Seit Oktober 2015 bietet die Telekom das Puls Tablet an, ein Gerät im Telekom Design mit allen Telekom Apps und Diensten. Für viele Telekom Bestandskunden ist das Puls Tablet bereits für knapp 50 Euro erhältlich, im Vergleich zu anderen Geräten ein sehr niedriger Preis. Doch was kann das Puls Tablet und lohnt sich der Kauf? Kann das Puls Tablet ein hochwertiges Android-Tablet oder ein Apple iPad ersetzen oder reicht die Leistung selbst für den Gebrauch als Zweitgerät nicht aus? Das soll dieser Testbericht beantworten.
Design und Verarbeitung
Das Telekom Puls Tablet wird vom chinesischen Hersteller TCT Mobile hergestellt. Vielen dürfte dieser Hersteller eher unter dem Markennamen Alcatel bekannt sein, denn unter dieser Marke verkauft der Hersteller bereits seit einigen Jahren Smartphones, Tablets und Datengeräte (etwa Telekom Speedstick LTE IV) in Europa. Der erste Eindruck vom Telekom Puls ist erstaunlich gut: die weiße Rückseite ist zwar vollständig aus mattem Plastik gefertigt, wirkt aber recht hochwertig. Das Plastik ist stabil und die Tasten sind gut verarbeitet und bieten einen guten Druckpunkt. Mit seinem 8 Zoll großen Display ist das Puls Tablet sehr handlich und mit etwa 335 Gramm hat es ein angenehmes Gewicht. Leider ist das Telekom Puls Tablet nur in weiß erhältlich, ich persönlich hätte mich wohl für eine schwarze Version entschieden, aber das ist ja Geschmacksache.
Auf der Front findet man neben dem 8 Zoll großen HD Display (Auflösung: 1280 x 800 Pixel) noch eine kleine Kamera mit 2 Megapixel Auflösung, etwa für Skype Videotelefonie oder für Selfies. Tasten gibt es keine, alle Tasten werden im Display eingeblendet. Der MicroUSB Anschluss zum Aufladen sowie der 3,5mm Klinken-Stecker für Audio befinden sich auf der Oberseite. Hier ist auch das Mikrofon untergebracht. Unten und links am Gehäuse gibt es nichts, rechts befindet sich die Lautstärke-Wippe und die Power-Taste. Auf der Rückseite ist eine 5 Megapixel Kamera untergebracht, auch die Öffnung für den Lautsprecher und einen MicroSD Speicherkarten-Schacht findet man hier.
Technik: Einsteiger Tablet
Das Telekom Puls Tablet ist technisch gesehen ein absolutes Einsteiger Tablet, mit hochwertigen Tablets von Samsung oder Apple kann man das Gerät nicht vergleichen. Das legt aber auch schon der günstige Preis nahe: mehr als 150 Euro muss keiner für das Puls Tablet zahlen, die meisten Telekom Kunden dürften es wohl für knapp 50 Euro bekommen. Bei der Vorstellung des Gerätes wurde auch mehrfach betont, dass das Puls Tablet eher als „Fernsteuerung für die Telekom Dienste“ zu sehen ist, nicht als Konkurrenz zu teuren Android- oder iOS Tablets.
Das Display ist okay, es bietet eine ordentliche Darstellung, hat eine gute Helligkeit und ist gut ablesbar. Die geringe Auflösung hat jedoch zur Folge, dass man unscharfe Ränder bei Buchstaben und anderen Objekten sieht und die Darstellung insgesamt wenig brillant wirkt. Auch die Farben sind etwas blass. Ähnlich sieht es bei der rückseitigen Kamera aus, auch diese entspricht von der Qualität her dem günstigen Preis. Bei guten Lichtverhältnissen ist die Kamera noch halbwegs brauchbar, bei schlechten Lichtverhältnissen sind die Bilder sehr schlecht. Die Front-Kamera ist dagegen durchaus gut. Der rückseitige Lautsprecher ist okay, könnte aber deutlich mehr Volumen vertragen und dürfte gerne etwas lauter sein.
Geschwindigkeit und Betriebssystem
Das Telekom Puls Tablet wird von einem 1,3 GHz QuadCore Prozessor angetrieben, dem 1GB Arbeitsspeicher zur Verfügung stehen. Der interne Speicher ist ordentliche 16GB groß und zudem noch per MicroSD Karte erweiterbar, das ist lobenswert. Als Betriebssystem kommt Android in Version 5.0 Lollipop zum Einsatz, natürlich entsprechend angepasst und optimiert für die Anwendungen und Dienste der Telekom. Das Puls Tablet lässt sich recht flüssig bedienen, allerdings merkt man schon, dass die Leistung grenzwertig ist und viele Apps etwas länger zum Starten brauchen. Dennoch ist die Geschwindigkeit für ein so günstiges Tablet durchaus ordentlich.
Software & Telekom Dienste
Das Telekom Puls Tablet zeigt auf der Startseite einige Anwendungen und Dienste im Kachel-Format an. Dazu gehören zum Beispiel Facebook (sofern konfiguriert), die T-Online News, T-Online E-Mail und Smart Home. Das ist nicht nur schick gemacht, sondern auch praktisch, denn so sieht man auf den ersten Blick Neuigkeiten und Meldungen. Das ganze ist natürlich individuell anpassbar, wenn man also beispielsweise kein Facebook nutzt, dann kann man diese Kachel auch ganz einfach von der Startseite entfernen. Besonders gut hat mir übrigens die Einrichtung des Puls Tablets gefallen, hier wird direkt nach dem Start ein Video eingeblendet, in dem das Tablet und die wichtigsten Funktionen kurz vorgestellt werden. Auch wird man direkt bei der Einrichtung schon aufgefordert, die Daten für den Telekom Login einzugeben, sodass man in diversen Apps direkt angemeldet ist und nicht bei jeder App separat die Zugangsdaten eingeben muss.
Zu den vorinstallierten Diensten zählt zum Beispiel die Smart Home App, mit der man verschiedene Geräte im Haushalt steuern kann. Auch für den TV-Dienst der Telekom, Entertain, gibt es eine vorinstallierte App. Für die meisten vorinstallierten Apps und Dienste braucht man einen entsprechenden Telekom Anschluss und die passenden Geräte, sonst sind die Anwendungen natürlich sinnlos.
Funktionen für die Familie
Das Telekom Puls Tablet verfügt über eine durchdachte Rechte-Verwaltung für Anwendungen, sodass man das Gerät auch problemlos seinen Kindern zur Verfügung stellen kann. Der Kindermodus ermöglicht die Auswahl bestimmter Apps, die das Kind nutzen darf. Auch die Dauer, wie lange die App genutzt werden darf, kann eingestellt werden. Außerdem gibt es zum Beispiel die vorinstallierte App Familonet, mit der man Familien-Mitglieder orten kann, sofern auf anderen Geräten ebenfalls aktiviert. So kann man zum Beispiel schauen, ob das Kind seinen Ziel-Ort erreicht hat, wenn es alleine unterwegs ist.
Fazit: viel Tablet für wenig Geld
Das Telekom Puls Tablet hat ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Hardware macht zumindest optisch einen guten Eindruck, das Gerät wirkt deutlich hochwertiger als man es für 50 Euro erwarten würde. Technisch darf man natürlich nicht allzu viel erwarten, sonst wird man schnell enttäuscht: System-Geschwindigkeit, Display und Kamera sind deutlich unterdurchschnittlich. Die Software ist hingegen wirklich gelungen, man merkt, dass sich Entwickler und Produktmanager Gedanken gemacht haben. Allein schon die Einrichtung des Tablets ist sehr durchdacht und gut gemacht.
Lohnt sich der Kauf des Puls Tablets nun? Das kommt darauf an: wenn man wirklich hauptsächlich Telekom Dienste steuern will und höchstens mal ein wenig im Internet surfen möchte, dann ist der Kauf auf jeden Fall empfehlenswert. Auch wenn man ein Tablet sucht, welches man problemlos mal seinen Kindern geben kann, ist mit dem Puls Tablet gut beraten. Möchte man das Gerät aber häufig nutzen und viele Bilder und Videos ansehen, so sollte man besser zu einem teureren Gerät wie etwa einem Apple iPad oder einem Samsung Galaxy Tab S2 greifen – auch bei diesen Tablets sind viele der Telekom-Apps einfach über den App-Store installierbar. Zudem gibt es bei teureren Tablets oft ein Mobilfunk-Modem – dieses fehlt dem Telekom Puls Tablet leider.
Das Telekom Puls Tablet kostet für Kunden in den Tarifen MagentaZuhause M und MagentaZuhause L einmalig 49,99€, im Tarif MagentaZuhause S sowie Call&Surf und Entertain Alt-Tarifen kostet es einmalig 79,99€. Besitzt man keinen passenden Tarif, so kostet das Tablet einmalig 149,99€. Es kann immer nur ein vergünstigtes Tablet pro Vertrag erworben werden. Weitere Infos sowie eine Bestellmöglichkeit gibt es unter www.telekom.de/puls.