Frequenz-Auktion der Bundesnetzagentur startet heute

LTE Sendemast

Die Bundesnetzagentur beginnt heute mit der Auktion von Frequenzspektrum für den Mobilfunk. Es stehen Bänder in den Bereichen um 700, 900, 1500 und 1800 Megahertz zur Versteigerung bereit. Zur Teilnahme an der Auktion wurden nur die drei bekannten Netzbetreiber Telekom Deutschland GmbH, Vodafone Deutschland GmbH und Telefónica Germany GmbH & Co. OHG zugelassen (wir berichteten), neue Anbieter wird es demnach nicht geben. Das Mindestgebot für alle angebotenen Frequenzbänder liegt bei etwa 1,5 Milliarden Euro, je nach Verhalten der Bieter könnte der Erlös aber auch deutlich höher ausfallen. Die Einnahmen gehen direkt in die Staatskasse, sollen aber in gleicher Höhe für Fördermaßnahmen im Bereich Breitband-Ausbau reinvestiert werden.

Dauer und Erlös der Auktion unbekannt
Wie lange die Auktion dauert bzw. wann ein Ergebnis feststeht, ist bisher noch unbekannt. Bei der letzten Auktion im Sommer 2010 dauerte es etwa 6 Wochen. Die einzelnen „Biet-Runden“ dauern 60 Minuten, wobei die Auktion Montags bis Freitags zwischen 8 und 18 Uhr läuft. Auch der Erlös ist noch unbekannt, mindestens 1,5 Milliarden Euro werden es auf Grund der hohen Mindest-Gebote aber werden, wie in der Einleitung bereits beschrieben. Das Geld soll in Förderprogramme für den Breitband-Ausbau investiert werden, so zumindest die Pläne der Großen Koalition aus CDU und SPD. Verkehrs- und Infrastrukturminister Dobrindt (CSU) ließ Anfang der Woche verkünden, dass er bis 2018 keine Mobilfunk-Funklöcher mehr in Deutschland erwarte. Ganz so gut wird das Mobilfunknetz zwar sicher nicht werden, aber die Ausbau-Verpflichtungen tragen sicher dazu bei, die Netzabdeckung weiter zu verbessern.

Diese Frequenzbänder werden versteigert
Die bei dieser Auktion zu ersteigernden Frequenzbänder liegen im Bereich um 700, 900, 1500 und 1800 Megahertz. Alle Blöcke sind für den Mobilfunk sehr interessant, wobei insbesondere die 700er Frequenzbänder besondere Aufmerksamkeit erhalten werden. Hier wird sich vermutlich jeder Netzbetreiber 10 MHz für Downlink und Uplink sichern, um damit FDD-LTE nutzen zu können. Dieser Bereich wird aktuell allerdings noch vom Antennen-Fernsehen DVB-T verwendet, sodass bundesweit erst ab etwa 2019 mit einem flächendeckenden Einsatz der 700 MHz Frequenzen zu rechnen ist.

Weiterhin stehen Frequenzblöcke im Bereich um 900 und 1800 MHz zur Versteigerung, welche bereits heute für den Mobilfunk verwendet werden. Auf Grund der Fusion von E-Plus und O2 bzw. auf Grund von auslaufenden Lizenzen werden Teile dieses Spektrums nun erneut vergeben. Alle drei Betreiber dürften hier gleichermaßen interessiert sein. Noch unbekannt ist das Nutzungsszenario für den 1500er Bereich, vielleicht wird dieses erst mit dem LTE-Nachfolger 5G an Relevanz gewinnen.