LTE wird von den Mobilfunk-Anbietern in Deutschland in verschiedenen Frequenzbereichen eingesetzt. Künftig soll auch der Bereich um 700 MHz – Band 28 – verstärkt genutzt werden. Schon jetzt gibt es einige Endgeräte wie Smartphones und Tablets, welche LTE Band 28 unterstützen und somit zukunftssicher sind. Die Frequenzbänder um 700 MHz wurden bislang für das terrestrische Antennen-Fernsehen DVB-T genutzt, durch die Umstellung auf den DVB-T2 Standard wird der Bereich bis zum Jahr 2019 deutschlandweit für den Mobilfunk verfügbar sein.
LTE 700 / Band 28
Als Band 28 ist der Frequenzbereich zwischen 703 und 733 Megahertz (Uplink) bzw. zwischen 758 und 788 Megahertz (Downlink) definiert. Es handelt sich folglich um ein FDD LTE Band (Frequency Division Duplex, Uplink und Downlink werden über getrennte Frequenzbereiche abgewickelt). Weltweit gesehen ist der Frequenzbereich um 700 MHz sehr beliebt für Mobilfunk-Anwendungen, das Band 28 ist Teil von „APT700“ und gliedert sich nahtlos an das LTE Band 20 (800 MHz) an.
Weltweit wird der Bereich durch die Umstellung auf moderne Rundfunk-Technologien wie DVB-T2 in vielen Ländern frei (Digitale Dividende 2). Mobile Breitband-Netze profitieren von dem zusätzlich nutzbaren Funkspektrum.
Die Vorteile vom 700 MHz Frequenzbereich bzw. Band 28 liegen auf der Hand: das Spektrum ermöglicht eine sehr gute Reichweite und eine vergleichsweise sehr gute Indoor-Versorgung. Die Netzbetreiber können auf dem Land einfach und kostengünstig eine Basis-Breitbandversorgung anbieten und in den Städten die Versorgung in Gebäuden optimieren. Der Nachteil ist das vergleichsweise geringe Funkspektrum pro Anbieter, die erreichbaren Geschwindigkeiten dürften mit rund 50-75 MBit/s im Downlink recht gering sein. In Kombination mit anderen Frequenzbereichen (Carrier Aggregation mit 800, 900, 1500 MHz etc.) steigen die Datenraten dann aber schnell an, sodass sich Band 28 eine ideale Ergänzung zum bereits vorhandenen Funkspektrum darstellt.
Ab 2019 in Deutschland
Bei einer großen Auktion der Bundesnetzagentur im Jahr 2015 haben die drei deutschen Mobilfunk-Anbieter Telekom, Vodafone und Telefónica O2 jeweils 2x 5 MHz Frequenzspektrum für den Downlink und den Uplink erworben, wie die unten stehende Grafik zeigt. Die Anbieter verfügen also über gleiche Ausgangsvoraussetzungen und können theoretisch ein gleich gutes LTE-Netz im Band 28 errichten.
In Deutschland ist der großflächige Einsatz von LTE im 700 MHz Bereich nicht vor dem Jahr 2019 zu erwarten, denn erst 2019 soll die Umstellung auf DVB-T2 vollständig abgeschlossen sein und das Funkspektrum damit deutschlandweit dem Mobilfunk zur Verfügung stehen. Vorher wird LTE Band 28 voraussichtlich nur an einzelnen Sende-Standorten aktiviert werden, da sonst Störungen von DVB-T nicht ausgeschlossen werden können. In Grenzregionen kann die Verfügbarkeit von Band 28 sogar noch über das Jahr 2019 hinaus eingeschränkt sein, wenn das jeweilige Nachbarland den Frequenzbereich noch für Rundfunk-Anwendungen verwendet.
Endgeräte für LTE 700
Auch wenn LTE auf Band 28 in Deutschland erst im Jahr 2019 großflächig verfügbar sein wird: viele Smartphones unterstützen den Frequenzbereich schon heute. Das Online-Portal GSMArena.com listet in seinem Vergleich Anfang Juni 2017 immerhin 235 Endgeräte, welche für Band 28 geeignet sind, weitere kommen ständig hinzu. Darunter sind auch viele gängige Geräte großer Hersteller, zum Beispiel das Samsung Galaxy S7 und das Samsung Galaxy S8 sowie die Apple iPhone Modelle ab dem iPhone 6. Auch bei Tablets mit integriertem LTE Modem gibt es immer mehr Geräte, welche Band 28 unterstützen, zum Beispiel das Apple iPad Pro 9.7.