Test Option XYfi

Ende Februar wurde der Option XYfi Hotspot Stick am Mobile World Congress in Barcelona vorgestellt, nun hat uns das Gerät für einen ausführlichen Test erreicht. Ausgeliefert wurde unser Option XYFI mit der Firmware 2.0.5 und ohne Net- oder SIM-Lock. Zum jetzigen Zeitpunkt stehen für das Gerät bereits zwei neue Firmware Updates zur Verfügung. Die weitere Verbesserungen mit sich bringen sollen, dazu weiter unten mehr. Dank der Integration von Quadband GSM und UMTS (850/ 900/ 1900/ 2100 MHz) findet der Stick so gut überall auf dem Globus eine Verbindung in das mobile Internet. Der maximale Downlink im UMTS liegt bei 14,4 MBit/s. Im Uplink können maximal 5,76 MBit/s erreicht werden. Die WLAN Schnittstelle ist mit dem Standard b/g/n ausgerüstet. Der Stick fungiert nicht nur als Hotspot, sondern wird mittels microSD-HC Karteslot auch zum USB-Datenträger.

Lieferumfang und erster Eindruck

Der Inhalt des Lieferumfangs fällt sehr gering aus. Geliefert bekommt man zum Stick die Kurzanleitung und den Entsorgungshinweis. Sehr löblich sind die auf der Unterseite vom Stick angebrachten Hinweise über SSID, WLAN-Key und WPS-PIN, damit erst gar nicht ewig nach den notwendigen Parametern gesucht werden muss.

Für die Nutzung des Option XYfi muss keine Software installiert werden, da der Stick über ein Webinterface verfügt. Lediglich die Treiberinstallation verlangt einem das Gerät ab. Das Webinterface ist wahlweise in den Sprachen Englisch, Französisch, Niederländisch, Norwegisch und Spanisch verfügbar. Zu welchem Zeitpunkt auch die deutsche Sprache zur Auswahl stehen wird, ließ der Hersteller auf Anfrage offen.

Abseits der Sprachwahl sind natürlich auch alle relevanten Daten im Webinterface zu finden. Dazu gehört der Verbrauch des Datenvolumens, der Empfang (1-5 Balken), oben links zeigt die Oberflächen an, ob die Verbindung via Mobilfunknetz oder über ein WLAN hergestellt wurde. Ansonsten sind auch die für einen Stick üblichen Einstellungen beim XYfi möglich.

Wichtigster Part des Option XYfi ist der integrierte WLAN Chipsatz, der den Stick, nach Angaben des Herstellers, zum kleinsten Hotspot der Welt macht. Bis zu 8 Geräten verschafft er den Zugang zum Internet. Wahlweise über das Mobilfunkfunknetz oder über ein anderes WLAN Netzwerk, mit dem der XYfi selbst verbunden ist. Praktisch, denn dann schrumpft das oftmals geringe tarifliche Datenvolumen nicht weiter. Über die Funktion „Smartscan“ verbindet sich der Option Stick auf automatisch mit bereits im Webinterface angelegten WLAN Netzwerken.

Zu den weiteren Vorteilen zählt die einfach Nutzung  im Auto. Einfach den XYfi an den USB-Anschluss im Radio oder mit Adapter in den Zigarettenanzünder anschließen und schon hat man einen kleinen W-LAN Accesspoint im Auto.

Im Urlaub lässt sich mittels einer lokalen SIM-Karte die Internet für Freunde und Bekannte zur Verfügung stellen. Verfügt ein Nutzer über eine Hotspot Flat so kann er dieses auch entsprechen für den gewünschten Nutzerkreis zugänglich machen. Diese Funktion ist besonders im ICE der Deutschen Bahn mit den Telekom WLAN Zugängen attraktiv. Leider lassen sich jedoch die Hotspot Zugangsdaten nicht im Stick hinterlegen, somit bleibt entweder  nur das Speichern im Browser (nicht empfehlenswert) oder jedes Mal die manuelle Eingabe.

Im sogenannten „Guest Mode“ erfolgt der Internetzugriff erst nach Eingabe eines vorher vom Admin festgelegten Passworts.  Das iPhone 4S mit iOS 5.0.1 spielt da allerdings beim Einloggen via Safari nicht mit. Ein Alternativ Broswer wie der Opera Mini brachte ebenfalls keinen Zugang zum Internet – egal welche Firmware auf dem XYfi installiert war. Mit dem BlackBerry Bold 9900 und der Firmware 7.1.0 konnte die Verbindung zum Internet nach Eingabe des Gästepassworts problemlos hergestellt werden.  Dies gilt auch für Android 4.0.3 mit dem HTC One XL.

Wie eingangs erwähnt, gibt es schon zwei Updates, die Option auf der eigenen Internetseite bereitstellt. Zu den Verbesserungen zählen unter anderem GUI Erweiterungen, eine Aktualisierung der APN Datenbank und Bug Fixes. In einem PDF Dokument hat der Hersteller alle Details zum Update zusammengefasst.

Empfang und Datenraten

Hohe Performanz auf mittlerem Niveau darf man beim Kauf des Sticks mit belgischen Wurzeln erwarten.  Diese setzt sich folgendermaßen zusammen: Beim Einsatz im Netz der Telekom wurde die theoretisch unterstützten 14,4 MBit/s nahezu mit 12 MBit/s im Downlink erlangt. Im Netz von Vodafone wurden im Schnitt gute 9 MBit/s erreicht. Abstriche gilt es im Netz der Telefónica o2 und E-Plus Gruppe zu machen. Im Netz der Münchner wurde gerade mal die Hälfte der möglichen 14,4 MBit/s erzielt. Die Düsseldorfer Mobilfunkgruppe E-Plus war weit abgeschlagen, sie brachte mit dem Option XYfi gerade einmal Werte um die 3 MBit/s zu Tage. Im Uplink hingegen nehmen sich Telefónica o2 Germany, die Telekom und Vodafone mit 3 -5 MBit/s nichts. Einzig die E-Plus Gruppe konnte wieder nicht glänzen, was jedoch nicht am Stick als vielmehr am Netz liegt, wo bei 1-2 MBit/s akut großer Nachholbedarf besteht und Schluss ist. Der Empfang ist im UMTS Netz vergleichbar mit dem eines Huawei E398, also recht gut. Einen Anschluss für eine externe Antenne gibt es leider nicht.

Fazit

Sehr löblich zu bewerten ist, dass bereits jetzt schon zwei Updates zur Verfügung stehen, die entsprechende Neuerungen und auch Fehlerbebungen  beinhalten. Als weniger positiv hingegen lässt sich der HSPA-Chipsatz bezeichnen, da dieser leider nicht HSPA+ fähig ist. Auch aufgefallen ist uns eine nicht unerhebliche Wärmeentwicklung des Internetsticks auch bei kurzer Nutzung. Allerdings fällt die Temperatur deutlich geringer als beim Huawei E587 und E398 aus. Der integrierte WLAN Chip, der den Stick so interessant macht, kann nicht zu 100% bei der Hotspot Nutzung überzeugen. Hier fehlt die Möglichkeit, die Zugangsdaten für den Hotspot Login dauerhaft zu hinterlegen, um den Zugang am Hotspot noch einfacher zu gestalten. Wieder punkten kann der Stick aus dem Hause Option mit der mobile Oberfläche für Smartphones die sehr schlicht und übersichtlich ist und vor allem alle notwendigen Einstellungen bereit hält. Der Option XYfi kostet aktuell rund 130 Euro.