Test Apple iPad Air mit LTE

Apple iPad Air

Mit dem Test des neuen Apple iPad Air mit LTE mussten wir uns etwas Zeit lassen: das Gerät verkauft sich scheinbar so gut, dass es bei freien Händlern lange ausverkauft war und selbst bei Apple derzeit noch nicht sofort lieferbar ist. Doch das Warten hat sich gelohnt: im Vergleich zu seinen Vorgängern ist das iPad Air viel leichter, schneller und einfach besser – so viel sei schon vorweg gesagt. In unserem Testbericht wollen wir den Schwerpunkt auf das LTE-Modem und das WLAN-Modul legen, beide Komponenten sind neu und wurden in dieser Form noch nicht in einem iPad verbaut. Deutlich weniger Zeit wollen wir hingegen mit der Software verbringen, denn das iOS 7 Betriebssystem dürfte den meisten ja bereits bekannt sein und grundlegende Neuerungen gibt es hier nicht. Zum Schluss gibt es außerdem noch einen Vergleich mit dem Apple iPad 2 und eine kleine Kaufberatung.

Der Karton ist Apple-Typisch  mit einem Bild des iPads versehen...
Der Karton ist Apple-Typisch mit einem Bild des iPads versehen…
..., das Tablet ist kaum größer als seine Verpackung.
…, das Tablet ist kaum größer als seine Verpackung.

Lieferumfang & erster Eindruck
Das Apple iPad Air kommt in einem kleinen, weißen Pappkarton, der nur geringfügig größer ist, als das Tablet selbst. Wenn man den versiegelten Karton das erste Mal in der Hand hält glaubt man kaum, dass sich darin ein iPad befindet, welches Größtenteils aus Metall und Glas besteht, so leicht ist der Karton. Doch wenn man das iPad Air dann das erste Mal in die Hand nimmt, dann ist man direkt ein zweites Mal erstaunt: die Haptik ist hervorragend und das Gewicht im Vergleich zum Vorgänger einfach ein Traum, die 478 Gramm schaffen andere Hersteller nicht mal durch die konsequente Verwendung von Plastik als Fertigungsmaterial.
Fast das komplette Tablet, inklusive Tasten, ist aus Metall, wahlweise in silberner oder grauer Farbgebung. Einzig die Mobilfunk-Antenne besitzt eine Abdeckung aus Plastik, sodass möglichst gute Empfang- und Sendeleistungen möglich sind. Die Front wird von einer dünnen Glasscheibe bedeckt, darunter befindet sich das 9,7 Zoll große Display. Als Kritikpunkt könnte man hier anbringen, dass die Glasscheibe nicht mit dem Display laminiert ist, das würde die Spiegelungen vermutlich etwas minimieren und noch plastischer wirken.

Auf der Unterseite gibt es Stereo-Lautsprecher und einen Lightning-Anschluss
Auf der Unterseite gibt es Stereo-Lautsprecher und einen Lightning-Anschluss

Der erste Eindruck ist insgesamt sehr gut: das Design und die Materialien sind Apple-typisch hervorragend, das System ist sehr flott und alles funktioniert, wie man es erwartet. Radikale Neuheiten wie etwa der im iPhone 5S verbaute Fingerprint-Reader („TouchID“) fehlen, die gravierendste Änderung ist tatsächlich das Design. Kleine Verbesserungen gibt es beim Prozessor, beim Modem und beim WLAN-Modul, doch auf den ersten Blick fällt das vermutlich nur den wenigsten auf. Eine Neuerung sind zum Beispiel die Stereo-Lautsprecher, die für einen guten Sound sorgen, aber nicht deutlich besser sind, als der Mono-Speaker der vorherigen Generationen.

Weltweit nutzbares LTE
Seitlich am Gerät befindet sich ein kleiner Schlitten, in den man eine Nano-SIM-Karte einlegen kann. In unserem Test haben wir sowohl eine Karte von Vodafone als auch eine Karte der Telekom verwendet. Bei beiden Anbietern war sofort eine schnelle Verbindung über das Mobilfunknetz möglich, jedoch fiel auf, dass bei Vodafone „4G“ angezeigt wurde, während mit der Telekom-Karte von „LTE“ die Rede war. Die Netzbetreiber konnten hier scheinbar selbst bestimmen, welche Signalisierung sie verwenden möchten und Apple hat die Netzbetreiber-Profile entsprechend angepasst.

Das iPad Air ist das erste Apple Tablet, welches LTE im Vodafone-Netz kann
Das iPad Air ist das erste Apple Tablet mit Unterstützung für LTE im Vodafone-Netz

Der Empfang im LTE-Netz ist sehr gut, genauso wie die Datenraten. Zwar unterstützt das Apple iPad Air nur LTE Kategorie 3 und damit bis zu 100 MBit/s im Download, doch dafür erreicht man auch bei schlechtem Empfang konsequent gute Datenraten, die man bei manch anderem Gerät so nicht erhält. Mit einer Vodafone-SIM-Karte konnten wir in einer 800 MHz Zelle rund 55 MBit/s im Downlink, 18 MBit/s im Uplink und Ping-Zeiten von 28 Millisekunden messen, hervorragende Werte für LTE800. Im Zug fiel außerdem auf, dass das iPad Air deutlich öfter im LTE-Netz eingebucht war als ein iPhone 5S, ein klarer Vorteil für´s mobile Arbeiten. Leider kann man Apple-Typisch keinerlei Präferenzen bei der Netztechnologie festlegen, das Gerät bestimmt selbst, welche Netztechnik genutzt wird.

Speed-Test im Vodafone LTE-Netz mit dem iPad Air
Speed-Test im Vodafone LTE-Netz mit dem iPad Air

Während die maximal erreichbare Geschwindigkeit nicht dem aktuellen Stand der Technik entspricht, kann man das von der Kompatibilität mit den einzelnen Netzen nicht behaupten: so unterstützt das iPad Air zusammen mit dem iPad mini mit Retina Display als erstes Gerät weltweit bis zu 14 verschiedene LTE-Frequenzbänder. Damit ist das Gerät nicht nur in Deutschland mit jedem Anbieter kompatibel, sondern kann auch problemlos im Asien- oder Amerika-Urlaub verwendet werden, ohne auf schnelles Internet zu verzichten.

WLAN: optimierte Geschwindigkeit
Mit den ersten vier iPad-Generationen war WLAN nur bis maximal 150 MBit/s brutto nutzbar, beim iPad Air setzt Apple auf ein Modul, welches über eine 2×2 MIMO Antenne verfügt und damit bis zu 300 MBit/s erreichen kann. Wie bei High-End Geräten üblich, ist sowohl das 2,4 GHz Band als auch der Frequenzbereich um 5 GHz nutzbar. Letzterer ist insbesondere dann empfehlenswert, wenn bereits viele andere Netzwerke auf 2,4 GHz funken und dadurch die Verbindungsqualität beeinträchtigt wird. Leider hat Apple es verpasst, direkt den neuesten WLAN-ac Standard („Gigabit WLAN“) zu integrieren – hier wird man wohl erst mit der folgenden Generation mit der Konkurrenz gleichziehen.

Die WLAN-Antennen befinden sich, wie die Mobilfunk-Antennen, auf der Rückseite
Die WLAN-Antennen befinden sich, wie die Mobilfunk-Antennen, auf der Rückseite

In unserem Test war die WLAN-Verbindung durchweg sehr schnell: an einem 100 MBit/s Internet-Anschluss von Kabel Deutschland erreichten wir in Verbindung mit einer AVM FRITZ!Box 7490 Geschwindigkeiten von bis zu 92 MBit/s, an einem VDSL50-Anschluss war die komplette Geschwindigkeit verfügbar. Die Reichweite war ebenfalls zufriedenstellend, auch mit 3 Wänden und etwa 30 Meter Abstand zwischen iPad Air und Router konnte man noch problemlos surfen. Erfahrungsgemäß kommt es hier aber sehr stark auf den Router sowie die Beschaffenheit der Wände an, sodass man keine pauschale Aussage über die Reichweite treffen kann.

Display und Kamera
Das Display ist sicherlich eines der Highlights am Apple iPad Air, besonders dann, wenn man bisher noch die erste oder zweite iPad-Generation genutzt hat. Die Auflösung ist mit 2048 x 1536 Pixeln hervorragend, auch wenn dies in den kommenden Jahren sicherlich noch weiter gesteigert werden kann. Das Display des  iPad Air eignet sich ideal zum Surfen auf der Couch oder zum Arbeiten in Job und Uni, diverse Programme ermöglichen das Anzeigen und Bearbeiten von PDF-Dokumenten.
Der dünne Rand an den Seiten des Displays ist zwar optisch ein absoluter Hingucker und eine schöne Verbesserung gegenüber den vorherigen iPads, doch manchmal kommt es zu Fehleingaben auf dem Display, weil man mit der „haltenden Hand“ den Touchscreen berührt. In den allermeisten Fällen erkennt das iPad die Eingaben jedoch richtig, sodass dieses Problem nur sehr selten auftritt.

iPad Kamera
Die Rückseitige Kamera wird vermutlich nicht allzu häufig verwendet

Auf der Vorder- sowie auf der Rückseite findet man jeweils eine Kamera. Die Front-Kamera hat eine gute Qualität und eignet sich hervorragend für Video-Telefonie über Skype oder FaceTime, die rückseitige Kamera wird dagegen bei den meisten Nutzern eher selten zum Einsatz kommen, denn zum Fotografieren oder Filmen ist das iPad auf Grund seiner Größe eher ungeeignet. Theoretisch wäre es aber möglich, Fotos mit einer Auflösung von 5 Megapixeln und Videos in 1080p FullHD aufzunehmen. Die Qualität der Aufnahmen ist okay, kommt aber nicht an ein gutes Smartphone heran.

Akku
Als einer der besten Punkte hat sich im Laufe des Tests der Akku herausgestellt. Bei normaler Nutzung mit wenigen Stunden surfen, Arbeiten oder Spielen hält das iPad locker mehrere Tage durch, viele werden es sogar nur einmal pro Woche aufladen müssen. Das kleine Netzteil mit Lightning-Anschluss kann also auch bei kürzeren Dienstreisen daheim bleiben, ohne, dass man sich Sorgen machen müsste.

Vergleich: iPad Air vs. iPad 2
Ein Umstieg auf das iPad Air lohnt insbesondere dann, wenn man noch ein iPad der ersten oder zweiten Generation besitzt oder wenn man auf LTE800 angewiesen ist. Nutzer des iPad 3 oder iPad 4 werden zwar sehr schnell das geringe Gewicht und die schlanken Abmessungen zu schätzen wissen, doch der hohe Aufpreis ist in den meisten Fällen wohl eher nicht gerechtfertigt.
Nutzt man allerdings ein iPad 2, so ist vor Allem das hochauflösende Display ein sehr gutes Argument, umzusteigen. Insbesondere wenn man viel im Internet surft, PDF-Dokumente liest oder Texte schreibt, wird man das Gerät sofort lieben lernen. Der Unterschied ist auf den ersten Blick sichtbar. Im Vergleich zum iPad 3 und 4 – diese Geräte waren sogar noch schwerer und dicker als das iPad 2 – bekommt man hier einfach deutlich mehr Argumente für einen Umstieg auf die neuere Generation geliefert, sodass das Geld für die meisten gut investiert ist.

Fazit: gute Weiterentwicklung
Das Apple iPad Air ist nichts grundlegend neues, wenn man vorher bereits ein iPad genutzt hat, wird man sich sofort zurecht finden. Es ist aber eine konsequente und gelungene Weiterentwicklung, bei der das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt. Die Kritikpunkte (nur LTE Kat. 3, kein WLAN-ac, Display nicht laminiert) halten sich im Rahmen, sodass wir für das Apple iPad Air eine klare Kaufempfehlung aussprechen können.

Je nach Wunsch und Budget kann man das Apple iPad Air in 8 verschiedenen Versionen kaufen:
iPad Air WiFi: 16 GB für 479€, 32 GB für 569€, 64 GB für 759€, 128 GB für 849€
iPad Air WiFi + Cellular: 16 GB für 599€, 32 GB für 689€, 64 GB für 779€, 128 GB für 869€

Überblick der Rezensionen
Funktionsumfang
Software
Modem
Preis
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