Mobiles Internet so wichtig wie nie

Ein neues Jahr ist immer auch dazu da, einen Rückblick auf das alte zu werfen. Die International Telecommunication Union (ITU) hat sich in einem solchen Rückblick (in PDF) ausführlich mit der Verbreitung des mobilen Internet beschäftigt. Das Ergebnis: fast 1,2 Milliarden Menschen sind heute bereits über ihr Mobiltelefon oder andere mobile Geräte mit dem Internet verbunden. Tendenz steigend.

LTE-Sendeanlage

Spitzenreiter unter den mobilen Internet-Nutzern ist Asien, gefolgt von Europa und Amerika. Dass das große, freiheitsliebende Land nur auf Platz drei gelandet ist, könnte an der im Vergleich zu Europa schlechteren Breitbandgeschwindigkeit liegen. Kommen Touristen aus den USA nach Europa wundern diese sich schon mal über die schnelle Internetverbindung, die die Hotspots in Cafés, Bibliotheken & Co. zu bieten haben. Dem Blog „Engadget“ zufolge sei diese oft sogar schneller als die amerikanische DSL oder Kabelverbindung.

Dazu kommt, dass das Internet in den USA noch sehr viel teurer ist als in Deutschland. Eine miserable Lage für die Wiege des Internet – im weltweiten Preis-Leistungs-Vergleich rangieren die USA nur auf Platz 16. Als Ursache für die schlechte Lage in den USA hat das Blog auch eine Antwort parat: die Regierung sei schuld, sie würde Wettbewerb zwischen den Anbietern verhindern, so sei keine solch himmlische Preisgestaltung möglich, wie das hierzulande der Fall ist.

Dabei wäre schnelles Internet in Amerika für so viele Menschen wichtig. Nicht nur bei der Arbeit sind stabile, zuverlässige und zügige Netzwerke wichtig, auch privat stolpern US-Bürger über das „lahme“ Internet. Ein Beispiel: viele Amerikaner haben eine Leidenschaft für online Poker – das zocken um Geld im Netz ist zwar nicht legal, das hält viele aber dennoch nicht davon ab, ihr letztes Hemd zu riskieren, auch im mobilen Internet. Bei, Poker hat ein Spieler etwa 5 bis 10 Sekunden Zeit für seinen Zug. Ist die Internetverbindung auf dem Handy oder Smartphone zu langsam, setzt das den Spieler unter Druck, Stress entsteht und der wiederum führt zu schlechten Entscheidungen. Derzeit wird in einigen Bundesstaaten diskutiert, das Online Poker zu legalisieren. In diesem Zusammenhang sollte die Regierung dann wohl auch über ein besseres Angebot an mobilem Breitbandinternet nachdenken.

Noch eine amüsante Anekdote aus den USA, die zum Thema passt: Starbucks bietet seinen Gästen kostenloses W-Lan. Findige Gäste einer Filiale in den USA deckten die Sperre auf und machten das Netzwerk frei für alle zugänglich. Das führte dazu, dass Starbucks von „W-Lan-Campern“ bevölkert wurde, die den für Kaffee und Kuchen zahlenden Kunden die Plätze wegnahmen. Frechheit! ;)