Swisscom testet derzeit die Kombination aus Festnetz und Mobilfunknetz, auch DSL+ LTE Bonding oder Hybrid genannt. Der Anbieter ist einer der ersten in Europa, der LTE mit DSL bündeln möchte um seinen Kunden höhere Datenraten bieten zu können. In Deutschland bietet die Deutsche Telekom mit dem Produkt „Magenta Hybrid“ bereits seit 2014 eine entsprechende Technik an.
Pilotversuch mit 20 MBit/s
Die DSL+LTE Bonding Technik wurde von Swisscom in den vergangenen Monaten intern getestet, nun soll ein erster Pilotversuch mit Privatkunden folgen. Dabei soll vorerst eine Datenrate von bis zu 20 MBit/s im Downlink zur Verfügung stehen, später sind laut Swisscom aber auch höhere Bandbreiten denkbar. Zum Vergleich: die Deutsche Telekom bietet über Hybrid bis zu 200 MBit/s an, dabei wird VDSL Vectoring mit bis zu 100 MBit/s im Festnetz mit LTE kombiniert. Die Verfügbarkeit von DSL+LTE Bonding hängt sowohl bei Swisscom als auch bei der Telekom natürlich von der Verfügbarkeit von LTE als auch von DSL ab, beide Technologien müssen am Standort verfügbar sein.
LTE Signal kommt über WLAN
Anders als bei der Deutschen Telekom, wo das LTE Modem direkt in den DSL Router (Speedport Hybrid) integriert wurde, wird bei Swisscom das LTE Signal separat über WLAN an den DSL Router gesendet. Man hat also einen speziellen LTE Empfänger, der zusätzlich ein WLAN Modul integriert hat, um die Verbindung zum DSL Router herzustellen. Das hat im Vergleich zu der Telekom Lösung den Vorteil dass man den Router ganz normal am DSL Anschluss installieren kann, der sich ja meistens im Keller oder im Erdgeschoss befindet, wo wiederum der LTE Empfang meist am schlechtesten ist.
Den LTE Empfänger stellt man dann am Fenster oder im Obergeschoss auf, wo der Empfang vielfach besser ist. Der Nachteil dieser Lösung: die zwei separaten Geräte verbrauchen mehr Energie und die maximal erreichbare Geschwindigkeit ist vermutlich niedriger, da die WLAN Verbindung zwischen LTE-Modem und DSL-Router einen Flaschenhals darstellen dürfte. Eine gute externe Antenne in Verbindung mit der Telekom Lösung könnte insgesamt die besseren Ergebnisse liefern.
