Test ZTE MF823 und O2 LTE

Lieferumfang ZTE MF823

Mit dem ZTE MF823 hat O2 seit wenigen Wochen einen neuen LTE-Surfstick im Sortiment. Wir haben den „O2 Surfstick LTE 4G“ ausführlich unter die Lupe genommen und im O2 LTE-Netz getestet. Der ZTE MF823 ist für einen Preis von etwa 59 Euro ohne Vertrag erhältlich und gehört damit zu den günstigsten LTE-Surfsticks auf dem Markt. Im Inneren befindet sich ein Modem von Qualcomm, welches neben LTE Kategorie 3 (bis zu 100 MBit/s) auch UMTS samt DC-HSPA+ und natürlich GSM beherrscht. LTE der Kategorie 4 wird nicht unterstützt, allerdings bewirbt O2 derzeit ohnehin Geschwindigkeiten von maximal 50 MBit/s in seinem LTE-Netz.

O2 Surfstick MF823
Der ZTE MF823 ist einer der kleinsten LTE-Surfsticks

Lieferumfang und erster Eindruck
Der ZTE MF823 Surfstick kommt in einer flachen Papp-Schachtel, die der des ersten O2 LTE-Sticks ZTE MF821D zum verwechseln ähnlich sieht. Lediglich am Design und am Label auf der Rückseite erkennt man, dass es sich um die aktuelle, zweite Version des Surfsticks handelt. Der Lieferumfang fällt spartanisch aus, neben dem Surfstick ist lediglich noch eine deutschsprachige Kurzanleitung enthalten.
Auf den ersten Blick wirkt der komplett in weiß gehaltene ZTE MF823 sehr ansprechend. Für einen LTE-Surfstick sind die Abmessungen und das Gewicht verhältnismäßig gering, Unterschiede zu einem normalen UMTS-Surfstick sind nicht mehr vorhanden. Die komplette Front lässt sich abnehmen, darunter befindet sich der Schacht für Speicherkarte und SIM-Karte. Die SIM-Karte muss in Standardgröße (Mini-SIM) vorliegen, gängige Adapter von Nano- oder Micro-SIM auf Mini-SIM funktionieren im MF823 sehr zuverlässig. Der USB-Anschluss wird von einer Kappe geschützt, leider ist er nicht schwenkbar, daher steht der Stick immer einige Zentimeter aus dem Laptop heraus.

Inbetriebnahme und Nutzung
Der O2 Surfstick LTE 4G ZTE MF823 benötigt für den Betrieb keinerlei Software auf dem Computer, lediglich Treiber müssen installiert werden. Nach dem ersten Einstecken wird ein Icon auf dem Desktop von Windows bzw. Mac OS hinzugefügt, welches auf die URL o2surf.stick leitet. Die Konfiguration ist also komplett Browser-Basiert, wie man das sonst hauptsächlich von MiFi-Routern kennt. Das Webinterface hat sich im Test als großer Vorteil herausgestellt, da es extrem schnell reagierte und für den Nutzer im Vergleich zu einer separaten Software auf dem Rechner deutlich komfortabler ist.
Im oben eingebundenen Video werden die Einstellungsmöglichkeiten im Webinterface detailliert beschrieben, daher beschränken wir uns hier auf die Haupt-Funktionen: es gibt ausführliche Statistiken zu Online-Zeit und Datenverbrauch, man kann (sofern es der Tarif zulässt) SMS versenden und bei Bedarf außerdem die Netztechnologie festlegen, etwa wenn der ZTE MF823 nur im LTE-Netz funken soll.

SIM-Karte ZTE MF823
Unter der Abdeckung befindet sich ein Schacht für SIM-Karten und Speicherkarten

Eine LED auf der Front des ZTE MF823 informiert über den aktuellen Verbindungsstatus. Sobald eine Verbindung zum Internet besteht, blinkt die LED – das ist anfangs etwas verwirrend, denn bei den meisten Surfsticks ist es genau anders herum, die LED leuchtet bei Verbindung konstant und ohne aktive Verbindung ist lediglich ein Blinken sichtbar. Der Verbindungsaufbau an sich ist sehr schnell, in unserem Test stehts deutlich schneller als bei Modems mit separater Verbindungs-Software. Die Empfangsstärke im LTE-Netz war zufriedenstellend, wobei es insbesondere in Regionen mit schlechtem Empfang stark darauf an kam, in welchem Winkel man den Surfstick betrieben hat. Ein kurzes USB-Verlängerungskabel hat sich diesbezüglich im Test als sehr sinnvoll herausgestellt.

Auf Wunsch kann man den ZTE MF823 auch noch mit zwei externen Antennen ausstatten. Dazu benötigt man im Normalfall einen bzw. zwei Adapter von TS-9 auf SMA, im LTE-Betrieb sollte auf jeden Fall eine MIMO-Antenne bzw. zwei einfache Antennen verwendet werden.  Auch der Betrieb in einem Dovado-Router wie etwa dem Dovado Tiny ist möglich. Eine AVM FRITZ!Box erkannte den ZTE MF823 jedoch leider nicht, sodass keine Internetverbindung hergestellt werden konnte.

ZTE MF823 Dovado Router
Auch der Betrieb an einem Router – hier der Dovado Tiny – ist möglich

O2 LTE-Netz: guter Ausbau, ordentliche Geschwindigkeiten
Während der Nutzung des ZTE MF823 haben wir auch das LTE-Netz von O2 genauer getestet. Dazu haben wir im gesamten Stadtgebiet von Nürnberg Geschwindigkeitsmessungen durchgeführt, außerdem waren wir in der Region um Köln unterwegs. Beide Städte sind sogenannte Highspeed-Areas von O2 und daher schon großflächig mit LTE versorgt. Doch auch noch weit außerhalb dieser Städte hat man oft eine gute LTE-Versorgung, so kann man von Köln aus sogar unterbrechungsfrei bis etwa Erftstadt LTE im Zug nutzen – das schafft sonst kein anderer Anbieter!
Bei den Geschwindigkeiten liegt O2 in der Stadt erfreulich oft an dem beworbenen Maximalwert von 50 MBit/s im Download. Noch deutlich überraschender sind allerdings die konstant guten Uplink-Geschwindigkeiten von oft deutlich über 20 MBit/s – hier muss man den Technikern von O2 ein großes Lob aussprechen, die anderen Anbieter bieten meist deutlich geringere Geschwindigkeiten. Die Latenzzeiten lagen im Schnitt zwischen 40 und 60 Millisekunden, im Vergleich etwas höher als bei der Konkurrenz.

Der O2 Surfstick LTE 4G ZTE MF823 verfügt über zwei Antennen-Anschlüsse
Der O2 Surfstick LTE 4G ZTE MF823 verfügt über zwei Antennen-Anschlüsse

Sobald man das O2 LTE-Netz nutzt, ist ein schneller Seitenaufbau garantiert. Im Test waren selbst in schwach versorgten Gebieten stehts gute Geschwindigkeiten verfügbar, den Unterschied zum UMTS-Netz merkt man deutlich. Für O2 Kunden lohnt es also durchaus, ein paar Euro mehr für einen LTE-Fähigen Tarif zu investieren, so zumindest unsere Meinung nach dem Test.

Fazit
Der ZTE MF823 ist ein solider LTE-Stick, mit dem man nichts falsch machen kann. Die Technik ist zwar nicht auf dem allerneuesten Stand („nur“ 100 MBit/s), aber dafür ist der Preis mit derzeit rund 59€ unschlagbar günstig und im Betrieb überzeugt der Surfstick mit schneller Bedienung und guten Datenraten.
Das O2 LTE-Netz ist schon erstaunlich gut verfügbar, wie auch die Netzabdeckungskarte zeigt. Hier lohnt das Upgrade auf O2 LTE meistens schon deshalb, weil die Geschwindigkeiten im Vergleich zu UMTS durchweg besser sind.