Neues von der Telekom, Teil 2

Neues von der Telekom, Juni 2011: TEIL 1 | TEIL 2

Nachdem ich im ersten Teil des Artikels „Neues von der Telekom“ bereits die Themen LTE und UMTS beleuchtet habe, möchte ich euch den „Rest“ nicht vorenthalten. In diesem Beitrag soll es um all das gehen, was nicht direkt mit dem Netzausbau der UMTS/LTE Netze zu tun hat, aber trotzdem interessant ist.

Femto Cells bei der Telekom in Deutschland wird es vorerst nicht geben, zumindest nicht für Privatkunden. Dies betonte Technik Geschäftsführer Bruno Jacobfeuerborn auf Nachfrage eines Kollegen. Zum einen wird die Nachfrage auf dem Privatkundenmarkt in Deutschland als eher gering eingeschätzt, zum anderen gibt es wohl noch technische Probleme beim Handover aus der Femto Zelle heraus in das normale Mobilfunknetz. Nichts desto Trotz konnte ich bereits in einigen Telekom Shops Femto-Cells von Huawei entdecken, die dort entsprechend die 3G Inhouseversorgung optimieren sollten.

Der Breitbandausbau in ländlichen Gebieten soll auch weiterhin mit einem sogenannten Technologiemix erfolgen. In enger Zusammenarbeit mit den Kommunen versucht die Telekom, die wirtschaftlich vernüftigste Lösung für die jeweilige Ortschaft zu finden und umzusetzen. Dabei gibt es kaum ein Tabu was die Technik und die Anbindung angeht – selbst die Anbindung von Outdoor-DSLAMs per Richtfunk wird durchgeführt, früher undenkbar bei der Telekom. Generell spielt Richtfunk eine viel größere Rolle als früher, auch LTE-Stationen und UMTS-Sender werden mittlerweile mit Richtfunk angebunden, wenn Glasfaser zu teuer ist.

Richtfunk - hier in Köln bei der LTE-Teststation -spielt eine große Rolle bei der Telekom

Der VDSL-Ausbau wird nicht mehr aktiv vorangetrieben. Zwar werden alle Gebiete, wo schon DSL 16+ (also Entertain) Verfügbar ist, in Zukunft auch VDSL-Versorgung bekommen, der Fokus liegt aber ab sofort auf FTTH (Fiber To The Home, sprich Glasfaser bis ins Haus), hier sollen 2011 schon 160.000 Haushalte mit Glasfaser versorgt werden. Jacobfeuerborn betonte, dass zuerst Städte ohne VDSL-Ausbau (bzw. ohne VDSL-Outdoor-DSLAMs) Glasfaser bekommen werden und das die Telekom in keinem Fall eine zweite GF-Infrastruktur errichten wird, wenn ein Konkurrent diese schon gebaut hat. Die Telekom will hier auf Kooperationen setzen.

Reichweiten-Outdooor-DSLAMs, wie es sie in vielen kleineren und größeren Ortschaften gibt, werden auf kurz- und mittelfristige Sicht vermutlich auf VDSL verzichten müssen. Jacobfeuerborn betonte auf Nachfrage von maxwireless.de, dass die Umrüstung hier sehr viel schwerer sei, da die Outdoors teilweise noch nicht per Gigabit angebunden seien und daher nicht ohne größere Bauarbeiten erneuert werden könnten. Alle, die auf so einem Outdoor-DSLAM hängen und kein DSL 16+ (Entertain) bekommen können, müssen sich also noch ein paar Jahre gedulden. Neue Ausbauten in Kooperation mit den Gemeinden werden jedoch bereits jetzt mit VDSL-fähigen DSLAMs gemacht, sodass diese Zukunftssicher sind.

Outdooor-DSLAM zur Anbindung von abgelegenen Ortschaften

Das Angebot Entertain via Satellit wird nur mit einem T-DSL Anschluss funktionieren. Hat man einen DSL/Breitbandanschluss bei einem anderen Anbieter, so ist Entertain auch in Zukunft nicht nutzbar. Das finde ich persönlich sehr schade, denn ich würde gerne die Möglichkeiten von Entertain nutzen – die Telekom bietet aber partout kein DSL bei mir an.

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