Test Dovado GO Router

Dovado GODie schwedische Firma Dovado ist bekannt für technisch gut ausgestattete Router zu humanen Preisen. Der  neue Dovado GO macht da keine Ausnahme: er ist ein kompakter Router für UMTS- und LTE-Surfsticks, der dank Akku auch mobil nutzbar ist.
Zu den technischen Merkmalen des aktuell rund 100 Euro teuren Dovado GO zählt zum Beispiel ein USB 2.0 Anschluss für einen Surfstick, ein LAN- und ein WAN-Port sowie WLAN b/g/n für bis zu 32 drahtlose Geräte gleichzeitig. Die Konfiguration erfolgt wie üblich über den Browser, wobei es beim Dovado GO wirklich eine Menge zu konfigurieren gibt, sofern man denn möchte. Denn vom Connection Tracker bis hin zur SMS Remote Control lässt der Dovado GO großen Raum für Einstellungen.

Lieferumfang, Verarbeitung und erster Eindruck
Der Dovado GO wird in einem hochwertigen Pappkarton geliefert, welcher neben dem Router einen 2100 mAh starken Akku, ein Netzteil sowie eine Schnellstartanleitung enthält. Der Dovado GO besteht vollständig aus Plastik und ist recht ordentlich verarbeitet, wobei er nicht mit der Qualität von AVM FRITZ!Box Routern mithalten kann.
Ein kurzer Überblick über die Anschlüsse Dovado GO: neben dem USB 2.0 Anschluss findet man noch einen 100 MBit/s LAN-Port und einen 100 MBit/s WAN-Port sowie den Anschluss für das Netzteil (5V DC).  Außerdem gibt es Tasten für WLAN On/Off, WLAN-Scan, Ladefunktion On/Off sowie Modem On/Off. Auf der Unterseite befindet sich der Schacht für den Akku. Durch die geringe Größe (25 x 70 x 87 mm) eignet sich der Router ideal für den Einsatz unterwegs, bspw. im Zug.

Inbetriebnahme und Nutzung
Der Dovado GO lässt im Grunde drei Nutzungs-Szenarien zu: einmal den Einsatz mit einem USB-Surfstick, dann der Einsatz als reiner WLAN-Hotspot über den WAN-Port (bspw. im Hotel) und als drittes die Hybrid-Lösung mit dem USB-Modem als Fallback, falls die LAN-Verbindung ausfällt. In meinem Test habe ich mich auf die Nutzung mit einem USB-Modem beschränkt, es kamen die beiden Surfsticks Huawei E303 und 4G-Systems XS-Stick W100 zum Einsatz. Generell unterstützt die Firmware nahezu jeden Surfstick auf dem Markt, neue Geräte werden regelmäßig per Update hinzugefügt.
Nachdem man die Simkarte in den Surfstick eingelegt hat, muss man den Stick in den USB-Port des Dovado GO einstecken und den Router an das Stromnetz anschließen. Außerdem sollte man prüfen, dass der Schiebe-Schalter beim Modem auf „On“ steht. Die erste Einrichtung und Eingabe der SIM-Pin erfolgt über das Webinterface direkt im Browser (192.168.0.1 in der Adressleiste eingeben). Ein Einrichtungs-Assistent führt dann durch die Basis-Einstellungen. Es wird neben der PIN unter Anderem das Land und der Netzbetreiber abgefragt, anhand dieser Informationen wählt der Dovado GO Router dann die passenden Zugangsdaten aus, sodass die Internetverbindung nach einem Neustart und etwas Wartezeit stehen sollte.

Die Internetverbindung war in meinem Test sehr stabil, Abbrüche gab es keine und die Latenzzeiten waren kaum schlechter als wenn man das Modem direkt am Computer angeschlossen hätte. Für dauerhafte Nutzung ist trotzdem die Aktivierung des ConnectionTracker empfehlenswert: hier werden  drei vorher festgelegte IP-Adressen in regelmäßigem Abstand angepingt. Sollte die Internet-verbindung einmal unterbrochen werden, so merkt der Dovado GO dies sofort und führt einen automatischen Reconnect durch.

Das Webinterface
Die Weboberfläche ist nicht ganz so schön designed wie etwa die von AVM Routern, bietet aber ähnlich viele Funktionen. Oben rechts wird konsistent über das ganze Webinterface eine ganze Reihe an Status-Informationen angezeigt, wie etwa Uhrzeit und Datum, die IP und das Mobilfunknetz, der verursachte Traffic und der aktuell verwendete WLAN-Kanal samt Kanalbandbreite in MHz.
Auf der linken Seite findet man die Navigation, die in die in 11 Unterbereiche aufgeteilt ist. Weiterhin sind Verweise zur Dokumentation, zum Web Handbuch sowie zum PDF-Handbuch enthalten, sodass bei Unklarheiten direkt Abhilfe geschaffen werden kann.

Unter den umfangreichen Einstellungsmöglichkeiten und Software-Funktionen möchte ich zwei besondere etwas genauer erklären. Zum einen wäre da die SMS Remote Control: sofern der Surfstick und die Simkarte den Versand von SMS erlaubt, kann man den Dovado GO so konfigurieren, dass er bei verschiedensten Ereignissen eine automatische SMS an ein vorher definiertes Endgerät sendet. Möglich sind zum Beispiel Benachrichtigungen bei Verbindungs-Ausfall oder wenn das festgelegte Traffic-Limit aufgebraucht ist, aber auch wenn eine neue Firmware verfügbar ist, informiert der Router auf Wunsch per SMS.
Eine weitere Möglichkeit der SMS Remote Control besteht in der Fernsteuerung per SMS. Sobald man eine SMS an die Simkarte im Dovado GO sendet, bekommt man zum Beispiel eine Status-SMS oder kann den Router neustarten.
Die zweite, sehr interessante Funktion ist das automatische failover bei Ausfall einer Kabel-Verbindung. Bedeutet: wenn ihr den Dovado GO als WLAN-Hotspot an einem LAN-Kabel angeschlossen habt und diese Internetverbindung ausfällt, so kann der Router automatisch die Mobilfunkverbindung über GSM, UMTS oder LTE aktivieren, sofern ein Surfstick verbunden ist.

Mobilfunk- und WLAN-Funktionen und Akku
Der Dovado GO unterstützt nahezu alle UMTS- und LTE-Sticks auf dem Markt. Einige sehr nützliche Funktionen zeichnen den Router besonders aus: da wäre zum Beispiel die Möglichkeit, manuell die Funktechnologie festzulegen:

  • Automatic (3G/4G preferred)
  • 4G (LTE) only
  • 3G (UMTS/HSPA) only
  • 2G (GPRS/EDGE) only

Weiterhin kann man bei bestimmten LTE-Sticks das zu verwendende Frequenzband manuell auswählen. Wenn bei euch zum Beispiel LTE800 und LTE2600 verfügbar ist, ihr wollt aber sicher gehen, dass der Stick ausschließlich das schnelle LTE2600 nutzt, dann kann man das im Dovado GO festlegen.

Auch das WLAN-Modul lässt sich vielfältig Konfigurieren. So kann ausgewählt werden, welche Technik genutzt werden soll (802.11 b, g und n wird unterstützt), auf welchem Kanal gesendet werden soll und welche Kanalbandbreite (20 MHz bzw. 40 MHz) verwendet werden soll.

Ein letztes Wort noch zum Akku: in meinem Test hat das 2100 mAh starke Exemplar etwa 150 Minuten lang durchgehalten. Zur Überbrückung von kurzen Stromausfällen oder für eine kurze Bahnfahrt sicherlich in Ordnung, aber für einen ganzen Arbeitstag sicherlich zu wenig. „Echte“ MiFi-Router wie etwa der Huawei E5776 schaffen mit einem nur wenig stärkeren 3000 mAh Akku rund 10 Stunden.

Fazit
Mit dem Dovado GO ist ein mobiler WLAN Router auf dem Markt, der beim Funktionsumfang konkurrenzlos ist. Die Zahl der unterstützten Modems, die regelmäßigen Firmware-Updates und die gute Stabilität sprechen für den Router. Kritikpunkte sind lediglich das etwas altbacken aussehende Webinterface, die recht lange Verbindungszeit und das fehlen von WLAN im 5 GHz Bereich.
Der Dovado GO ist ab sofort für rund 100 Euro im Online-Handel erhältlich.

DOVADO GO - Wireless Router - 802.11b/g/n

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