Test Funkwerk LTE 1800 MIMO Antenne

LTE auf dem 1800 MHz Band ist in immer mehr Regionen verfügbar und bietet im Vergleich zu LTE800 deutlich höhere Datenraten. Leider ist die Reichweite von LTE1800 nicht so gut wie die der 800 MHz Frequenzen und die Deutsche Telekom – aktuell einziger Anbieter von LTE1800 – baut das 1800er Netz bisher nur in städtischen Regionen aus. Wohnt man in der Nähe der Versorgung (einsehbar auf der Telekom Homepage), so kann es sinnvoll sein, eine externe Antenne zur Empfangsverbesserung zu nutzen. Die Firma Funkwerk Dabendorf bietet für das 1800 MHz Band die in Deutschland hergestellte LTE 1800 MIMO Antenne an, die ich euch in diesem Testbericht genauer vorstellen möchte.

Lieferumfang und erster Eindruck
Wie das Schwestermodell für 800 MHz kommt die LTE 1800 MIMO Antenne in einem Pappkarton mit Montagezubehör (Rohrschellen, Dübel, Schrauben, Winkel) und einer ausführlichen Anleitung daher. Für die Installation der Antenne etwa am Mast der Satellitenschüssel oder am Balkongeländer ist im Normalfall kein weiteres Zubehör nötig. Lediglich das Anschlusskabel muss separat erworben werden, da die Kabellänge je nach Anwender höchst unterschiedlich ausfallen kann. Die Montage ist recht einfach und im Handbuch sehr gut beschrieben, sodass auch handwerklich wenig begabte Nutzer keine Probleme haben dürften.

Die LTE 1800 MIMO Antenne sieht von außen identisch wie die LTE 800 MIMO Antenne aus: sie ist rund 20 x 20 Zentimeter groß, hat ein wasserfestes Gehäuse aus Hartplastik und eine Rückseite aus Metall. Auf der Rückseite befinden sich die beiden Anschlüsse für das Antennenkabel vom Typ BNC. Der Plastik-Standfuß kann einerseits natürlich in Verbindung mit dem Winkel zur Montage genutzt werden, andererseits eignet er sich auch zur Nutzung in der Wohnung ohne Montage, etwa direkt auf der Fensterbank. Alles in allem macht die LTE-Antenne einen sehr soliden Eindruck.

Ausrichtung und Anschluss an LTE-Hardware
Wenn man die Antenne fest installieren möchte, sollte man vorher den Standort des LTE-Senders bei seinem Netzbetreiber erfragen, um die Antenne möglichst genau ausrichten zu können. Umso genauer die Antenne auf den Sender gerichtet ist, umso besser wird auch der Empfangsgewinn ausfallen. Hindernisse wie etwa Bäume oder Häuser dämpfen das Signal deutlich, es sollte also möglichst freie Sicht zwischen Funkmast und LTE-Antenne herrschen. Wurde die Antenne mit Hilfe des Befestigungswinkels montiert, so kann man nachträglich noch eine Korrektur von +/- 30° vornehmen, sollte die Antenne nicht richtig ausgerichtet sein. Bei Nutzung der LTE 1800 MIMO Antenne in der Wohnung gestaltet sich die Winkelkorrektur natürlich noch etwas einfacher.

Das originale Funkwerk-Antennenkabel hat eine Länge von 5 Metern und verfügt über SMA-Anschlüsse. Diese Anschlüsse werden von allen aktuellen Routern verwendet, so auch von den beiden 1800 MHz fähigen LTE-Routern AVM FritzBox 6842 und Telekom Speedport LTE II – letzteren Router habe ich für meine Tests verwendet. Möchte man die Funkwerk LTE 1800 MIMO Antenne an einem Surfstick nutzen, so müssen zwei Adapter erworben werden. Bei den meisten LTE-Sticks ist das ein TS-9 zu SMA Adapter, bei ganz neuen Surfsticks wie dem Huawei E3276 LTE-Stick benötigt man zwei CRC-9 zu SMA Adapter.

Empfangsleistung der Funkwerk LTE 1800 MIMO Antenne
Um die Empfangsleistung der Antenne möglichst gut einschätzen zu können, habe ich zwei verschiedene Endgeräte an zwei verschiedenen Orten getestet. Bei der Hardware handelte es sich um den Router Telekom Speedport LTE II (Huawei B593) und den Surfstick Huawei E3276.

Am ersten Standort herrschten sehr schwierige Empfangsbedingungen: sowohl der Router als auch der Stick zeigten ohne externe Antenne nur einen Empfangsbalken an, der Empfangspegel lag bei rund -112dBi. Entsprechend schlecht waren die Datenraten, maximal 10 MBit/s im Download und 4 MBit/s im Upload wurden erreicht.

Die Funkwerk LTE 1800 MIMO Antenne wurde sowohl vom Stick als auch vom Router sofort erkannt und genutzt. Nach einigen Minuten war die Antenne dann richtig ausgerichtet und der Speedport Router zeigte eine Empfangsverbesserung von +8dBi an, der Huawei Stick +7dBi. Noch deutlicher war die externe Antenne bei den Geschwindigkeiten bemerkbar: hier waren nun 25-30 MBit/s im Download nutzbar, also eine deutliche Steigerung.

Am zweiten Standort war der Empfang besser, etwa -90dBi wurden von Router und Stick signalisiert, die Geschwindigkeiten lagen teils deutlich über 50 MBit/s. Die Funkwerk LTE 1800 MIMO Antenne sorgte für einen Empfangsgewinn von im Schnitt +4dBi, was sich jedoch nicht in den Geschwindigkeiten zeigte. Möglicherweise war aber auch die LTE-Zelle an dem Test-Nachmittag ausgelastet, sodass generell keine höheren Geschwindigkeiten möglich waren.

Funkwerk Dabendorf selbst spricht übrigens von 7dBi Antennengewinn (+/- 0,5dBi) – im Test wurde dieser Wert laut Router teils sogar übertroffen. Insgesamt kommt es aber wie bei jeder Antenne auf den Einzelfall an, wie stark der Empfangsgewinn ist. Eine pauschale Aussage, um wie viel dBi sich der Empfang verbessert, lässt sich nicht treffen – dazu beeinflussen zu viele Faktoren (Ausrichtung, Sichtverbindung, Kabellänge u.v.m.) das Ergebnis.

Fazit
Mit der LTE 1800 MIMO Antenne hat die Firma Funkwerk Dabendorf ein solides Stück Technik auf den Markt gebracht, welches die 800er Antenne sinnvoll ergänzt. Der Lieferumfang inklusive Montagematerial überzeugt genauso wie die gute Verarbeitung, echte Schwächen konnten im Test nicht festgestellt werden. Die Funkwerk LTE 1800 Antenne kostet aktuell rund 80 Euro, das dazugehörige Kabel nochmal rund 20 Euro.

novero dabendorf LTE-1800 MIMO Antenne

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