Heute im Test: der D-Link AC1200 WLAN-Router (Modellnummer DIR-850L) mit dem neuen WLAN-ac Funkstandard (Gigabit WLAN). Das Gerät hat zwar nicht direkt etwas mit mobilem Internet zu tun, passt aber meiner Meinung nach dennoch gut zu dieser Seite, da immer mehr Smartphones und Tablets mit WLAN 802.11ac ausgestattet sind. Daher wollte ich unbedingt mal einen passenden Router testen und habe mir den D-Link DIR-850L ausgesucht, weil dieser mit rund 90 Euro preislich recht attraktiv ist und außerdem ein (für Router) innovatives Design besitzt. Ob das Gerät überzeugen konnte, lest ihr in den folgenden Abschnitten.
Lieferumfang und erster Eindruck
Der D-Link DIR-850L kommt in einem schlichten Karton, auf dem die technischen Daten des Routers bereits angegeben sind. Im Lieferumfang ist neben dem Gerät an sich noch ein Netzteil (Output: 12V, 2A) sowie eine mehrsprachige Schnellstart-Anleitung und eine Software-CD enthalten. Auf der CD findet man dann auch noch ein ausführlicheres Handbuch. Ein LAN-Kabel liefert D-Link nicht mit, was aber meiner Meinung nach im Jahre 2013 auch kein Kritikpunkt sein kann, denn heutzutage sollte ja jeder eine Hand voll LAN-Kabel besitzen.
Der erste Eindruck vom D-Link DIR-850L ist gut. Der komplett in schwarz gehaltene Router unterscheidet sich von Konkurrenzmodellen besonders durch sein Design, welches fast kreisrund ist und sich nur zu den Anschlüssen hin leicht zuspitzt. Durch die Klavierlack-Optik sind Fingerabdrücke gut sichtbar, aber so oft fasst man das Gerät ja nicht an. Was mir sofort aufgefallen ist: es gibt nur 2 LEDs auf der Front, die je nach Betriebsstatus grün oder orange leuchten (Power und Internet). Hier wurde seitens D-Link auf ein Minimum an LEDs reduziert, was in Verbindung mit den angenehmen Farben der Leuchten durchaus große Vorteile im Vergleich zu Konkurrenzmodellen hat: auch im dunkeln ist der Router nicht nervig und der Betrieb im Schlafzimmer ist möglich, ohne das man durch den Router merklich gestört wird.
Technische Daten
Außer Design hat der D-Link DIR-850L natürlich auch aktuelle Technik zu bieten. So findet man auf der Rückseite vier Gigabit LAN-Buchsen und eine Gigabit WAN-Buchse, außerdem ist ein USB 2.0 Port vorhanden, sodass sich zum Beispiel Speichermedien in das Netzwerk einbinden lassen. Auch der Ein- und Ausschalter (ja, es gibt einen, im Vergleich zu vielen anderen Routern) und die WPS-Taste befinden sich auf der Rückseite.
Die Unterseite ist mit vier Gummi-Noppen und einem Label bestückt. Auf diesem Label findet man zum Beispiel die SSIDs der WLAN-Netze auf 2,4 GHz und 5 GHz im Auslieferungszustand sowie das WLAN-Passwort. All diese Daten passt man natürlich bei der ersten Einrichtung am Besten an seine eigenen an – hier hat D-Link mitgedacht und eine Pappkarte in Visitenkarten-Größe mitgeliefert, auf der man seine SSIDs und die Passwörter eintragen kann.
Die meisten Nutzer werden sich den D-Link AC1200 Router aber wegen dem integrierten WLAN-Chipsatz kaufen. Dieser ist einer der ersten, die den neuen WLAN-Standard 802.11ac unterstützen (Gigabit WLAN). Ein passendes Endgerät vorausgesetzt, sind mit dem D-Link Router bis zu 867 MBit/s brutto möglich. Es gibt auch noch teurere Router, die noch schnelleres WLAN unterstützen (durch weitere Antennen), doch die 867 MBit/s sind im Vergleich zu 802.11n (maximal 450 MBit/s) ja auch schon mal eine tolle Steigerung.
Als eine weitere Hauptfunktion bewirbt D-Link den Zugriff auf den Router über die Cloud. So kann man über den mydlink Service kostenlos einen DynDNS Service in Anspruch nehmen, der den Zugriff auf das Heimnnetz zum Beispiel via Smartphone App (verfügbar für Android und iOS) ermöglicht.
Einrichtung und Webinterface
Dank der vielen Hinweise auf und am Router findet man schnell zum Webinterface, welches sich im Auslieferungszustand hinter der Adresse 192.168.0.1 befindet. Falls man die IP-Adresse geändert hat und nicht mehr weiß, dann kann man wahlweise auch „dlinkrouter.local“ verwenden. Der erste Eindruck vom Webinterface: ziemlich 90er! Das Design der Hardware hat mit dem der Software rein gar nichts zu tun, denn es gibt quasi kein Design. Es wirkt sehr lieblos und auf den ersten Blick auch ziemlich unübersichtlich. Hier zeigt zum Beispiel der Berliner Hersteller AVM, dass es auch besser geht.
Nach kurzer Eingewöhnungszeit findet man allerdings gut zurecht, zumal der D-Link DIR-850L wirklich extrem viele Funktionen bietet. Ein Beispiel: der WLAN-Gastzugang lässt sich für 2,4 GHz und 5 GHz separat konfigurieren und der Nutzer hat die Wahl, ob er das Routing zwischen Gastzone und Heimnetz aktivieren möchte. Auch so sinnvolle Funktionen wie URL-Filter für einzelne Geräte (zum Beispiel den PC im Kinderzimmer) sind verfügbar.
Firmware-Updates können direkt im Webinterface gestartet werden. Dabei war es überraschenderweise sogar so, dass direkt über den Router eine neuere Firmware gefunden wurde als man über die D-Link Webseite hätte herunterladen können. Das Update an sich ging schnell und völlig problemlos vonstatten.
Eine weitere interessante Funktion ist die Möglichkeit, Warnmeldungen und den Router-Log per E-Mail zu bekommen. Dazu müssen im Router lediglich die E-Mail Daten hinterlegt werden und eine Empfänger-Adresse angegeben werden. Auch die Statistik zu empfangenen und gesendeten Datenpaketen ist gut, hier wird sogar separat zwischen 2,4 GHz und 5 GHz unterschieden.
Schnelles WLAN, gute Reichweite
ich habe den D-Link DIR-850L vor Allem im Bereich WLAN getestet, im Mittelpunkt standen hier Reichweite und Geschwindigkeit. Als Internetanschluss kam eine 100 MBit/s Leitung von Kabel Deutschland zum Einsatz, als Gegenstelle zum Router diente am PC ein WLAN ac USB-Stick vom Typ D-Link DWA-182.
Die höchste Geschwindigkeit waren auf meinem Windows 7 Rechner 780 MBit/s brutto. Damit war es problemlos möglich, die 100 MBit/s Internetleitung vollständig auszureizen, selbst für eine 200 MBit/s Glasfaser-Leitung stellt das WLAN kein Nadelöhr dar. Dabei ist diese hohe Geschwindigkeit auch rund 5 Meter vom Router entfernt und durch eine dünne Wand noch problemlos erreichbar, danach fallen die Brutto-Datenraten dann etwas ab, was ja auch logisch ist. Insgesamt fand ich die Geschwindigkeit wirklich sehr gut, der D-Link DIR-850L bietet genügend Reserven für die Zukunft.
In Sachen Reichweite ist der Router gut, aber nicht perfekt. Wer durch WLAN ac eine Reichweiten-Steigerung erwartet hatte, wird leider enttäuscht. Die Reichweite ist gut und für ein normales Einfamilienhaus von Dach bis Keller auf jeden Fall ausreichend, aber eine ähnliche Abdeckung kann man auch mit einem Router erreichen, der nur mit WLAN 802.11n ausgestattet ist. Am Rand der Funkzelle sind die Geschwindigkeiten natürlich auch nicht mehr so gut und die Latenzzeiten gehen drastisch nach oben, sodass man auch beim Surfen sofort merkt, wenn man zu weit vom Router entfernt ist.
Fazit: preiswerter Einstieg in die Welt des Gigabit-WLAN
Der D-Link DIR-850L Router hat mir gut gefallen. Seine Haupt-Aufgaben (schnelles Internet über LAN und WLAN bei ordentlicher Reichweite) erfüllt er gut, sodass das Gerät zum Preis von rund 90 Euro auf jeden Fall empfehlenswert ist. Kritik muss sich D-Link aber beim Design des Webinterface gefallen lassen, hier wäre meiner Meinung nach eine Generalüberholung fällig.
Price: ---
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