Fernseher 2018: OLED und QLED im Vergleich

Der Markt für Fernseher ist in Bewegung: immer mehr Hersteller statten ihre Top-Modelle mit einem OLED Bildschirm aus, allen voran der Hersteller LG. OLED ist herkömmlichen LC-Bildschirmen mit LED Hintergrundbeleuchtung in vielen Punkten deutlich überlegen, zum Beispiel beim Schwarzwert. Andere Hersteller, insbesondere Samsung, versuchen mit QLED-Technik dagegen zu halten. Wo liegen die Unterschiede, welche Modelle gibt es und welcher Technik gehört die Zukunft? Das soll in diesem Artikel beantwortet werden.

OLED: Organische Leuchtdioden

OLED Bildschirme kommen ohne Hintergrundbeleuchtung aus, da die einzelnen (organischen) Dioden selbstleuchtend sind. Die OLED Technik ist nicht neu, sie steckte jedoch lange Zeit in den Kinderschuhen und kommt für TV-Geräte erst seit Kurzem in bezahlbare Regionen. Insbesondere große OLED Displays, wie sie in heutigen Fernseh-Geräten verbaut sind, können erst seit wenigen Jahren in großen Stückzahlen produziert werden. Als Vorteile von OLED werden oft die satten Farben und das tiefe schwarz genannt, auch der Energieverbrauch ist durch den Wegfall der Hintergrundbeleuchtung unter Umständen geringer. Die Technik hat jedoch auch Nachteile, etwa eine geringere Leuchtkraft als bei herkömmlichen LC-Displays und ein möglicher Einbrenn-Effekt. Moderne OLED Bildschirme* sind von diesen Nachteilen jedoch meist nicht mehr betroffen, sodass sie gegenüber LCDs unter dem Strich die überlegene Technologie sind.

Philips OLED TV mit Amilight Technologie. Bild: Philips.
Philips OLED TV mit Ambilight Technologie. Bild: Philips.

Hersteller wie Samsung und LG haben bereits öfter gebogene OLED Bildschirme gezeigt, man kann diese Displays also vergleichsweise flexibel einsetzen. Neuestes Beispiel für einen flexiblen OLED Bildschirm ist ein ausrollbarer, 65 Zoll großer OLED Fernseher von LG, der auf der CES 2018 in Las Vegas als Konzept präsentiert wurde.

OLED Hersteller: Zwei teilen sich den Markt

In vielen Geräten sind heute LC-Displays verbaut, doch OLED gewinnt zunehmend an Verbreitung. So sind Smartphones mit OLED-Display schon seit vielen Jahren erhältlich, immer mehr Hersteller entscheiden sich für diese Display-Technologie. Die allermeisten Geräte – egal ob Smartphone, Tablet, Notebook oder Fernseher – sind aber auch im Jahr 2018 noch mit einem gewöhnlichen LC-Display ausgestattet, und das hat einen Grund: nur die beiden koreanischen Hersteller Samsung und LG können OLED Displays derzeit in großen Mengen produzieren, die Displays sind daher einfach teurer.

Das Apple iPhone X hat ein OLED Display von Samsung. Bild: Apple.
Das Apple iPhone X hat ein OLED Display von Samsung. Bild: Apple.

Bei Fernsehern sieht es derzeit noch anders aus als bei Smartphones, hier werden OLED Displays nur in teuren Premium-Produkten eingesetzt. Das liegt vor allem daran, dass der koreanische Hersteller LG immer noch das einzige Unternehmen ist, welches große OLED Displays in ausreichender Stückzahl und in guter Qualität fertigen kann. Konkurrent Samsung beherrscht dagegen den „Small Screen“ Markt für OLEDs bis etwa 10 Zoll Displaygröße, d.h. fast alle anderen Hersteller beziehen ihre OLED Displays bei Samsung und LG.

OLED TV: viele Hersteller, große Auswahl

LG bietet aktuell die größte Auswahl bei OLED TVs. Vom vergleichsweise günstigen 55 Zoll TV bis hin zum riesigen 77 Zoll „Kunstwerk“ ist alles dabei. Derzeit werden sechs verschiedene OLED TV Produktserien angeboten, als Betriebssystem kommt stets das hauseigene Web OS zum Einsatz, welches allerlei Funktionen bietet und stabil und schnell läuft. Die LG OLED TVs werden größtenteils mit 4K Ultra HD Auflösung hergestellt, der 55 Zoll EG9A7V OLED* ist als Einstiegs-Modell aber auch noch mit 1080p Full HD Auflösung lieferbar. Je nach Angebot erhält man den OLED TV dann schon für knapp 1.000 Euro. Modelle mit 4K Auflösung werden meist ab etwa 1.500 Euro angeboten.

LG 55B7D OLED TV. Bild: LG.
LG 55B7D OLED TV. Bild: LG.

Highlight im OLED TV Portfolio von LG ist ohne Frage der Wallpaper TV aus der W7V Serie, erhältlich mit 65 Zoll und 77 Zoll Bildschirmdiagonale. Die OLED TV Modelle von LG sind grundsätzlich schon erstaunlich flach, doch der W7V ist noch einmal eine ganz eigene Liga. Das TV Panel kann ohne großen Abstand an der Wand befestigt werden, die gesamte übrige Technik wie Receiver und Anschlüsse wurde in die Soundbar ausgelagert. Die Verbindung erfolgt über ein flaches und unscheinbares Kabel, sodass der W7V OLED wie ein Gemälde an der Wand hängt. Das Flaggschiff Produkt ist natürlich nicht günstig, ab etwa 5.000 Euro muss man derzeit im Online-Handel für das 65 Zoll Modell 65W7V* bezahlen. Mit etwas Glück geht es aber auch günstiger, einige MediaMarkt Filialen hatten das Gerät zum Beispiel schon für 2.999 Euro im Angebot.

LG 65W7V Wallpaper OLED TV. Bild: LG.
LG 65W7V Wallpaper OLED TV. Bild: LG.

Auch viele andere Hersteller kaufen bei LG OLED Panels ein, um sie in ihren Oberklasse-Fernsehern zu verbauen. Die Auswahl wird für den Kunden dadurch deutlich größer und die Konkurrenz ist auch für die Preise positiv. Sony, Panasonic, Loewe und Philips sind nur vier der Hersteller, die bei LG einkaufen.

Besonders hervorzuheben ist der Sony A1 OLED TV*, dieser überzeugt durch ein ausgeklügeltes Lautsprecher-System, welches gleichzeitig als Standfuß dient. Auf teure externe Lautsprecher kann man beim Sony OLED TV daher in vielen Fällen verzichten. Auch das 2018er Nachfolgemodell (Sony AF8 Serie) hat diese spezielle Lautsprecher-Anlage integriert. Die Sony A1 und AF8 OLED TVs gibt es in den Größen 55, 65 und 77 Zoll.

Der Sony AF8 OLED TV (Modelljahr 2018). Bild: Sony.
Der Sony AF8 OLED TV (Modelljahr 2018). Bild: Sony.

Panasonic hat bei seinem OLED TV der EZW1004- und der W954 Serie nicht nur auf ein ansprechendes Design geachtet, auch bei der Technik gibt es eine Besonderheit, die Panasonic von anderen Herstellern abhebt. Der integrierte Receiver unterstützt nicht nur DVB S2/T2/C, sondern kann die Sender auch über SAT IP empfangen, also über LAN bzw. WLAN, wenn man eine entsprechende SAT zu IP Anlage im Haus installiert hat. Das Verlegen von COAX Kabel entfällt bei dem Panasonic OLED somit im Idealfall. Die Panasonic W954 OLED TVs gibt es in den Größen 55 und 65 Zoll, die EZW1004 Serie* in 65 und 77 Zoll.

QLED: Konkurrenz zur OLED Technik

Die QLED Technik (Wikipedia) wird derzeit hauptsächlich von Samsung eingesetzt und soll in direkter Konkurrenz zu OLED stehen, auch wenn es sich grundsätzlich erst einmal um keine komplett neue Technik, sondern um gewöhnliche LCD Fernseher handelt. Im Gegensatz zu OLED wird bei QLED weiterhin eine LED Hintergrundbeleuchtung benötigt, die Pixel leuchten also nicht selbst. Die Besonderheit bei QLED Fernsehern* besteht in der Quantum-Dot Folie, die vor der Hintergundbeleuchtung angebracht ist. Die Folie enthält Nanopartikel, welche letztendlich zu sehr klaren und hellen Farben sowie insbesondere zu einem guten Weiß führen. Auch die reine Anzahl der darstellbaren Farben wird durch die Quantum Dot Folie stark erweitert.

Die QLED Technologie ermöglicht eine deutlich erweiterte Farbdarstellung. Grafik: Samsung.
Die QLED Technologie ermöglicht eine deutlich erweiterte Farbdarstellung. Grafik: Samsung.

Die sehr gute Helligkeit ist sicher einer der größten Vorteile von QLED Fernsehern. Insbesondere OLED Fernseher aus früheren Generationen sind nicht sonderlich Leuchtstark, QLED ist hier im Vorteil. Trotzdem kann man sagen, dass QLED nur eine minimale Weiterentwicklung im Vergleich zu gewöhnlichen LCD Bildschirmen ist, eine ähnliche Bildqualität lässt sich auch mit anderen Technologien erzeugen, wie zum Beispiel Sony und Panasonic mit ihren LCD Spitzenmodellen zeigen. Das weiß auch Samsung und entwickelt bereits eifrig eine richtige Konkurrenz-Technologie zu OLED: Micro LED, kurz mLED. Auf der CES 2018 wurde mit „The Wall“ ein erster mLED Bildschirm gezeigt, allerdings ist man von der Serienproduktion noch weit entfernt.

QLED TV: Hauptsächlich Samsung Modelle

QLED TV Geräte sind die Topmodelle im Samsung TV Portfolio und in Größen ab 49 Zoll bis hin zu 88 Zoll erhältlich. Die Q7C Serie sowie die Q8C Serie sind Curved TVs, also Fernseher mit leicht gebogenem Bildschirm. Im OLED Bereich gibt es Curved nur noch als Auslaufmodelle, daher ist die Wahl eines Samsung QLED TV* fast schon zwingend, wenn man einen solchen gebogenen Fernseher haben möchte. Samsung bietet aber natürlich auch flache QLED Bildschirme an, diese sind in den Serien Q7F, Q8F und Q9F zu finden. Technische Details zu den einzelnen Produktreihen gibt es auf der Samsung QLED Webseite.

Samsung QLED TV aus der Q9F Serie.
Samsung QLED TV aus der Q9F Serie. Bild: Samsung.

Die Samsung QLED TVs aus der Q7F Serie bieten neben der guten Bildqualität mit der One Connect Box noch eine weitere Besonderheit. Die Technik wie Receiver und co. ist nicht direkt hinter dem Display untergebracht, sondern in einer separaten Anschlussbox. Diese wird dann mit einem bis zu 15m langen, sehr unauffälligem Kabel mit dem TV verbunden. Wenn der Fernseher an der Wand montiert ist, stören keine Anschluss-Kabel und man kann die Technik unscheinbar verstecken.

One Connect Box für QLED TV. Bild: Samsung.
One Connect Box für QLED TV. Links: herkömmlicher TV, rechts mit One Connect Box. Bild: Samsung.

Neben Samsung bieten auch die chinesischen Unternehmen HiSense und TCL QLED Fernseher an, aber auch bei dort sind es eher die teureren Modelle, die mit einer Quantum Dot Folie ausgestattet sind. So findet man bei Hisense aktuell zum Beispiel den H70NU9700 zu einem Preis von knapp 2.800 Euro mit QLED Technik. Der 4K TV bietet eine Bildschirmdiagonale von riesigen 70 Zoll und bietet auch sonst fast jede Funktion, die man von einem aktuellen High-End TV erwartet.

Der Hisense H70NU9700 TV mit Quantum Dot Technik.
Der Hisense H70NU9700 TV mit Quantum Dot Technik. Bild: Hisense.

OLED und QLED TV online kaufen

Wer einen OLED oder QLED TV online kaufen möchte, sollte auf jeden Fall vorher die Preise vergleichen und die Versandkosten beachten. Idealerweise liefert die Spedition nicht nur bis zur Bordsteinkante, sondern direkt bis zur Verwendungsstelle, denn so ein großer Fernseher kann mit Verpackung schnell mal 60 Kilogramm wiegen.
Interessant ist auch immer, Cashback-Aktionen mitnehmen oder gratis Zugaben abzurufen. So gibt es zum Beispiel öfter Aktionen, bei denen man zu einem hochwertigen TV-Gerät ein Smartphone kostenfrei dazu bekommt oder mehrere hundert Euro durch den Hersteller zurückerstattet bekommt. Auch Gutschein-Aktionen können helfen, den hohen Kaufpreis eines OLED- oder QLED-TVs etwas erträglicher zu machen. So bieten zum Beispiel MediaMarkt* oder Saturn manchmal einen Gutschein beim Kauf eines Großgerätes an. Natürlich sollte man den Kauf nicht nur von solchen Aktionen abhängig machen, aber wenn man sich eh für ein bestimmtes Gerät entschieden hat, kann man zusätzliche Rabatte gut mitnehmen.

Tipp: auch offline Preise vergleichen!

Das man vor einem Online-Kauf die Preise vergleicht, ist für die meisten heute selbstverständlich. Viele vergessen dabei aber mittlerweile den lokalen Handel vor Ort – völlig zu unrecht. Oft lohnt es sich, bei sehr großen Geräten wie Fernsehern auch im stationären Handel vorbei zu schauen und Preise zu vergleichen. Nicht nur bei MediaMarkt*, auch bei anderen Händlern sind im Ladengeschäft manchmal bessere Angebote zu bekommen, als es online der Fall ist. Die Erfahrung zeigt, dass es online zwar öfter mal gute Angebote gibt, die richtigen Schnäppchen bei TVs aber manchmal lokal und offline zu finden sind. Eine einfache Möglichkeit, auch offline Angebote zu entdecken, sind neben dem Wälzen von Werbe-Prospekten zum Beispiel diverse Online-Portale wie kaufda.de, die lokale Händler-Werbung veröffentlichen.
Egal ob es nun ein OLED TV oder ein QLED TV wird: in jedem Fall sollte man bedenken, dass die Fernseher durch ihre Größe zumindest ab 65 Zoll kaum noch in ein normales Auto passen. Der Aufpreis für die Lieferung durch den Händler sollte daher ggfs. direkt mit eingeplant werden.

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