Vor vier Tage erreichten die ersten iPhone 5 Lieferungen die Kunden, die am 14. September vorbestellt hatten. Unser Gerät konnten wir am Freitagmittag in Empfang nehmen. Aktuell sind die Lieferzeiten, wie auch in den Jahren zuvor, wieder sehr lange und liegen bei 3-4 Wochen. Allein bei der Telekom lagen bis zum Vermarktungsstart rund 300.000 Vorbestellungen vor. Mit diesem Artikel möchten wir detailliert auf die LTE-Schnittstelle eingehen – einen vollständigen Testbericht mit den anderen Funktionen gibt es dann in Kürze von einem Gastautor.
Das iPhone 5 wird weltweit in drei Versionen ausgeliefert, mit der jeweils für den entsprechenden Markt passenden Mobilfunkeinheit. Zwei der drei Versionen sind sogenannte GSM-Modelle. Auf dem deutschen bzw. europäischen Markt ist die Version A1429 erhältlich. Diese Variante des iPhone 5 unterstützt wie die bisherigen Modelle GSM- und UMTS-Quadband. Außerdem LTE auf den Frequenzen 850 MHz (für den koreanischen Markt), 1800 MHz (hierzulande genutzt von E-Plus und der Deutschen Telekom) sowie 2100 MHz (für Japan) unterstützt. Die Zahl der Netzbetreiber im europäischen Raum, welche LTE auf dem 1800 MHz Band aussenden, ist aktuell überschaubar. Der große Kundenstamm sitzt wie so oft im asiatisch-pazifischen Raum.
LTE bei der Telekom nur in Städten
Mangels der fehlenden Unterstützung für 800 MHz, welches in Deutschland eine sehr viel höhere Verbreitung findet als das 1800 MHz Band, kann LTE nur in der Stadt genutzt werden und derzeit nur im Netz der Deutschen Telekom. Unser Testort Nürnberg ist schon seit einiger Zeit mit LTE 1800 versorgt, jedoch mit Lücken. In und um den Hauptbahnhof fehlt noch die ein oder andere eNodeB. Die Großstadt soll bis Jahresende zu den 100 Städten gehören, die komplett mit LTE abgedeckt sind. In Mittelfranken stehen außer Nürnberg noch die zur Metropolregion gehörenden Städte Erlangen und Fürth auf der Liste für den geplanten Ausbau. Abgesehen vom Nürnberger Hauptbahnhof ist die Innenstadt sehr gut mit LTE 1800 versorgt und sorgt für Datenraten von 60 MBit/s – was auf den ersten Blick ein guter Wert zu sein scheint, jedoch bei bis zu 100 MBit/s (durch die gebuchte Speed Option LTE) auf dem Papier, wird das Bild wieder getrübt.
Für all diejenigen, welche ihr iPhone 5 nur im UMTS-Netz einsetzen möchte, gibt es in den Einstellungen die Möglichkeit LTE abzuschalten. Telekom Kunden haben im Gegensatz zu Kunden anderer Netzbetreiber regulär nicht die Möglichkeit, auch UMTS abzustellen. Die Betreiber der Internetseite ifun haben aber vor wenigen Tagen eine Anleitung publiziert, mit der man den Netzbetreiber Schriftzug gegen das entsprechende Logo austauscht. Bei Telekom Kunden hat es den Nebeneffekt, dass aus dem LTE-Schalter eine 3G-Schalter wird und LTE dann generell nicht mehr nutzbar ist. Mit dem iPhone 5 sind die theoretischen Datenraten noch mal um den Faktor drei im Vergleich zum Vorgänger nach oben gegangen, d.h. im UMTS Netz werden via DC-HSPA+ bis zu 42 MBit/s unterstützt. Im Netz der Telekom lag der Schnitt über die letzten Tage hinweg bei 24 MBit/s.
Wer LTE abschaltet, tut sich damit nicht immer unbedingt einen Gefallen. Unbestritten, das Datenvolumen schnellt bei stärkerer Nutzung etwas in die Höhe, aber die Vorteile von LTE im Vergleich zu UMTS liegen auf der Hand. Zwar mögen die Datenübertragungsraten im UMTS-Netz ausreichend sein, aber spätestens bei einer Vielzahl von Nutzern, wenn das UMTS-Netz nachgibt, wird man froh sein, dass man auf LTE zurückgreifen kann. Ein weiterer Pluspunkt, der für LTE spricht, ist die Reaktionszeit. Der Seitenaufbau ist durch LTE nochmal ein Tacken schneller als via UMTS.
Der neu verbaute Chip erlaubt nicht nur schnelle Datenübertragung, sondern bietet auch eine höhere Sprachqualität im UMTS Netz. Eigentlich schade, dass dieser Standard so wenig beworben wird, bietet er doch einen echten Mehrwert. Stören Motorengeräusche von vorbeifahrenden Autos, werden diese herausgefiltert. Die Rede ist von HD Voice. Wie LTE auf dem 1800 MHz, ist dieser Codec nur im Netz UMTS-Netz der Deutschen Telekom implementiert. Bei unseren österreichischen Nachbarn bieten bis Orange alle Netzbetreiber HD Voice an. Telefonie via LTE funktioniert beim iPhone 5 genauso wenig, wie beim bei den bis dato vorgestellten Geräten. Gespräche werden via CSFB (Circuit Switched Fallback) realisiert. Die Verzögerung ist nicht merklich spürbar. Bei gleichzeitigem Einsatz einer MultiSIM klingelt das zweite Gerät früher.
Apps profitieren aber abseits des Browsers nicht immer von der schnellen LTE Verbindung. Sehr zum Leidwesen werden, anders als unter Android, via LTE keine YouTube Videos am iPhone 5 in HD ausgebeben, obwohl das Display dafür prädestiniert wäre. Die Netmonitor App, welche über die unverändert gebliebene Tastenkombination „*3001#12345#*“ aufgerufen werden kann, ist leider noch nicht auf das große Display des iPhone 5 optimiert. Die Funktionen des Netmonitors gehen jedoch absolut in Ordnung: neben dem aktuell genutzten LTE Band (in Deutschland ja leider nur Band 3) wird auch die Zellbandbreite und natürlich die CellID angezeigt.
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