Test Samsung Galaxy S III LTE GT-i9305

Das Samsung Galaxy S3 ist eines der erfolgreichsten Smartphones in diesem Jahr. Pünktlich zum Start des Weihnachtsgeschäftes stellt Samsung nun eine neue Variante des Kassenschlagers in die Läden: das Samsung Galaxy S III LTE. Wir hatten die Gelegenheit, das neue Samsung Flaggschiff noch vor dem offiziellen Marktstart ausführlich zu testen – herzlichen Dank dafür an die Deutsche Telekom, die uns das Gerät zur Verfügung gestellt hat. In diesem Testbericht möchten wir natürlich vor Allem auf die Vorteile des Samsung Galaxy S III LTE gegenüber der normalen UMTS-Variante eingehen, aber auch all denen einen Rat geben, die sich fragen, ob sich der Umstieg vom normalen Galaxy S III auf die LTE Version lohnt.

Lieferumfang und erster Eindruck

Die Verpackung unseres Testmodells mit 16 Gigabyte internem Speicher ist wenig spektakulär. Auf der Rückseite findet man die wichtigsten technischen Daten. Der Lieferumfang entspricht dem üblichen Standard: neben dem Smartphone in der Farbe „Titan Gray“ ist noch ein Netzteil mit USB-Anschluss, ein USB zu MicroUSB-Kabel sowie ein in-ear Headset mit drei verschiedenen Gummi-Aufsätzen enthalten. Dazu kommt natürlich noch die übliche, gedruckte Kurzanleitung in englisch und deutsch.

Nachdem man die Display-Folie entfernt und die darauf abgedruckten Logos bestaunt hat, kann man die Rückseite entfernen um den Akku, die MicroSIM-Karte sowie eventuell eine MicroSD Speicherkarte einzulegen. Die Rückschale sitzt bombenfest und ohne nennenswerte Ritzen, in denen sich Staub verirren könnte. Trotz der konsequenten Plastik Bauweise sieht das Galaxy S III LTE mit seiner Optik in gebürstetem Aluminium ziemlich edel aus – fühlt sich nur leider nicht so an. Es liegt zwar besser in der Hand als etwa ein HTC One XL, doch von der Haptik her ist es dem LTE Smartphone von HTC unterlegen.

Einrichtung und Android Systemgeschwindigkeit

Nachdem das Samsung Galaxy S III LTE mit einer MicroSIM Karte bestückt wurde, kann man sich an die Einrichtung begeben. Diese ist im Prinzip selbsterklärend. Während der Einrichtung gibt es die Möglichkeit, direkt eine Verbindung mit Dropbox herzustellen – im gleichen Schritt erhält man dann 50 Gigabyte gratis Online-Speicher. Nach dem Setup landet man direkt auf dem Homescreen. In der Telekom Version sind auf dem Galaxy S III LTE diverse Telekom Apps vorinstalliert, die sich aber allesamt deinstallieren lassen. Nur das Startlogo der Telekom lässt sich ohne weiteres leider nicht entfernen.

Auf dem Samsung Galaxy S III LTE GT-i9305 ist Android in der aktuellsten Version 4.1.1 Jelly Bean vorinstalliert, die Software-Version zum Testzeitpunkt war I9305XXALI5. Das ist sehr löblich, denn früher war Samsung nicht unbedingt für aktuellste Software bekannt, wie etwa unser Test des direkten Vorgängers Galaxy S II LTE zeigt. Dank des Samsung Exynos 4412 QuadCore Prozessors, dem 2 Gigabyte Arbeitsspeicher zur Verfügung stehen, ist das LTE Smartphone extrem schnell und flüssig. Selbst wenn mehrere Apps geöffnet sind, merkt man keine Veränderung der Geschwindigkeit. Die 2GB RAM machen sich im Vergleich zu anderen High-End Smartphones allerdings nicht bemerkbar, die UMTS Variante des Galaxy S3 läuft ähnlich flüssig. Wer genaueres zur Leistung von RAM und Prozessor sehen will, sollte sich unseren Benchmark Test zum Samsung Galaxy S III LTE ansehen.

LTE und DC-HSPA+ sind die größte Veränderung

Während das zusätzliche Gigabyte Arbeitsspeicher kaum bis gar nicht merkbar ist, kann man das vom neuen Modem im Galaxy S III LTE nicht behaupten: die UMTS Variante des S3 kann lediglich HSPA+ mit maximal 21,6 Megabit/s, das GT-i9305 trumpft hingegen mit DC-HSPA+ auf. Das merkt man zumindest im Netz der Deutschen Telekom fast überall: nicht nur die Maximalgeschwindigkeiten sind mit nicht selten über 30 MBit/s deutlich höher, auch bei gut ausgelastetem UMTS Netz bringt die Unterstützung für Dual-Channel HSPA+ große Vorteile.

Im Vergleich mit LTE sieht UMTS aber natürlich alt aus. Nach diversen Tests ist klar: das Samsung Galaxy S III LTE ist noch mal einen Tacken schneller unterwegs als das HTC One XL. Im 1800 Megahertz LTE Netz erreichten wir Spitzengeschwindigkeiten von deutlich über 80 Megabit/s, im Schnitt waren über 50 Megabit/s drin. Auch im 800 Megahertz Netz auf dem platten Land gab es Spitzengeschwindigkeiten von knapp 55 MBit/s im Download. Auch im Upload knackt das S3 LTE fast das technisch mögliche: rund 48 Megabit/s auf LTE1800 stellte das Maximum dar. Die Pingzeiten lagen meist um die 35 Millisekunden laut Speedtest-App.

Wer das Galaxy S III LTE lieber zum Akku sparen nutzen will, kann LTE im Menü natürlich auch abschalten. Es gibt die Wahl zwischen automatischer Netzwahl sowie „nur GSM“ und „nur UMTS“. Leider ist es in der von uns getesteten Version nicht mehr möglich, USSD-Codes einzugeben und so den Betriebsmodus „LTE only“ auszuwählen. Die Testgeräte auf der IFA, welche ebenfalls schon auf Android 4.1.1 liefen, ließen die Eingabe von USSD-Codes noch zu. Aus diesem Grund ist auch der Samsung Netmonitor auf dem Galaxy S III LTE nicht nutzbar, der früher unter der Kurzwahl *#*#0011#*#* aufrufbar war.

Empfang, Akkulaufzeit und Sprachqualität

In unserem Test des Galaxy S3 in der UMTS Version waren wir schon recht angetan von der Akkulaufzeit des 2100mAh Akkus mit integriertem NFC. Da das LTE Gerät den gleichen Akku verbaut hat, sind ähnliche Laufzeiten möglich. Im Schnitt hielt das Gerät bei ordentlicher Nutzung einen ganzen Tag durch und war von der Laufzeit her sogar noch etwas besser als das HTC One XL, welches für ein LTE Gerät schon absolut ordentliche Akkulaufzeiten hat.

Der Empfang im GSM Netz war nicht so gut, hier verlor das Galaxy S III LTE relativ früh das Netz. Einen direkten Vergleich mit der UMTS Variante konnten wir leider nicht machen, aber ein HTC One XL hatte manchmal noch Empfang, wo das Samsung schon Funkstille hatte. Anders im UMTS Netz: hier schien der Empfang absolut zufriedenstellend zu sein und auch im LTE Netz gibt es keinen Grund zur Klage, insbesondere auf 1800 Megahertz war der Empfang gut. Die Sprachqualität mit dem Galaxy S III LTE ist gut, im Telekom UMTS Netz wird sogar HD Voice unterstützt, was für deutlich bessere Sprachqualität sorgen soll, sofern beide Gesprächspartner ein HD Voice fähiges Gerät besitzen. Noch konnten wir dieses Feature nicht testen, reichen es aber in Kürze nach. Über den integrierten Lautsprecher klingen Telefonate zufriedenstellend und ausreichend laut.

Display, Kamera und Multimedia

Diesen Teil des Testberichtes wollen wir kurz halten, da er im Prinzip identisch zum normalen Galaxy SIII ist, wo wir den Bereich ja schon mal ausführlicher getestet haben. Das Display ist weiterhin sehr gut und zeigt tolle Farben an, allerdings kann man im Vergleich mit anderen Displays die Nachteile der AMOLED Technologie sehen – so wirken die Farben teils unnatürlich. Da man aber für gewöhnlich nicht ständig ein Vergleichsgerät mit sich herum trägt, ist und bleibt das Display des Samsung Galaxy S III LTE sehr gut und Medien wie Filme lassen sich hervorragend darauf ansehen.

Auch zum Musik hören kann man das LTE Smartphone gut gebrauchen. Der Sound ist über Kopfhörer recht gut und über Lautsprecher lässt sich ein kleines Küchenradio mühelos ersetzen – auch wenn der Lautsprecher gerne ein bisschen lauter sein könnte. Was positiv aufgefallen ist: die Datenübertragung etwa von großen Mengen Musik ging sehr schnell. Auch ist der USB-Anschluss sinnvoll auf der Unterseite positioniert und entspricht dem Anschluss des Galaxy S3, sodass das zahlreich vorhandene Zubehör auch mit dem Galaxy S III LTE kompatibel ist.

Fazit: Lohnt sich der Kauf oder ein Wechsel?

Das Samsung Galaxy S III LTE ist ein sehr gutes Smartphone, welches sich keine groben Schwächen erlaubt. Die Grundfunktionen wie Telefonieren und Akkulaufzeit sind gut und auch in der Paradedisziplin, dem schnellen Datenfunk, ist der Koreaner sehr gut im Rennen. Wenn man aktuell plant, ein LTE Smartphone anzuschaffen, dann sollte das Samsung Galaxy S III LTE auf jeden Fall in die nähere Auswahl kommen. Wenn man aber bereits ein Galaxy SIII oder gar ein LTE Smartphone besitzt, lohnt der (teure) Umstieg aber wohl kaum – es sei denn, man ist extrem viel auf dem Land unterwegs und weiß den Vorteil von LTE800 anstatt von EDGE zu schätzen.

Das Samsung Galaxy S III LTE mit 16GB ist ab sofort bei Vodafone in den Farben schwarz und weiß erhältlich, der Verkauf der UMTS Variante wird bei Vodafone in Kürze eingestellt. Die Deutsche Telekom startet den Verkauf ebenfalls in diesen Tagen, die erste Lieferung ist bereits im Lager eingetroffen. Bei den Bonnern wird die von uns getestete Farbe „Titan Gray“ verkauft, die uns persönlich deutlich besser als das einfache schwarz oder weiß gefällt. Ansonsten ist das Gerät natürlich auch ohne Vertrag erhältlich, zum aktuellen Zeitpunkt ist der Preis allerdings noch sehr hoch. Zum Schluss noch einige Bilder: