Die AVM FRITZ!Box 7412 ist exklusiv beim Anbieter 1&1 als „WLAN-Modem VDSL“ erhältlich und ist das derzeit günstigste Router-Modell von AVM. Dennoch bietet die FRITZ!Box 7412 eine solide Grundausstattung, zum Beispiel ein VDSL-Modem für schnelles Internet und eine DECT-Schnittstelle für drahtlose Telefone. Wir haben uns das 1&1 WLAN-Modem VDSL für diesen Test mal etwas genauer angeschaut und den Router einige Zeit an einem VDSL50 Anschluss betrieben.
Nur mit VDSL ohne Mindestlaufzeit
1&1 bietet die FRITZ!Box 7412 derzeit nur in seinen VDSL-Tarifen ohne Mindestvertragslaufzeit an. Je nach Verfügbarkeit kann man entweder den VDSL-Tarif mit bis zu 50 Megabit pro Sekunde im Downlink wählen oder den mit 100 MBit/s, in beiden Tarif-Varianten kostet der Router einmalig 49,99 Euro bei Abschluss eines Neuvertrages. Wie gewohnt, kommt die FRITZ!Box 7412 im schwarzen 1&1 Design mit 1&1 Logo auf der Front daher. Anders als der direkte Vorgänger FRITZ!Box 7312 ist der Router aber als „stehendes“ Modell konzipiert – diese neue Design-Linie hat AVM erstmals bei der FRITZ!Box 4080 anlässlich der CeBit 2014 gezeigt. Ohne 1&1 Vertrag wird die AVM FRITZ!Box 7412 derzeit nicht angeboten.
Gehäuse und Schnittstellen
Die FRITZ!Box 7412 hat recht kompakte Abmessungen und nur wenige Schnittstellen für kabelgebundene Endgeräte. So findet man auf der Rückseite insgesamt nur fünf Anschlüsse: den RJ-45 Anschluss für die Verbindung zur Telefon-Dose, einen RJ-45 Ethernet Anschluss für ein Endgerät wie etwa einen PC, eine PlayStation oder einen Fernseher, einen Anschluss für das Netzteil und einen Anschluss für ein analoges Telefon. Der Telefon-Anschluss ist in zweifacher Ausführung verbaut, einmal als RJ-11 und einmal als TAE Buchse. Außerdem gibt es die kabellosen Schnittstellen DECT und WLAN, mehr dazu aber später.
Das Gehäuse ist komplett aus Plastik gefertigt und wirkt nicht so hochwertig, wie man es sonst von (teureren) AVM FRITZ!Box Modellen bzw. 1&1 WLAN-Routern gewohnt ist. Die Plastik-Abdeckungen lassen sich recht leicht eindrücken. Der Router ist sehr leicht, sodass dickere Kabel das Gerät schnell anheben oder umkippen lassen. Auch beim Zubehör wurde der Rotstift angesetzt: das mitgelieferte LAN-Kabel ist als Flachkabel ausgeführt und ungeschirmt, auch das Telefon-Kabel ist ungeschirmt und der TAE-Stecker wirkt nicht sehr hochwertig.
Auf der Front findet man fünf LEDs, welche den Betriebsstatus anzeigen (Info, Fon, WLAN, DECT, Power/DSL). Leider leuchten die LEDs nur recht punktuell und nicht so breitflächig wie man es etwa von den Modellen FRITZ!Box 7390 und FRITZ!Box 7490 kennt, denn AVM hat keinen Diffusor verbaut, welcher das Licht gleichmäßig streuen würde.
Software und Performance
Als Betriebssystem kommt bei der FRITZ!Box 7412 das zum Test-Zeitpunkt aktuelle FRITZ!OS in Version 6.20 zum Einsatz. Die Einrichtung ist wie von 1&1 bzw. AVM gewohnt sehr einfach und selbsterklärend, auch beim günstigsten Router-Modell wurden hier keine Abstriche gemacht. Auch die restlichen Funktionen sind im großen und ganzen mit denen der teureren AVM Modelle vergleichbar, wobei auf Komfort-Funktionen wie NAS verzichtet werden muss. Einen USB-Anschluss für Drucker oder Speichermedien hat die FRITZ!Box 7412 ohnehin nicht.
VDSL-Modem für bis zu 100 MBit/s
Das integrierte Modem der FRITZ!Box 7412 kommt mit allen aktuellen DSL-Standards zurecht. ADSL, ADSL2+, VDSL und VDSL-Vectoring sind problemlos möglich, mit Vectoring können bis zu 100 MBit/s im Downlink und 50 MBit/s im Uplink genutzt werden. Die Performance an unserem Test-Anschluss war sehr gut, im Vergleich zur FRITZ!Box 7390 war die angezeigte Leitungskapazität auch deutlich höher: während die 7390 in Empfangsrichtung maximal 72 MBit/s anzeigte, wären bei der 7412 laut Diagnose-Bildschirm bis zu 83 MBit/s möglich gewesen. Im Uplink verhält es sich ähnlich, die 7390 zeigte eine Leitungskapazität von 15 MBit/s an, während die 7412 knapp 18 MBit/s signalisierte. Natürlich sind diese Werte nicht zu 100% zuverlässig, aber ein guter Indikator für die Qualität des Modems sind sie auf jeden Fall.
WLAN und DECT
Da die FRITZ!Box 7412 wie anfangs erwähnt nur eine RJ-45 LAN-Schnittstelle besitzt, dürfte die WLAN-Funktion für die meisten Nutzer sehr wichtig sein. Hier kann man deutlich mehr Endgeräte mit dem Router verbinden und auch die maximale Geschwindigkeit ist mit 300 MBit/s deutlich höher als über Kabel. Die FRITZ!Box 7412 funkt leider nur im 2,4 GHz Band (WLAN 802.11 b/g/n), doch angesichts des günstigen Preises ist das durchaus nachvollziehbar. Die Datenraten und die Reichweite sind in Ordnung, stechen aber nicht aus der Masse heraus. Um eine Wohnung oder ein kleines Haus zu versorgen, reicht es auf jeden Fall aus: auch nach zwei dicken Beton-Wänden kann man noch einwandfrei surfen. Datenraten und Reichweite sind in etwa mit der FRITZ!Box 7390 vergleichbar.
Telefone kann man bequem über die integrierte DECT-Schnittstelle mit dem Router verbinden, eine separate DECT-Basis ist nicht nötig. Über die Web-Oberfläche können die einzelnen Telefonie-Geräte entsprechend eingerichtet und verwaltet werden.
Fazit
Die AVM FRITZ!Box 7412 ist eine gute Wahl für alle, die einfach nur einen günstigen VDSL-Router mit guter WLAN- und Telefon-Funktion suchen. Die Bedienung ist einfach, das Modem gut und die Basis-Funktionen erfüllt das Gerät so, wie man es erwartet. Auf Extras wie eine USB-Schnittstelle oder WLAN im 5 GHz Band muss man aber verzichten. Das Material des Routers und die Qualität des Zubehörs sind verglichen mit den anderen FRITZ!Box Modellen nicht besonders hochwertig, hier merkt man den günstigen Preis ebenfalls.
FRITZ!Box 7412 als 1&1 WLAN-Modem VDSL beim Anbieter 1&1 (Partnerlink)