Vor wenigen Wochen hatten wir hier auf maxwireless.de das MW6 WLAN Mesh System von Tenda im Test. Das Paket aus drei Access Points konnte in fast jeder Hinsicht überzeugen, ist aber eher auf große Wohnungen oder Einfamilienhäuser ausgelegt. Mit dem MW3 AC1200 Mesh WLAN System hat Tenda auch ein „kleineres“ Set im Angebot, welches nur zwei Access Points beinhaltet und technisch etwas abgespeckt ist. In diesem Testbericht lest ihr, wie sich das MW3 im Alltag geschlagen hat.
Lieferumfang und Design
In der Verpackung befinden sich neben den zwei WLAN Access Points die zwei Netzteile (Output: 9V / 1A) sowie ein kurzes LAN-Kabel und eine Schnellstart-Anleitung. Das Design ist schlicht und einfach gehalten, die weißen Kunststoff-Gehäuse machen im Regal oder auf der Kommode eine gute Figur. Mit Abmessungen von 9 x 9 x 9 Zentimeter sind die MW3 Accesspoints sehr kompakt. Eine kleine LED auf der Front signalisiert den Betriebsstatus. Die Anschlüsse (2x RJ45 Ethernet LAN sowie Netzteil und Reset-Knopf) befinden sich auf der Rückseite der Access-Points. Auf der Unterseite befinden sich Bohrungen, sodass man bei Bedarf auch eine Installation an der Wand vornehmen kann.
Einrichtung / Inbetriebnahme
Einrichtung und Inbetriebnahme sind beim Tenda Nova MW3 sehr einfach gelöst. Dank der gut gemachten Schnellstart Anleitung können auch Laien das System innerhalb weniger Minuten einrichten. Zuerst verbindet man das mitgelieferte Netzwerk-Kabel mit dem DSL-Modem und der WAN-Schnittstelle eines Nova MW3 Accesspoints, danach wird das Netzteil mit dem Accesspoint und dem Stromnetz verbunden. Während das Gerät startet, sollte die Tenda WiFi App aus dem App-Store (Android und iOS) auf ein Smartphone oder Tablet heruntergeladen werden.
Nach etwa 30 Sekunden kann das Endgerät mit dem WLAN des Tenda Nova MW3 verbinden (Passwort und WLAN-Name sind auf der Unterseite des MW3 abgedruckt). Die Tenda WiFi App findet den MW3 Accesspoint und fordert in einem ersten Schritt zum Ändern von WLAN Name und WLAN Passwort auf – dies dient der Sicherheit. Natürlich muss das Smartphone nach dem Ändern der Daten mit dem neu eingerichteten WLAN verbunden werden. Danach stehen alle Einstellungen der App zur Verfügung und der zweite Tenda Nova MW3 Accesspoint kann verbunden werden.
Mesh WLAN
Um ein ideales WLAN Mesh Netzwerk zu bekommen, sollte der zweite Accesspoint dort aufgestellt werden, wo noch guter WLAN Empfang möglich ist. Idealerweise ist das nicht allzu weit entfernt vom ersten Accesspoint, hier muss man ggfs. ein wenig experimentieren, bis man den optimalen Standort für sich gefunden hat. Die LED auf dem Accesspoint zeigt in drei verschiedenen Farben die Empfangsqualität an, eine grüne LED signalisiert einen optimalen Standort für die Mesh-Komponente. Tenda gibt beim MW3 eine Flächenabdeckung von bis zu 200 Quadratmeter an, das dürfte jedoch eher ein theoretischer Wert sein. In der Praxis eignet sich das MW3 System für Wohnungen bis etwa 100 Quadratmeter sehr gut, für größere Wohneinheiten wird in vielen Fällen ein System mit drei Accesspoints besser sein.
Wer mag, kann das MW3 System natürlich auch mit weiteren Komponenten erweitern, also z.B. vier Accesspoints statt nur den zwei mitgelieferten verbinden. So wird dann eine deutlich größere Fläche versorgt.
Die Geschwindigkeit liegt bei maximal 300 MBit/s im Frequenzbereich um 2,4 GHz und bei maximal 867 MBit/s um 5 GHz. Im Test haben sich Geräte wie etwa ein MacBook Pro problemlos mit diesen Brutto-Datenraten mit dem Tenda MW3 System verbunden. Schade ist, dass die RJ45 Ethernet LAN Schnittstellen maximal 100 MBit/s unterstützten, so kann manche sehr schnelle Internetverbindung nicht vollständig ausgenutzt werden.
Software: gute Smartphone-App
Die Bedienung und Einrichtung läuft vollständig über die Tenda WiFi App. Das kleine Programm fürs Smartphone lief im Test sehr flüssig und überzeugte durch eine klare und verständliche Bedienung. Das Design ist schick, Piktogramme werden sinnvoll eingesetzt um die Bedienung zu unterstützen. Es gibt die Möglichkeit, ein Gast-Netzwerk sowie eine Kindersicherung einzurichten. Außerdem findet sich in der App eine Option zur Aktualisierung der Firmware. Viele detaillierte Einstellungsmöglichkeiten fehlen aber, so kann man zum Beispiel nur eine SSID (WLAN Name) vergeben und es gibt auch keine Möglichkeit, das WLAN zu bestimmten Zeiten automatisch abzuschalten. WLAN Systeme von anderen Herstellern bieten teilweise mehr Funktionen.
Die Tenda WiFi App ermöglicht über ein Dropdown-Menü auch das Einrichten weiterer WLAN Komponenten. Hat man zum Beispiel zwei Wohnungen, so kann man mit der gleichen App noch ein weiteres Tenda MW3 in Betrieb nehmen. Optional ist über einen Account auch die Verwaltung der Router über das Internet möglich. Das Tenda den Account nicht verpflichtend macht, ist sehr positiv, denn für viele Nutzer dürfte die Verwaltung über das Internet nicht notwendig sein.
Unterschied Tenda Nova MW3 und MW6
Das Tenda MW3 System ist der kleine Bruder des kürzlich hier auf maxwireless.de getesteten Tenda MW6 Systems. Das MW3 ist günstiger (89 Euro anstatt 169 Euro), bietet aber auch nur zwei anstatt drei WLAN Accesspoint Komponenten im Lieferumfang.
Das Design des Tenda MW6 ist anders als beim MW3 – mir persönlich gefallen jedoch beide Geräte gleich gut. Die Integration der Anschlüsse ist beim MW6 deutlich schöner gelöst, so sind die Anschlüsse auf der Unterseite verbaut und die Kabel werden elegant aus dem Gerät heraus geführt, beim MW3 sind die Anschlüsse direkt auf der Rückseite angebracht.
Rein technisch gesehen ist der Tenda MW6 besser, vor allem weil die zwei RJ45 LAN Anschlüsse Gigabit Geschwindigkeiten erlauben und damit ideal für schnelle Internetanschlüsse von mehr als 100 MBit/s geeignet sind. Auch wenn man einen Homeserver betreibt und viele Daten im Heimnetz hin- und her schieben möchte, ist der MW6 durch die Gigabit Anschlüsse im Vorteil. Das WLAN ist beim MW3 und beim MW6 gleich schnell und auch bei der Software gibt es keine nennenswerten Unterschiede.
Fazit: Tenda MW3 Mesh System
Das Tenda MW3 System ist der ideale Einstieg in die WLAN Mesh Thematik. Für unter 90 Euro bekommt man ein sehr gutes WLAN Mesh System und kann die WLAN Versorgung im Vergleich zu einem einfachen WLAN-Router deutlich verbessern. Durch die Mesh-Funktion fühlt sich das WLAN trotz zweier Sender an wie ein einziges großes WLAN Netz. Einrichtung und Bedienung gehen sehr schnell und einfach von der Hand.
Die Software lässt einige Funktionen vermissen, etwa eine Zeitschaltuhr für das WLAN-Netzwerk. Die übersichtliche Funktionsvielfalt dürfte für viele Nutzer jedoch absolut in Ordnung sein, zumal die wichtigsten Funktionen ja unterstützt werden. Profis und Nutzer, die viele Einstellungen vornehmen möchten, sollten sich jedoch vorher genau überlegen, ob ihnen der Funktionsumfang ausreicht.
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