Während in Deutschland die Frequenzversteigerung bereits im Jahr 2010 durchgeführt wurde und der sich LTE Netzausbau in vollem Gange befindet (zumindest bei Telekom und Vodafone), sieht es bei unseren österreichischen Nachbarn was LTE angeht mehr als mager aus. Denn lediglich die Telekom Tochter T-Mobile Austria bietet in mehreren Städten seit vergangenen Juli LTE an – um genau zu sein, sind es vier an der Zahl (Graz, Innsbruck, Linz, Wien). Bei A1 und dem jüngsten Netzbetreiber Hutchison 3 schaut es noch düsterer aus. Österreichs Marktführer, A1, sonst in der Vorreiterrolle was bisherige Mobilfunktechnologien anbelangt hat, bietet hier nur eine LTE Abdeckung in Teilen von St. Pölten und Wien. „3“ hat ebenfalls nur Teile von Wien mit LTE ausgebaut. Alle Netzbetreiber nutzen das 2,6 GHz Frequenzband. Die France Télécom Tochter Orange hat zwar an der Frequenzversteigerung teilgenommen, aber bisher den LTE Ausbau nicht in Angriff genommen. Die Mutter, France Télécom, trennt sich nach und nach von Ihren Töchtern Orange. In der Schweiz ging das Netz bereits an einen Investor, in Good old England ist man ein Joint-Venture mit der Deutschen Telekom eingegangen. Zuletzt will man die Orange Austria abstoßen und somit ist eine Investition in den Netzausbau nicht mehr relevant. Hier liegt der Hund begraben.
Übernahme von Orange durch Hutchison 3
Gerüchte gab es bereits im Vorfeld, bestätigt wurden diese dann Ende Februar. Orange wird von 3 übernommen – T-Mobile geht leer aus. Der Mobilfunkdiscounter yesss! und gleichzeitige Tochter von Orange wird durch A1 übernommen. Die geplanten Übernahmen sind derzeit zur Prüfung bei der Wettbewerbsbehörde – der Ausgang der Übernahme derzeit noch offen.
Frequenzversteigerung im September 2012
Eigentlich war das Frequenzvergabeverfahren zu den Frequenzbereichen 800/900/1800 MHz für September 2012 vorgesehen. Doch aufgrund der geplanten Übernahme von Orange wird die Frequenzversteigerung nun bis auf weiteres verschoben, da laut RTR (Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH) die Ausschreibung der Frequenzen zum jetzigen Zeitpunkt den Ausschluss zumindest eines der an der Fusion beteiligten Unternehmen vom Vergabeverfahren zur Folge hätte. Damit würde ein zentrales Ziel jeder Frequenzvergabe verletzt werden, nämlich die Sicherstellung nachhaltigen Wettbewerbs durch die Vergabe von Frequenzen an wettbewerblich unabhängige Betreiber, schreibt die Regulierungsbehörde weiter.