Kooperation wird über die Open-Access Plattform von 1&1 realisiert.
Open-Access Plattform
1&1 hat eine sogenannte Aggregator-Plattform entwickelt, welche es erlaubt, bestehende Glasfaser-Hausanschlüsse (FTTH bzw. FTTB) über eine standardisierte Schnittstelle (S/PRI 4.0) an die eigene Infrastuktur anzubinden und zu vermarkten. Über diese Open-Access Plattform können die Netze verschiedener City-Carrier angebunden werden, neben M-net ist dies bei 1&1 derzeit der Anbieter wilhelm.tel (wir berichteten). Je nach Anschluss-Art kann 1&1 über die Glasfaser-Anschlüsse Geschwindigkeiten bis hinein in den Gigabit-Bereich realisieren, ohne selbst eine eigene Glasfaser-Infrastruktur bis zum Endkunden ausbauen zu müssen.
Glasfaser-Ausbau von M-net
Das Unternehmen M-net ist vor allem im Raum München aktiv, hat allerdings auch einige weitere Gebiete außerhalb der bayrischen Landeshauptstadt mit Glasfaser ausgebaut. In München erreicht M-net nach eigenen Angaben bereits 390.000 Haushalte mit einem Glasfaser-Anschluss, in den nächsten vier Jahren kommen 230.000 weitere Haushalte hinzu. Auch in Augsburg und Erlangen gibt es solche Anschlüsse, die Anzahl dürfte allerdings weit geringer sein. 1&1 hat durch die Kooperation den vollen Zugriff auf alle FTTH / FTTB Anschlüsse von M-net, nicht nur auf die in München.
Weitere Partner denkbar
Mit M-net ist nun ein zweiter großer Regio-Carrier in eine Kooperation mit 1&1 eingetreten. In den Städten und Gemeinden in Deutschland sind aber noch viele weitere regionale Glasfaser-Anbieter aktiv, die Kunden in diesen Gebieten können ihren Anbieter oft nicht frei wählen und sind auf die Dienstleistungen der örtlichen Anbieter angewiesen. Das Open-Access Modell von 1&1 wird in Zukunft sicher noch weitere Partnerschaften hervorbringen, da Regio-Carrier ihren Kunden damit einen interessanten Tarife-Anbieter mit hohem Bekanntheitsgrad anbieten können, was die Auslastung der Netze steigern dürfte.