Vodafone hat am vergangenen Montag den Startschuss für VoLTE gegeben (maxwireless.de berichtete). Auf der CeBIT gab es nun die Gelegenheit, Voice over LTE mit dem Samsung Galaxy S5 SM-G900F und dem Sony Xperia Z3 ausführlich zu testen. Auch waren interessante Gespräche mit Mitarbeitern von Vodafone möglich, die für die Einführung von VoLTE verantwortlich waren. In diesem Artikel gibt es daher nicht nur einen Erfahrungsbericht zu VoLTE bei Vodafone, sondern auch einige Informationen zur benötigten Hardware und Software.
Vier große Vorteile von VoLTE
Voice over LTE bietet gegenüber herkömmlichen CS-Calls (CS steht für „Circuit Switched“, diese Technik wird bei GSM und UMTS angewendet) diverse Vorteile, welche man als Nutzer sofort merkt. So kann man nun zum Beispiel auch in den Regionen telefonieren, in denen als einzige Netz-Technologie ein LTE-Netz zur Verfügung steht. Bisher war an diesen Orten nur der Daten-Transfer möglich. Der zweite große Vorteil ist die viel kürzere Rufaufbauzeit. So dauert es laut Vodafone im Schnitt nur 2,2 bis 2,4 Sekunden, dann ist das Telefonat aufgebaut. Voraussetzung für eine solch kurze Rufaufbauzeit ist natürlich, dass beide Teilnehmer ein VoLTE-fähiges Telefon besitzen. Nutzt nur einer der beiden ein VoLTE Endgerät, so ist die Rufaufbauzeit natürlich trotzdem etwas schneller, aber nicht ganz so schnell wie sie sein könnte.
Der dritte große Vorteil von VoLTE ist die deutlich gesteigerte Sprachqualität und die bessere Latenz. So wirkt die Sprachübertragung deutlich natürlicher und „schneller“, d.h. es gibt weniger Hall-Effekte und die Sprache wird einfach schneller übertragen. Es lässt sich schwer beschreiben, aber man hört es sofort!
Auch der vierte große Vorteil lässt sich bereits nach kurzer Zeit beobachten: der Akku des Smartphones hält mit VoLTE deutlich länger als vorher, laut Vodafone spart VoLTE bis zu 30-40 Prozent im Vergleich zum CSFB-Verfahren, welches bislang eingesetzt wird. Warum? Ganz einfach: das energieaufwendige Wechseln in ein 2G- oder 3G-Netzwerk entfällt, das Endgerät kann viel länger im LTE-Netz verweilen.
Endgerät und Firmware müssen stimmen
Am besten funktioniert VoLTE natürlich, wenn beide Gesprächsteilnehmer ein entsprechend ausgerüstetes Endgerät nutzen und zudem (zumindest derzeit noch) im Vodafone LTE Netz eingebucht sind. Doch auch wenn der Gesprächspartner kein VoLTE Gerät nutzt, kann man selbst von VoLTE profitieren, zum Beispiel von der verbesserten Akku-Laufzeit und den etwas kürzeren Rufaufbauzeiten.
Doch damit man Voice over LTE nutzen kann, muss man erst mal über ein passendes Endgerät und vor Allem über die neueste Firmware (Software-Version) verfügen. Aktuell (Stand: März 2015) werden nur das Sony Xperia Z3 und das Samsung Galaxy S5 unterstützt. Das Galaxy S5 signalisiert die VoLTE-Unterstützung sogar per Pfeil-Symbol in der Statusleiste neben dem LTE-Symbol (siehe Bild oben).
Rich Communication Services (RCS)
Beim Sony Xperia Z3 besteht die Möglichkeit, während des Anrufs dem Gesprächspartner Dateien wie etwa Bilder zu senden oder weitere Multimedia-Dienste zu nutzen. Diese Rich Communication Serivces (RCS) erfordern keine separate App, sondern sind direkt im Telefon-Interface eingebunden – manche kennen es vielleicht vom Dienst „Joyn“. Natürlich muss der Partner ebenfalls ein VoLTE Telefon mit RCS-Unterstützung verwenden. Das Samsung Galaxy S5 kann aktuell noch kein RCS und es ist fraglich, ob noch ein entsprechendes Update kommen wird.
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