AVM FRITZ!Box 6890 LTE: Labor-Firmware ermöglicht Kombination von DSL und LTE

AVM hat eine Labor-Firmware für die FRITZ!Box 6890 LTE veröffentlicht. Der Modem-Router bekommt durch die Software viele neue Funktionen, unter anderem ist erstmals auch ein Parallelbetrieb von DSL und LTE möglich. Die Labor-Firmware kann unter avm.de/fritz-labor heruntergeladen werden und von experimentierfreudigen Anwendern noch vor dem offiziellen Release getestet werden. Die Versionsnummer lautet 06.98-56512 BETA.

Die neue Labor-Firmware ermöglicht den Parallelbetrieb von LTE und DSL. Screenshot: maxwireless.
Die neue Labor-Firmware ermöglicht den Parallelbetrieb von LTE und DSL. Screenshot: maxwireless.

Parallelbetrieb von DSL und LTE

Durch die Kombination von DSL und LTE kann die FRITZ!Box 6890 LTE mit der neuen Labor-Firmware theoretisch Datenraten von bis zu 600 MBit/s erreichen (300 MBit/s via VDSL Supervectoring plus 300 MBit/s via LTE Cat6). Wenn eine Glasfaser- oder Kabel-Verbindung via WAN-Port genutzt wird, sind die theoretischen Bandbreiten sogar noch höher. In der Praxis sind die Datenraten natürlich deutlich niedriger und bei Mobilfunk insbesondere von der Auslastung der Funkzelle abhängig.

In einem ersten Test von maxwireless.de war eine deutliche Steigerung der Geschwindigkeit im Downlink gegenüber der getrennten Nutzung von LTE und DSL feststellbar. Im Parallelbetrieb wurden bis zu 40 MBit/s im Downlink und bis zu 17 MBit/s im Uplink erreicht.

Parallelbetrieb von DSL und LTE an der AVM FRITZ!Box 6890. Screenshot: maxwireless.
Parallelbetrieb von DSL und LTE an der AVM FRITZ!Box 6890. Screenshot: maxwireless.

Wurde ausschließlich die DSL-Verbindung genutzt, so waren maximal rund 23 MBit/s im Downlink und knapp 5 MBit/s im Uplink nutzbar (Telekom VDSL 25 Anschluss). Über LTE only (Vodafone LTE800 / Band 20) lieferte die FRITZ!Box 6890 bis zu 15 Mbit/s im Downlink und bis zu 15 MBit/s im Uplink.

DSL only Betrieb. Screenshot: maxwireless.
DSL only Betrieb. Screenshot: maxwireless.
LTE only Betrieb. Screenshot: maxwireless.
LTE only Betrieb. Screenshot: maxwireless.

Für den Telekom Hybrid-Anschluss ist die FRITZ!Box 6890 LTE leider weiterhin nicht freigeschaltet. AVM beschreibt die neue Hybrid-Funktion in den Release-Notes zur Labor-Firmware folgendermaßen:

Mit dem neuen Labor ist ein Parallelbetrieb von DSL und LTE an der FRITZ!Box 6890 LTE möglich. Durch die Kombination der Geschwindigkeiten des DSL-Anschlusses und des LTE-Zugangs werden sowohl die Download- als auch die Uploadraten deutlich gesteigert. Die FRITZ!Box entscheidet pro Session, ob der Weg über LTE oder DSL genommen wird. Dank dem integrierten WAN-Port der FRITZ!Box 6890 LTE ist ein Parallelbetrieb von LTE auch mit einem vorgeschalteten Glasfaser-oder Kabelmodem möglich.

Bei Kombination von LTE und DSL können so bis zu 600 Mbit/s im Downstream erreicht werden. Bei Kombination von LTE und WAN lassen sich auch signifikant höhere Geschwindigkeiten erreichen.

Für den Internetzugang der FRITZ!Box 6890 LTE können beliebige Mobilfunk- oder Festnetzangebote, auch unterschiedlicher Anbieter, einzeln oder kombiniert genutzt werden. Lediglich so genannte Hybrid-Tarife, die auf geschlossenen Systemen mit Netzaggregation basieren, sind nicht verwendbar. Nicht unterstützt werden außerdem IP-Client-Modus sowie die Nutzung einer festen IP-Adresse für DSL/WAN.

Weitere neue Funktionen

Die Labor-Firmware für die FRITZ!Box 6890 LTE bringt noch eine Reihe weiterer neuer Funktionen, zum Beispiel WLAN-Mesh. Unter anderem wurden laut AVM folgende Funktionen verbessert bzw. neu eingeführt. Details gibt es auf der AVM Webseite.

  • Parallele Nutzung des Internetzugangs über Mobilfunk und DSL/WAN
  • Neue Fallback-Optionen für den Internetzugang
  • Erstmals für FRITZ!Box 6890 LTE: WLAN Mesh
  • Neues für den FRITZ! Hotspot
  • weniger Wartezeit bei der Belegung von WLAN-Kanälen >48 im 5 GHz-Band („Zero Wait DFS“)
  • MyFRITZ!-Internetzugriff auf FRITZ!Box nun ohne Sicherheitshinweise im Browser
  • Geschwindigkeit bei der Nutzung von USB-Datenträgern mit NTFS-Dateisystem gesteigert
  • Neue Funktionen für FRITZ!Fon-Geräte
  • Rufnummern auf weitere FRITZ!Box im Heimnetz übertragen
  • Zeitschaltung für Rufumleitungen: einmal einrichten – immer erreichbar
  • Unterstützung für den SIP-Trunk der Telekom

Installation der Labor-Firmware

Die Labor-Firmware kann samt Hinweisen und Recovery-Tool unter dem Link avm.de/fritz-labor heruntergeladen werden. Das Recovery-Tool wird benötigt, um bei eventuellen Problemen zu einer „normalen“ Firmware zurückzukehren. Aber Achtung: das Recovery-Tool funktioniert nur unter Windows.
Im Test von maxwireless.de funktionierte die Installation der Labor-Firmware reibungslos innerhalb von wenigen Minuten. Allerdings muss beachtet werden, dass bei einer Labor-Firmware jederzeit Fehlfunktionen auftreten können. Wer auf eine jederzeit funktionierende Fritzbox angewiesen ist, sollte daher besser bis zum offiziellen Release der neuen Firmware warten. Für alle experimentierfreudigen Nutzer ist die Labor-Firmware aber eine tolle Gelegenheit, neue Funktionen der FRITZ!Box 6890 LTE schon jetzt zu testen.

Testbericht zur AVM FRITZ!Box 6890 LTE