Test ZTE MF91D LTE Hotspot

Test ZTE MF91D

Wenn man einen mobilen LTE-Router mit Akku sucht, ist die Auswahl auch rund 3 Jahre nach dem kommerziellen LTE-Start in Deutschland noch recht eingeschränkt. Seit wenigen Wochen ist nun der ZTE MF91D Hotspot erhältlich, technisch gesehen ein Gerät der ersten Generation. Der MF91D unterstützt LTE auf allen drei in Deutschland genutzten Frequenzbändern (800, 1800 und 2600 MHz), die maximale Geschwindigkeit beträgt 100 MBit/s, was LTE Kategorie 3 entspricht. Ein kleines Farbdisplay auf der Front informiert über den aktuellen Betriebsstatus, der 2300mAh starke Akku ist wechselbar. Wie sich das Gerät im Langzeittest geschlagen hat, könnt ihr im folgenden Testbericht lesen.

Lieferumfang und Inbetriebnahme
Der ZTE MF91D ist aktuell nur im (Online-) Fachhandel erhältlich, im Ausland wie zum Beispiel in der Schweiz wird das Gerät auch bei bestimmten Netzbetreibern angeboten. Der Lieferumfang entspricht dem Standard für solche Geräte: neben dem Hotspot an sich ist noch ein Akku, ein USB-Ladekabel sowie ein Netzteil in der Verpackung enthalten. Dazu kommen natürlich noch die üblichen Garantie- und Sicherheitshinweise sowie eine englischsprachige Kurzanleitung.

Offene Verpackung MF91D

Lieferumfang ZTE MF91D

Die Inbetriebnahme gestaltet sich nicht ganz so einfach wie bei vergleichbaren Modellen der Konkurrenz: die Entfernung der Rückseite erfordert etwas Fingerspitzengefühl und auch das Einführen der SIM-Karte ist etwas fummelig, insbesondere wenn man eine MicroSIM mit Adapter nutzen möchte. Der ZTE MF91D erkennt nach dem ersten Start sofort das Mobilfunknetz und bucht sich ins Internet ein, nur bei einigen wenigen SIM-Karten ist eine gesonderte Konfiguration der Zugangsdaten nötig.

Technik und Software
Der ZTE MF91D Router ist in weißem und schwarzem Plastik gehalten. Durch die kompakten Abmessungen passt er sehr gut in die Hosentasche oder in den Rucksack, in der Hand fühlt sich das Gerät leider nicht so toll an, da das Plastik Hochglanz-Lackiert ist – Huawei zeigt hier mit dem E5776 (Telekom Speedbox LTE mini), dass es auch besser geht.

Tasten und Anschluesse

Das Display ist recht pixelig, zeigt aber alle wichtigen Informationen zuverlässig an, so wie man es erwartet. Der große Power-Schalter auf der Front ist beleuchtet und signalisiert den Betriebsstatus des Routers. Auf der Seite findet man eine WPS-Taste sowie zwei Anschlüsse für externe Antennen – damit ist der MF91D den meisten anderen mobilen LTE-Hotspots etwas voraus, denn meistens gibt es nur einen einzigen Anschluss für externe Antennen.

MF91D externe Antenne

Im Inneren des ZTE MF91D werkelt ein Modem von Qualcomm, welches neben LTE Kategorie 3 (bis zu 100 MBit/s im Download und 50 MBit/s im Upload) auch UMTS samt DC-HSPA+ (bis 42,2 MBit/s) sowie GPRS/EDGE beherrscht. Der WLAN-Chipsatz arbeitet nach dem Standard 802.11b/g/n und erreicht maximal 72 MBit/s brutto – für einen LTE-Hotspot leider deutlich zu wenig, da netto nur maximal 25 bis 35 MBit/s auf dem Endgerät ankommen. Wer höhere Geschwindigkeiten braucht, muss den MF91D per USB mit dem Computer koppeln. Mit maximal 5 gleichzeitig verbundenen Geräten ist der Hotspot leider recht schnell ausgelastet – andere Geräte in dieser Preisklasse erlauben zumindest 10 Geräte gleichzeitig.

Startscreen

Das Webinterface (beim Testgerät in Version WEB_AMSHKMF91DV1.0.0B02) ist recht schlicht gehalten und intuitiv bedienbar. Besonders positiv ist im Test der Status-Monitor zum Mobilfunknetz aufgefallen, hier werden Informationen zur Funkzelle und zum Empfang angezeigt. Etwas schade ist, dass das Piktogramm, welches im Webinterface auf das verwendete Mobilfunknetz hinweist, nur zwischen 2G, 3G und 4G unterscheidet und nicht etwa noch zwischen HSPA, HSPA+ und DC-HSPA+. Außerdem ist beim Test aufgefallen, dass das Webinterface über USB deutlich schneller lädt als über WLAN.

Frequenzauswahl

Akku und Geschwindigkeit und Empfang
Hersteller ZTE verspricht eine Akku-Laufzeit von etwa 4 Stunden. Im Test konnte ich jedoch rund 6,5 Stunden messen, also deutlich mehr als von ZTE versprochen. Dabei war der Hotspot stationär auf LTE im 800 MHz Band eingebucht und ein Radio-Stream hat für ständigen Datenfluss gesorgt. Im mobilen Betrieb im Auto bzw. im Zug waren die Laufzeiten etwas kürzer, aber dennoch deutlich über 4 Stunden. Zum Vergleich: die Telekom Speedbox LTE mini (Huawei E5776) schafft eine Laufzeit von rund 8,5 Stunden unter gleichen Testbedingungen. Erfreulich ist zudem, dass der ZTE MF91D Router auch im Dauerbetrieb nicht besonders warm wird, vergleichbare Geräte der Konkurrenz erzeugen deutlich mehr Wärme.

Der Empfang im UMTS-Netz auf dem 2100 MHz-Band ist gut, auf LTE800 und LTE1800 konnte der Empfang aber leider nicht überzeugen, hier gibt es deutlich bessere Geräte. Auch bei der manuellen Netzwahl (LTE-only) war in Randgebieten kein Einbuchen möglich, wo andere Geräte das LTE-Netz noch nutzen konnten. Ein kleiner Fehler, der bei den Tests aufgefallen ist: in der getesteten Firmware (BD_MF91D_HK_V1.0.0B02) wurde bei manueller Netzsuche generell kein LTE-Netz aufgelistet, obwohl der MF91D das Netz empfangen und genutzt hat.

Vorderseite mit Display

Die Geschwindigkeiten waren generell nicht so gut wie etwa beim Huawei E3276, wie sich im direkten Vergleich herausstellte. Dafür konnten die Latenzzeiten sowohl über WLAN als auch über USB überzeugen: im Schnitt lagen die Ping-Zeiten sowohl bei UMTS als auch bei LTE rund 5 Millisekunden unter denen des Huawei-Surfsticks. Flüssiges surfen mit DSL-Feeling war somit jederzeit möglich.

Fazit
Abschließend würde ich dem ZTE MF91D die Note „befriedigend“ geben. Die Stärken sind ganz klar die gute Akku-Laufzeit, die zwei Anschlüsse für externe Antennen sowie die guten Latenzzeiten. Weniger erfreulich ist dagegen, dass nur 5 Geräte per WLAN mit dem MF91D verbunden werden können und das der Empfang nicht so recht überzeugen konnte. Für aktuell rund 200 Euro könnt ihr den ZTE MF91D kaufen, zum Beispiel bei wlan-unterwegs.de.

Überblick der Rezensionen
Funktionsumfang
Geschwindigkeit und Empfangs-/Sendeleistung
Akku-Laufzeit
Preis
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