Heute für euch im Test: der ZTE MF820D LTE-Stick. Dieses USB-Modem ist aktuell leider nur in Schweden und Österreich erhältlich, bietet aber eine sehr gute Ausstattung, weshalb wir das Gerät unbedingt einem Test unterziehen wollten. Die technischen Daten sehen folgendermaßen aus:
Hersteller: | ZTE |
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Modellname: | MF820D |
Technologien: | LTE (4G), UMTS (3G), GSM (2G) |
Frequenzen: | LTE: 2600MHz, 1800MHz, 800MHz | UMTS: 2100MHz, 900MHz | GSM: 900MHz, 1800Mhz |
Geschwindigkeiten: | LTE: 100Mbit/s down, 50Mbit/s up | UMTS: 42,2Mbit/s down, 5,76Mbit/s up (bei Nutzung von DC-HSPA+) | GSM: 256kbit/s (bei Nutzung von EDGE) |
Sonstiges: | eventuell werden weitere UMTS/GSM Frequenzen unterstützt. Kein MicroSD Slot vorhanden. Kein externer Antennen-Anschluss vorhanden. |
So weit zur Ausstattung in der Theorie. Im Folgenden erfahrt ihr, ob der ZTE Surfstick auch in der Praxis überzeugen kann:
Handhabung und Inbetriebnahme:
Der ZTE MF820D ist ein ganz schöner Brocken – das fällt einem auf den ersten Blick auf. Er ist noch mal ein kleines Stück breiter als der in Deutschland weit verbreitete Huawei E398 LTE Stick und die schwarze Lackierung lässt den Stick nicht wesentlich schlanker erscheinen. Die Verarbeitung ist jedoch tadellos. Zuerst sucht man eine Möglichkeit, die Simkarte einzulegen, bis man feststellt, dass die komplette Vorderseite abgenommen wird und sich dahinter dann der Simkartenslot befindet. Hat man die Simkarte eingesetzt und den Deckel wieder verschlossen, so muss man den LTE-Stick mit einem freien USB-Port am Computer verbinden. Hier fällt der mehrfach drehbare USB-Anschluss des ZTE MF820D sehr positiv auf – man wird ihn also trotz seiner Größe in jedem Fall gut anschließen können.
Nach dem Einstecken öffnet sich wie üblich bei der Erstinstallation von Surfsticks ein Fenster, in dem man die Installation des Verbindungsmanagers starten kann. Diese verläuft zumindest unter Windows 7 64bit problemos und nach kurzer Zeit kann man bereits die Verbindungssoftware starten. Nun muss man ggfs. noch die Zugangsdaten für seine Mobilfunkverbindung eintragen und die Sim-PIN eingeben, dann kann man sich auch schon mit dem Internet verbinden!
Geschwindigkeiten, Empfang und Software:
Wir haben den ZTE MF820D mit einer Telekom Simkarte getestet, da wir im Telekom Netz erfahrungsgemäß die höchsten Geschwindigkeiten erreichen können und so am besten herausfinden können, was das getestete Gerät leistet. Im UMTS-Netz erreichten wir über DC-HSPA+ eine Geschwindigkeit von gut 23Mbit/s im Download und durchschnittlich 3Mbit/s im Upload – ganz passabel für eine UMTS Verbindung. Wirklich herausstechend waren aber die Ping-Zeiten: nicht selten konnten wir Pings von 28-30ms erreichen – das haben wir bisher noch mit keinem Modem im UMTS-Netz hinbekommen!
Im LTE-Netz haben wir einen Test auf 800MHz durchgeführt – ebenfalls im Netz der Telekom. Hier konnten wir phänomenal gute Datenraten von rund 50Mbit/s im Download und 10Mbit/s im Upload erreichen, der Ping lag wie beim UMTS-Test bei rund 30 Millisekunden.
Der Empfang kann im LTE Netz als durchaus gut bewertet werden, allerdings fehlt uns hier natürlich im LTE Netz immer noch ausreichend Referenz, um das abschließend beurteilen zu können. Die Größe des Gerätes lässt aber natürlich viel Platz für große Antennen zu. Im UMTS Netz ist der Empfang nur durchschnittlich, Geräte wie der Huawei E398 sind zeigen hier, dass es auch besser geht. Was die Verbindungssoftware angeht, so kann man sich wahrlich nicht beschweren. Zwar ist die Version unseres Testgerätes nur in Englischer Sprache verfügbar, dass wird sich aber spätestens beim Marktstart des ZTE MF820 in Österreich beim Netzbetreiber „3“ in Kürze ändern. Die Software bietet
Einsatz mit dem Dovado Router
Im letzten Teil des Tests möchten wir euch noch kurz zeigen, wie gut der ZTE MF820D mit einem Router zusammenarbeitet. Dazu haben wir den allseits beliebten Dovado Tiny Router mit dem Dovado MF820D verbunden – in dieser Kombination wird der Surfstick in Schweden sogar offiziell von großen Mobilfunkprovidern angeboten! Ich hatte das Gespann aus Router und Stick eine Zeit lang im Einsatz und kann kein Unterschied zum Einsatz direkt am PC feststellen, bedeutet: die Datenraten waren konstant hoch und die Stabilität der Verbindung vorbildlich. Einzig der Ping war ein ganz kleines bisschen schlechter – aber immer noch sehr gut. Die Nutzung mit dem Dovado Router kann in Gebieten mit schlechtem Empfang von Vorteil sein, denn so lässt sich der Surfstick auf weit ab vom Computer betreiben, wo möglicherweise bessere Empfangsbedingungen herrschen (Dachboden o. ä.).
Fazit:
Abschließend kann man den ZTE MF820D ein gutes Urteil ausstellen. Der Surfstick schlägt sich vor Allem im Funkteil sehr gut und überzeugt durch tolle Pingzeiten. Dies tröstet auch etwas über die Tatsache hinweg, dass man an den ZTE MF820D leider keine externe Antenne zur Empfangsverbesserung bei stationärer Nutzung anschließen kann. Zwar werden wir in Deutschland vermutlich vorerst nicht in den Genuss dieses Modems kommen, unsere Österreichischen Leser können mit dem ZTE MF820D aber in jedem Fall nichts falsch machen.