Kein Social Hub fürs S8500 Wave – Bada vor dem Aus?

Zugegeben, Samsungs Idee ein eigenes wettbewerbsfähiges Betriebssystem zu bauen war schon etwas hoch gegriffen, zumindest nachdem Google’s Wettrüsten gegen Apple und Nokia in vollem Gange war. Umgesetzt wurde es trotzdem, und herausgekommen ist Bada OS. Wie Android baut es auf dem Linuxkernel auf, bietet aber eine grundlegend überarbeitete Benutzeroberfläche und ist vollkommen auf die geringe Leistung der Handys und Smartphones optimiert.

Heute gab Samsung dann bekannt, das die Social Hub Funktion, mit der man das S8500 Wave zu bewerben pflegte, nicht in der Premium Version für das mittlerweile 1 Jahr Gerät erscheinen werde – Schuld daran soll die schlechte Wirtschaftliche Lage sein, naja, wer’s glaubt…

Fakt ist hingeben aber, dass das Nachfolgermodell S8530 mit dem Social Hub Premium ausgerüstet ist, ohne dabei andere Hardware zum Einsatz kommt. Lediglich der AMOLED Bildschirm musste einem größeren LCD Pedanten weichen, und der interne Speicher wurde aufgerüstet, an der Architektur selbst, oder dem zum Einsatz kommenden Prozessor ändert dies aber wenig. So wurden den Kunden beim Kauf versprochen, das der Dienst bis Ende 2010 nachgerüstet sei – was also schon seit 5 Monaten für enormen Frust bei den geprellten Kunden sorgt. Aber nicht nur bei dem Social Dienst scheint bei Samsung alles von der Bada Plattform abzuziehen, was geht. So gibt es schon lange keine Firmwareupdates mehr für das Samsung S8500 Wave, obwohl Fehler die seit der ersten Version bestehen, etwa der nur sporadisch funktionierende Wecker, bis heute nicht behoben sind, und das letzte Update auf 1.2 gar noch mehr Fehler auf das Handy schaufelte.

Angesichts solch großer Versäumnisse klingt es fast wie Hohn, wenn Samsung betont, das der Social Hub Dienst auf der Android Plattform einwandfrei funktioniere. Aber man geht bei Samsung sogar noch einen Schritt weiter: So werden wütende Kundenanfragen auf der Social Hub Seite sowie auf Facebook einfach gelöscht, was wohl wirklich kein Kavaliersdelikt ist, wenn man Leistungen, die bis heute beworben werden, nicht erbringt. Irgendwie erinnert diese Manier an Samsungs Verhalten in der Vergangenheit, wo es leider teilweise der Fall war, dass man statt einer neuen Firmware gleich ein neues Gerät auf den Markt warf – zuletzt traf es das Samsung Galaxy I7500 mit Android 1.5 welches vom Samsung Galaxy Spica mit 2.1 unrühmlich abgelöst wurde. Erste Kunden drohen Samsung derweil schon wegen irreführender Werbung und das Verbrauchschutzministerium zu unterrichten.

Sollte man die Bada Plattform wirklich aufgeben, so wäre das auch ein massiver Schlag gegen die Entwickler, die viel Zeit und Geld in die Bereitstellung von Apps investiert haben, die nun möglicherweise niemand mehr kaufen kann. Schon alleine die Tatsache, dass das Wave II S8530 das neuste Bada Gerät darstellt, wirft nicht gerade ein gutes Licht auf die Zukunft des Betriebssystems. So bleibt uns nur zu hoffen, das wenigstens der Support der betroffenen Geräte noch über 2 Jahre gehalten wird – Updates inklusive.

Quelle: Golem