Das HTC One SV ist eines der ersten Mittelklasse LTE-Smartphones. Nicht nur das Display ist mit 4,3 Zoll vergleichsweise klein, auch der Preis ist mit etwa 350 Euro ohne Vertrag deutlich geringer als bei den bisher verfügbaren LTE-Handys. Das HTC One SV ist in zwei Versionen erhältlich: die UMTS-Version wird im freien Handel verkauft, während die Netzbetreiber Telekom, Vodafone und Telefónica O2 jeweils die LTE-Version verkaufen. Bis auf das LTE-Modem gibt es aber keine Unterschiede, die restlichen technischen Daten sind identisch. HTC hat mir freundlicherweise ein One SV mit LTE in der Farbe „Pyrenees Blue“ zur Verfügung gestellt – so konnte ich das Smartphone ausführlich testen.
Lieferumfang, Verarbeitung und erster Eindruck
Mein Testgerät kam in einer neutralen Verpackung ohne jegliches Zubehör. Die in Deutschland verkauften Geräte haben aber, wie üblich, ein Micro-USB-Kabel, ein Netzteil, ein einfaches Headset und eine Schnellstartanleitung im Lieferumfang. Der Nutzer kann zwischen einer weißen Rückseite und einer blau-grauen Rückseite wählen, letztere ist meiner Meinung nach recht schön und mal eine Abwechslung zu den üblichen Farben. HTC verwendet beim One SV hauptsächlich Plastik, nur die Front wird mit einer Gorilla Glas 2 Scheibe bedeckt. Trotzdem wirkt das Smartphone sehr wertig und gut verarbeitet. Die Rückseite lässt sich entfernen, darunter befindet sich der 1800 mAh große, wechselbare Akku und die beiden Steckplätze für eine MicroSD-Speicherkarte und eine MicroSIM-Karte.
Im Vergleich zu vielen aktuellen High-End Smartphones liegt das HTC One SV angenehm in der Hand und lässt sich weitestgehend mit einer Hand bedienen. Die Tasten auf der Front sind berührungsempfindlich und beleuchtet, sie reagieren zuverlässig. Wenig überzeugend ist dagegen die Power-Taste auf der Oberseite des Smartphones: sie ist schwammig und nur schwer zu bedienen, ein exakter Druckpunkt fehlt.
HTC One SV |
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Betriebssystem |
Android 4.0.4 mit HTC Sense 4.1 |
Funktechnik |
GPS, WLAN ab/g/n, Bluetooth 4.0, LTE (Cat. 3 100 MBit/s), UMTS (DC-HSPA+ 42,2 Mbit/s), GSM |
Mobilfunkfrequenzen |
LTE (800/1800/2600 MHz), UMTS (900/1900/2100 MHz), GSM (850/900/1800/1900 MHz) |
Prozessor, RAM |
1,2 GHz DualCore (Qualcomm S4), 1GB RAM |
Display |
4,3 Zoll Super-LCD2 Touchscreen mit WVGA Auflösung (800 x 480 Pixel) |
Kamera |
5 Megapixel mit BSI-Sensor, f/2.0 Blende und 1080p FullHD-Video, LED Flash, Fotoaufnahme während Video möglich |
Sonstiges |
4 GB freier interner Speicher, MicroSIM, BeatsAudio Technologie, NFC, 25GB DropBox Speicher, wechselbarer Akku 1800 mAh |
System, Geschwindigkeit, Display und Software
Beim Display hat sich HTC für ein 4,3 Zoll großes SuperLCD2 Exemplar mit 800×480 Pixeln entschieden. Daran sieht man sofort, dass das Gerät in der Mittelklasse eingeordnet ist – andere Smartphones bieten bei dieser Größe bereits 720p HD-Auflösung. Alles in Allem ist diese Auflösung aber trotzdem noch brauchbar, nur im direkten Vergleich mit einem High-End Smartphone sieht das Display alt aus. Die Helligkeit und der Blickwinkel des Displays sind gut, wobei auch hier ein Vergleich mit dem HTC One XL zeigt, dass es noch etwas besser geht.
Der DualCore Prozessor mit 1,2 GHz Taktrate je Kern macht ordentlich Dampf und sorgt für eine einwandfreie Systemgeschwindigkeit, die etwa auf dem Niveau des HTC One S oder HTC One XL anzusiedeln ist. Auch der 1 GB große Arbeitsspeicher lässt Luft für anspruchsvolle Anwendungen und zukünftige Android-Updates. Apropos Updates: das HTC One SV läuft aktuell noch auf Android 4.0.4 Ice Cream Sandwich, ein Update auf 4.1 Jelly Bean soll laut HTC aber in Kürze folgen. Warum HTC das Gerät nicht – wie etwa das HTC One X+ – direkt mit Android 4.1 ausliefert, ist unklar. Grundsätzlich ist das Gerät aber natürlich auch im Auslieferungszustand sehr gut nutzbar und läuft äußerst stabil, Abstürze oder Neustarts gab es während meines Tests nicht.
Da die LTE-Version nur bei den Netzbetreibern verkauft wird, ist man bei Updates auf die Freigabe der Provider angewiesen, dadurch kann es eventuell etwas länger dauern, bis das Update verfügbar ist. Ansonsten ist das Branding aber vernachlässigbar, die vorinstallierten Apps lassen sich deaktivieren.
Multimedia und Kamera
Rund 4 Gigabyte freier Speicherplatz stehen dem Nutzer nach Inbetriebnahme des HTC One SV zur Verfügung. Es besteht aber die Möglichkeit, den Speicher günstig per MicroSD-Speicherkarte zu erweitern und so Platz für weitere Fotos, Musik oder Apps zu schaffen. Während der Einrichtung wird man außerdem gefragt, ob man einen Dropbox Account besitzt. Der Hintergrund: Käufer eines HTC One SV bekommen 24 Monate lang 23 GB extra Speicher bei dem Cloud-Dienstleister.
Wie auch die anderen Geräte der HTC One Serie unterstützt auch das One SV die Beats Audio Technologie. Mit guten Kopfhörern klingt der Sound nicht nur satter, sondern auch etwas lauter. Insgesamt hat mir die Musikqualität des One SV gut gefallen, Unterschiede zu den anderen HTC One Geräten konnte ich nicht feststellen. Der interne Lautsprecher ist zwar recht laut, klingt aber ziemlich flach und ist nicht besonders gut für das Abspielen von Musik geeignet. Bei der Software bleibt alles beim Alten: der integrierte Musikplayer kann durch viele Möglichkeiten zur Sortierung der Musik und mit einer einfachen Bedienung überzeugen.
Bei der Kamera setzt HTC auf eine Auflösung von lediglich 5 Megapixel – das erscheint in Zeiten von Smartphones mit 13 Megapixel etwas wenig. Umso erstaunlicher ist dagegen die Möglichkeit, Videos in 1080p FullHD aufnehmen zu können – die Kombi aus 5 Megapixel-Kamera und 1080p Video gibt es nur selten in Smartphones. Über die Qualität der Bilder kann ich nicht allzu viel sagen – das Wetter ließ keine schönen Bilder zu, sodass ich die Kamera sicher nicht voll ausreizen konnte. Die Schärfe geht aber in Ordnung, wie ihr auf den folgenden zwei (unbearbeiteten) Test-Fotos sehen könnt:
Empfang, Sprachqualität und LTE
Die Performance im LTE-Netz ist ausgezeichnet. Über Vodafone LTE800 habe ich mit 2-3 Balken Empfangsstärke noch deutlich über 30 MBit/s im Download und 17 MBit/s im Upload erreicht – und das ist keineswegs ein Spitzenwert, denn im LTE1800 Netz der Deutschen Telekom waren auch 80 MBit/s im Download kein Problem. Generell sind bis zu 100 MBit/s über LTE möglich, das entspricht LTE Kategorie 3. Im UMTS-Netz wird DC-HSPA+ mit maximal 42,2 MBit/s unterstützt, im realen Betrieb sollte man aber nicht mehr als 30 MBit/s erwarten.
Der Empfang des HTC One SV ist im LTE- und UMTS-Netz auf einem guten Niveau, das GSM-Netz wurde nicht getestet. Die Sprachqualität ist ausgezeichnet und der Hörer kann vergleichsweise laut eingestellt werden. Was die Akkulaufzeit angeht, so liegt das HTC One SV im Mittelfeld: bei normaler Nutzung kommt man auf jeden Fall locker über einen Tag, bei mäßiger Nutzung ohne lange Nutzung der Multimedia-Funktionen sollten auch zwei Tage drin sein. Die Nutzung als mobiler Hotspot ist zwar sehr einfach möglich und die Bandbreiten sind auch sehr gut, aber der Akku hält beim Betrieb als Router nur etwas mehr als 2 Stunden durch.
Fazit
Endlich gibt es mal ein kompaktes LTE-Smartphone mit Android, dass alle für Deutschland relevanten LTE-Frequenzen beherrscht und preislich absolut im Rahmen bleibt. Als Kritikpunkte haben sich im Test nur das mittelmäßige Display, der schwammige Power-Button und das etwas veraltete OS herausgestellt. Ohne Vertrag bekommt man das LTE-Gerät derzeit für 349,90€ bei Vodafone, O2 will etwa 50 Euro mehr und die Telekom bringt das Gerät erst im Februar in ihre Shops. Ansonsten bekommt man das HTC One SV mit LTE für etwa 300 Euro bei Amazon.