Test: Honor 7 Dual-SIM LTE Smartphone

Honor 7 FrontDas Honor 7 ist seit September 2015 erhältlich und bietet eine sehr gute Ausstattung zu einem guten Preis. Das Gerät bekommt man bei den regelmäßigen Aktionen des Herstellers für rund 300 Euro ohne Vertrag, die UVP liegt rund 50 Euro höher. Dafür gibt es ein 5,2 Zoll großes FullHD-Display, ein Metallgehäuse, Dual-SIM und eine leistungsfähige Kamera. Auch ein sehr guter Fingerabdruck-Sensor ist verbaut. Ich habe mir das Honor 7 in den letzten Wochen genauer ansehen dürfen und möchte euch in diesem Testbericht meine Erfahrungen schildern.

Gute Ausstattung zum kleinen Preis
Das Honor 7 bietet eine vergleichsweise gute Ausstattung, welche das Gerät eher in die Oberklasse einsortiert als in die Mittelklasse, wie es der Preis zunächst vermuten lässt. So gibt es einen HiSilicon Kirin 935 Octacore Prozessor mit 4x 1,5 GHz und 4x 2,2 GHz Taktleistung, außerdem stehen 3 Gigabyte Arbeitsspeicher und 16GB interner Speicher zur Verfügung. Auf der Rückseite findet man eine 20 Megapixel Kamera mit Doppel-LED-Blitz sowie einen Fingerabdruck-Sensor. Der Sensor arbeitete im Test sehr zuverlässig und schnell, die Positionierung auf der Rückseite ist aber gewöhnungsbedürftig, mir gefällt ein Fingerabdruck-Sensor auf der Front deutlich besser, so wie es etwa beim Samsung Galaxy S6 Edge oder beim HTC One A9 gelöst ist.

Das integrierte Modem erlaubt LTE Advanced der Kategorie 6 mit bis zu 300 MBit/s im Downlink und 50 MBit/s im Uplink und ist natürlich abwärtskompatibel zu UMTS und GSM. VoLTE, also Telefonie über LTE, wird derzeit aber noch nicht unterstützt. Das Honor 7 kann natürlich auch auf weitere Funk-Technologien zurückgreifen, etwa auf Bluetooth 4.1 LE, GPS und WLAN 802.11a/b/g/n/ac. Die Unterstützung für WLAN auf 2,4 GHz und 5 GHz ist beachtlich, da der große (und deutlich teurere) Bruder Huawei Mate S nur WLAN auf 2,4 GHz unterstützt – das Honor 7 ist hier also deutlich im Vorteil, obwohl es günstiger ist.

Verarbeitung und Materialien
Das Honor 7 ist größtenteils aus Metall gefertigt, die Front ist von einer Glas-Scheibe bedeckt. Tasten gibt es nur an den Seiten, diese haben einen sehr guten Druckpunkt und lassen sich auch blind gut bedienen. Auf der Front hat sich Honor für Software-Tasten entschieden. Das Design ist natürlich Geschmacksache, ich persönlich finde das Honor 7 recht schlicht und einfallslos – es wirkt einfach nicht sehr elegant. Die Materialien sind absolut okay, die Verarbeitung ist dagegen eher schlecht: die Metall-Teile sind teils scharfkantig und die Übergänge zum Display-Glas sowie zu den Plastik-Abdeckungen für die Antennen sind bei weitem nicht so detailliert und präzise gearbeitet wie etwa beim Huawei Mate S oder einem Apple iPhone 6s. Das Gehäuse ist also meiner Meinung nach auf jeden Fall einer der Punkte, wo man den günstigen Preis merkt.

Betriebssystem und Geschwindigkeit
Als Betriebssystem kommt Android in Version 5.0 samt EMUI Benutzeroberfläche zum Einsatz. Die Meinungen über diese UI gehen weit auseinander, ich persönlich finde EMUI sehr gelungen und denke, dass es nicht nur eine der schönsten Android Benutzeroberflächen ist, sondern auch eine die sehr einfach bedienbar ist. Beim Honor 7 ist die Bedienung sehr schnell und flüssig, nur selten genehmigt sich das Gerät eine kurze Gedenk-Sekunde beim Öffnen von Apps oder Einstellungen. Auch Kamera und Anwendungen sind weitestgehend flüssig und laufen reibungslos, so wie man es sich bei einem solch potenten Smartphone vorstellt.

Die Rückseite des Honor 7 mit 20 Megapixel Kamera und Fingerabdruck-Sensor.
Die Rückseite des Honor 7 mit 20 Megapixel Kamera und Fingerabdruck-Sensor.

Kamera: Auch für Selfies sehr gut
Die rückseitige Kamera des Honor 7 macht gute Fotos mit 20 Megapixel Auflösung, an die Foto-Qualität eines Apple iPhone 6s oder eines Samsung Galaxy S6 edge reicht es aber meiner Meinung nach nicht ganz heran. Allerdings ist nicht nur die rückseitige Kamera sehr ordentlich, auch die Front-Kamera kann sich sehen lassen: Honor hat hier ein 8 Megapixel Modul verbaut, welches für sehr gute Selfie-Aufnahmen sorgt!

Dual-SIM mit LTE
Der letzte Punkt, auf den ich bei meinem Testbericht gerne eingehen möchte, ist die Dual-SIM Funktion. Beim Honor 7 ist ein SIM-Karten Schacht mit doppelter Funktion verbaut worden, der sowohl Dual-SIM als auch die Verwendung einer Speicherkarte und einer SIM-Karte anstatt zweier Nano-SIM Karten erlaubt. Diese Lösung hat den Nachteil, dass eine gleichzeitige Nutzung von Dual-SIM und Micro-SD Speicherkarte nicht möglich ist. Insgesamt wirkt der Schlitten für die SIM-Karten auch recht filigran und instabil, sodass man beim Einsetzen von SIM- und Speicher-Karte auf jeden Fall vorsichtig vorgehen sollte.

Das Dual-SIM Menü erlaubt wichtige Einstellungen.
Das Dual-SIM Menü erlaubt wichtige Einstellungen.

Die Dual-SIM Funktion ist sehr gut umgesetzt und funktionierte im Test einwandfrei. Nur einer der beiden Slots funktioniert mit LTE, UMTS und GSM, der andere ist auf 2G only festgelegt. Welcher der beiden Slots das ist, kann per Software festgelegt werden. Ich habe meinen großen 5GB Daten-Tarif für Daten-Dienste genutzt und dafür natürlich LTE und UMTS aktiviert, die Sprache lief über meinen kleinen Tarif mit sehr geringem Datenvolumen. Alles funktionierte wie man es sich wünscht und die Akku-Laufzeit war nahezu unverändert zum Single-SIM Betrieb.

Fazit
Das Honor 7 ist ein günstiges, sehr gut ausgestattetes Smartphone mit einer guten Software und seltener LTE Dual-SIM Funktion. Das Gerät machte im Test eine gute Figur, sodass ein Kauf bedenkenlos empfohlen werden kann, insbesondere wenn man bei einer der diversen Aktionen nur rund 300 Euro für das Honor 7 bezahlt. Natürlich muss man auch mit einigen kleinen Nachteilen leben, etwa dem nicht perfekt verarbeiteten Gehäuse oder der fehlenden Möglichkeit zur Speichererweiterung während des Dual-SIM Betriebs. Doch insgesamt bekommt man mit dem Honor 7 ein hervorragendes Smartphone für sein Geld.