Seit Dezember 2017 bietet AVM den High-End LTE Router FRITZ!Box 6890 in Deutschland an. In unserem Test überzeugte das Gerät durch eine sehr gute Ausstattung, so ist das Gerät neben einem vollwertigen LTE Router auch ein klassischer DSL-Router mit VDSL Supervectoring Modem und mit integrierter Telefonanlage. Seit wenigen Monaten verbaut AVM nun ein neues LTE Modem in der FRITZ!Box 6890 LTE, welches zusätzliche Frequenzbereiche und weitere Carrier Aggregation Kombinationen unterstützt.
Neue LTE Frequenzbereiche: B28 und B32
Die einzige Änderung bei der AVM FRITZ!Box LTE v2 ist das integrierte LTE Modem, welches nun in einer neueren Version verbaut wird. Hersteller des Modems ist weiterhin Fibocom und es wird auch – wie in der ersten Version – ein Intel Modem-Chipsatz verbaut, allerdings bietet die neue Version zwei neue zusätzliche LTE Frequenzbereiche. Zum einen kann der Router nun Band 28 nutzen, also den Bereich um 700 Megahertz, welcher bei der Frequenzauktion der BNetzA im Jahr 2015 versteigert wurde. Zum anderen ist nun auch Band 32 nutzbar. Der Frequenzbereich um 1500 Megahertz ist als Ergänzung im Downlink (Supplemental Downlink, SDL) in Planung. Sowohl Band 28 als auch Band 32 sind in Deutschland derzeit noch nicht im Einsatz.
Viel interessanter bzw. viel relevanter für den praktischen Einsatz sind die Carrier Aggregation Kombinationen, welche bei der 6890 v2 deutlich erweitert wurden. So wird nun zum Beispiel mit der neuen Version auch die Kombination von Band 1 mit Band 3 oder Band 7 möglich – ein großer Wunsch von Nutzern aus Österreich, da dort das Band 1 schon wesentlich verbreiteter für LTE genutzt wird als in Deutschland. Doch auch Intra-Band Carrier Aggregation wird nun neuerdings unterstützt, zum Beispiel B3 + B3, also die Bündelung von zwei Carriern im Bereich um 1800 Megahertz. Dies kann für Kunden im Netz der Telekom Deutschland durchaus relevant sein. Selbst CA Kombinationen mit den „neuen“ Bändern 32 und 28 werden von der FRITZ!Box 6890 LTE v2 unterstützt.
Die maximale LTE Geschwindigkeit liegt auch beim neuen Modem weiterhin bei bis zu 300 MBit/s (LTE Cat6, 2CA). Im Uplink sind bis zu 50 MBit/s möglich.
Quelle der Tabellen: Handbuch zur AVM FRITZ!Box 6890 LTE v2 (PDF)
FRITZ!Box 6890 v2 wird nicht aktiv beworben
AVM hat sich dazu entschieden, die neue Hardware-Version der FRITZ!Box 6890 LTE nicht aktiv zu bewerben, sondern lediglich auf dem kleinen Typenschild auf der Unterseite des Routers als „FRITZ!Box 6890 v2“ zu kennzeichnen. AVM Produktmanager Tom Vierke betonte im Gespräch mit maxwireless.de auf der IFA Ende August 2018 in Berlin, dass die zweite Hardware-Version im Handel mittlerweile angekommen ist. Wenn man eine neue FRITZ!Box 6890 LTE erwirbt, bekommt man also mit sehr großer Wahrscheinlichkeit direkt die v2. Lediglich bei einem Gebraucht-Kauf sollte man etwas genauer nachfragen, sofern die erweiterten Frequenzbereiche gebraucht werden.
Meinung: Enttäuschung für Erstkäufer
Das neue LTE Modem in der FRITZ!Box 6890 LTE v2 ist ohne Frage deutlich besser als das Modem in der ersten Hardware-Version. Dabei sind für Deutschland gar nicht mal die neu unterstützten Frequenzbereiche so relevant – denn ob diese jemals für LTE eingesetzt werden, ist unklar. Für den praktischen Einsatz sind die neu hinzugefügten LTE Carrier Aggregation Kombinationen mindestens ebenso wichtig. In jedem Fall ist das „heimliche“ Upgrade des integrierten Modems eine Enttäuschung für all jene Kunden, welche die AVM FRITZ!Box 6890 LTE direkt zum Marktstart gekauft haben und viel Geld dafür bezahlt haben.
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