Testbericht Apple iPhone SE

iPhone SE Space Grau

Mit dem iPhone SE hat Apple Ende März 2016 ein sehr handliches 4 Zoll Smartphone mit aktueller Hardware auf den Markt gebracht. Im Grunde handelt es sich um ein iPhone 6s in der Form eines iPhone 5s – moderne Technik in bekanntem Design. Viele Nutzer haben genau auf so ein Gerät gewartet, denn die ab 2014 veröffentlichten neuen iPhone Modelle mit 4,7 bzw. 5,5 Zoll Displays sind nur sehr bedingt mit einer Hand bedienbar. Das iPhone SE stellt zudem das neue Einsteiger-iPhone dar, ohne Vertrag ist es schon unter 500 Euro erhältlich, für Apple durchaus günstig. Ich konnte das Apple iPhone SE zwei Wochen lang ausführlich testen.

iPhone SE in Hand

Gehäuse und erster Eindruck

Das Apple iPhone SE wird in einem schicken und recht hochwertigen Pappkarton ausgeliefert, auf der Front des Kartons ist das iPhone in der jeweiligen Farbe abgebildet. Der Lieferumfang ist unspektakulär: neben dem iPhone SE selbst findet man ein Netzteil mit 5V/1A Output, ein recht kurzes USB auf Lightning Lade- bzw. Datenkabel und ein Apple Headset.

iPhone SE Ruecken

Auf den ersten Blick ist das Apple iPhone SE nicht von seinem direkten Vorgänger, dem iPhone 5s, zu unterscheiden. Design, Abmessungen, Anordnung der Tasten – alles scheint identisch. Im Detail gibt es dann aber doch minimale Änderungen: die Fräskante rund um das Gerät ist nun matt und nicht mehr glänzend und auf der Rückseite ist der Modellname „iPhone SE“ eingraviert. Ich persönlich finde das Design immer noch sehr schön und bin froh, dass Apple nichts daran geändert hat: Zubehör wie Taschen, Cases und Ladestationen gibt es reichlich und sehr günstig.
Das Gehäuse ist entweder in Space Grau, Gold, Roségold oder silber erhältlich. Die Farbe bezieht sich dabei nur auf die Metallteile, die Glasflächen rund um das Display sowie oben und unten auf der Rückseite sind in weiß bzw. schwarz (Space Grau) gehalten.

Das Apple iPhone SE ist wahlweise mit 16 oder 64 Gigabyte internem Speicher erhältlich. Die 16 GB Version hat eine UVP von 489 Euro, die 64 GB Version kostet 589 Euro. Für die meisten Nutzer dürfte der Aufpreis für die 64 GB eine sinnvolle Investition sein, denn Fotos, Videos, Musik und Apps benötigen viel Speicher, sodass 16 GB sehr schnell knapp werden dürften. Erweiterbar ist der Speicher natürlich nicht, das ist ja bereits von allen vorherigen iPhone Generationen bekannt.

Display: gut, aber nicht sehr gut

Das Display des Apple iPhone SE ist 4 Zoll groß und hat eine Auflösung von 1136 x 640 Pixel, das entspricht einer Pixeldichte von 326 ppi. Es handelt sich um das gleiche Display, welches auch schon im iPhone 5 verbaut wurde, also im Jahr 2012 aktuell war. Fakt ist: die Darstellung ist absolut okay, aber im Vergleich mit anderen teuren Smartphones aber kein Highlight. Das Display bei einem iPhone 6s Display oder Samsung Galaxy S7 Display ist einfach brillanter.  Im täglichen Einsatz stört es nicht, man hat ja nicht den ständigen Vergleich und Helligkeit sowie Blickwinkel-Stabilität sind bei dem kleinen Display wirklich gut.

iPhone SE Homescreen

Im Vergleich zu Smartphones mit größerem Display muss man deutlich mehr scrollen und zoomen – das hat im Test jedoch nicht gestört, man macht das ja völlig intuitiv. Vielmehr herrscht immer wieder Freude darüber, dass alles mit einer Hand bzw. einem Daumen erledigt werden kann.

Schneller Chipsatz

Apple hat sich dazu entschieden, beim iPhone SE den aktuellsten und schnellsten Prozessor einzubauen, welcher derzeit im eigenen Hause für Smartphones verfügbar ist: den Apple A9 Dual-Core Chipsatz, welcher bereits im iPhone 6s bzw. iPhone 6s Plus zum Einsatz kommt. Der schnelle Prozessor in Verbindung mit 2 GB Arbeitsspeicher sorgen für eine ausgezeichnete Geschwindigkeit beim Bedienen, auch Multitasking ist für das iPhone SE eine Leichtigkeit. Dank der sehr aktuellen Hardware kann man als Kunde sicher sein, noch einige Jahre mit System-Updates versorgt zu werden.

iPhone SE Display

Fingerprint Sensor iPhone SE

Ein kurzer Hinweis zum Fingerabdrucksensor „TouchID“, welcher im Home-Button verbaut ist. Immer wieder wird kritisiert, dass Apple hier auf einen älteren Sensor setzt und nicht auf den aktuellen aus dem iPhone 6s. Im Test hat das nicht gestört, im Gegenteil: dadurch, dass der Sensor eine „Gedenksekunde“ benötigt, hat man noch die Möglichkeit, Mitteilungen auf dem Lockscreen zu lesen.

Sprachqualität, Empfang und Akku

Das Apple iPhone SE unterstützt Voice over LTE (VoLTE). Im Test mit einer SIM-Karte der Telekom waren Sprachqualität und Lautstärke über die Hörmuschel gut und die Rufaufbauzeiten in Verbindung mit VoLTE sehr kurz. Die Qualität des integrierten Lautsprechers ist okay, insgesamt könnte der Klang aber etwas kraftvoller sein. Zum Lautsprecher vom iPhone 5s kann man keinen Unterschied „erhören“.
Die Empfangs- bzw. Sendeleistung könnte ebenfalls besser sein. So signalisiert das iPhone SE zwar manchmal schwache LTE Netzversorgung, Seiten laden beim surfen aber nur mit Verzögerung. Interessanterweise funktoniert VoLTE trotz sehr schwachem LTE Signal immer noch einwandfrei. Im Idealfall ist VoLTE beim iPhone daher ein echter Mehrwert, denn an manchen Orten gibt es zwar ein schwaches LTE Signal, aber kein GSM- oder UMTS-Netz. Rein technisch gesehen unterstützt das iPhone SE auch WiFi Calling, also die Telefonie über WLAN Netzwerke. Vodafone und Telekom wollen diesen Service schon in Kürze in Deutschland anbieten.

iPhone SE oben

Der Akku des Apple iPhone SE ist zwar mit rund 1.600 mAh nicht besonders groß, die moderne Hardware und das kleine Display sind aber scheinbar sehr sparsam und verhelfen dem kleinen Smartphone zu einer sehr zufriedenstellenden Betriebszeit. Selbst bei intensiver Nutzung hält das iPhone SE einen ganzen Tag durch, bei moderater Nutzung dürften sogar 2 Tage kein Problem sein. Der Akku ist – wie bei Apple üblich – nicht durch den Nutzer wechselbar, das Aufladen geht aber sehr zügig.

Gute Fotos und Videos

Auch wenn das Apple iPhone SE einige hundert Euro günstiger als das aktuelle Topmodell iPhone 6s ist: die rückseitige Kamera ist bei beiden Geräten identisch. Diverse Experten bescheinigen der 12 Megapixel Kamera eine sehr gute Bildqualität, welche derzeit nur vom Samsung Galaxy S7 geschlagen werden kann. Das iPhone SE nimmt Fotos im 4:3 Format auf, eine Option auf 16:9 Format gibt es in der Kamera-Anwendung bzw. in den Einstellungen leider nicht. Videos können in diversen Qualitätsstufen aufgenommen werden, die höchste Auflösung ist 4K bei 30fps. Slow-Motion Videos sind mit bis zu 240 Bildern pro Sekunde möglich, dann allerdings nur in 720p Auflösung.

Apple iPhone SE Kamera
Die rückseitige Kamera ist sehr gut…
Frontcam iPhone SE
… die Frontkamera dagegen eher durchschnittlich.

Ein großer Vorteil zum iPhone 6s: beim iPhone SE steht die Kamera nicht aus dem Gehäuse heraus, was zum einen natürlich dem Design zugute kommt, zum anderen wackelt das Gerät nicht, wenn man es auf die Rückseite legt. Ein Nachteil zum iPhone 6s betrifft die Front-Cam: diese wurde vom iPhone 5s übernommen und hat eine Auflösung von nur 1,2 Megapixel für Fotos bzw. 720p für Videos. Für Selfies bei guten Lichtverhältnissen ist das noch in Ordnung, aber zum Preis von rund 500 Euro ohne Vertrag hätte Apple ruhig eine aktuellere Front-Cam verbauen dürfen.

iPhone SE mit Verpackung

Fazit: das (fast) perfekte iPhone

Das Apple iPhone SE ist für mich persönlich schon jetzt das interessanteste Smartphone des Jahres 2016. Warum? Die kompakte Bauform kombiniert mit aktueller Technik und einem tollen Akku ist wirklich gelungen. Es liegt perfekt in der Hand und an die Größe gewöhnt man sich sofort (wieder). Für ein Apple Smartphone ist das Gerät zudem recht günstig, was das SE auch für all diejenigen interessant macht, die zwar ein iPhone haben möchten, aber nicht bereit sind, enorme Summen auf den Tisch zu legen. Alles in allem: ein absolut empfehlenswertes Smartphone!