Test: mobiles Bezahlen mit Vodafone Wallet

Vodafone Wallet

Vodafone ermöglicht mit dem Dienst SmartPass ab sofort kontaktloses, mobiles Bezahlen via NFC-Funktechnik. SmartPass ist Teil der Vodafone Wallet, einer App, die in Zukunft das Portemonnaie möglichst umfassend ersetzen soll. So soll in Zukunft neben der mobilen Zahlung auch die Hinterlegung von Bonus-Karten oder ÖPNV-Fahrkarten möglich sein. Für das mobile Bezahlen mit SmartPass kooperiert Vodafone mit dem Kreditkarten-Anbieter VISA, die technische Abwicklung wird durch den Dienstleister Wirecard gewährleistet. Ich konnte das mobile Bezahlen mit NFC bei einer Presse-Veranstaltung in München bereits testen!

Die Vodafone Wallet App
Es gibt mehrere Möglichkeiten, ein digitales Portemonnaie umzusetzen. Vodafone hat sich für eine Smartphone-App entschieden, welche vorerst für die Betriebssysteme iOS und Android erhältlich ist. Windows Phone bleibt wie so oft außen vor. Wir konnten die Vodafone Wallet App auf einem HTC One testen und hier machte sie einen sehr guten Eindruck: das Design ist ansprechend, das Layout übersichtlich und die Bedienung selbsterklärend. Auch die Geschwindigkeit der App war sehr gut.

Vodafone SmartPass

Natürlich ist die App mit einem Passcode versehen, sodass nicht jeder auf die Daten wie Zahlungsbelege oder Kreditkartendaten zugreifen kann. Weitere Karten – neben der Vodafone SmartPass VISA-Karte – können ganz einfach per Fingertip hinzugefügt werden. Zumindest ist das für die Zukunft geplant, derzeit kann man einzig und allein die SmartPass Karte nutzen, auch andere VISA-Kreditkarten lassen sich nicht hinterlegen.

Mobiles Bezahlen: endlich massentauglich!
Ich habe mich schon unzählige Male darüber geärgert, dass in Deutschland bisher so wenig Bewegung in das Thema mobiles Bezahlen per NFC kommt. Seit vielen Jahren wird darüber geredet, doch andere Länder sind uns hier schon meilenweit voraus, insbesondere in Asien ist die Bezahlung per NFC oft schon absoluter Standard. Umso gespannter war ich, endlich die Vodafone Wallet testen zu dürfen! Und was soll ich sagen? Es funktioniert! Im Starbucks einen Kaffee bestellt, das HTC One mit integrierter NFC-Funktion auf das Zahl-Terminal gehalten, und schon war die Sache erledigt. Wenige Sekunden später erhielt ich noch eine Notification über die letzte Transaktion und auch in der Zahlungshistorie war der Kaffee schon „eingebucht“. Einen PIN muss man beim Bezahlen übrigens nur angeben, wenn der Betrag größer als 25 Euro ist – beim Starbucks Kaffee ist das zum Gück (noch) nicht der Fall ;-)

Vodafone mobiles Bezahlen

Technisch gesehen ist die App lediglich ein „Nice to have“, nötig ist sie für das mobile Bezahlen aber nicht. So kann man das Gerät auch ausschalten oder – wie beim Apple iPhone nötig – einen NFC-Sticker benutzen. Trotzdem hat mir Vodafone Wallet bzw. SmartPass deutlich besser gefallen als eine gewöhnliche NFC-fähige VISA-Karte, wie sie mittlerweile von vielen Banken ausgegeben wird. Der Grund: die direkte Kontrolle über die getätigten Ausgaben mittels App ist sehr angenehm – und außerdem: das bezahlen mit dem Handy ist doch irgendwie cooler, als eine gewöhnliche Plastik-Karte auf das Terminal zu legen, oder?!  Diese kann man natürlich dank Smartphone direkt zuhause lassen – wobei aktuell natürlich noch nicht alle Geschäfte die nötigen NFC-Terminals haben, sodass man besser noch Bargeld oder EC-Karte bei sich tragen sollte.

SmartPass Akzeptanzstellen

Apropos NFC-Terminals: bisher sind in Deutschland laut Vodafone schon 35.000 Akzeptanzstellen für das kontaktlose Bezahl-System von VISA ausgerüstet. Alleine in München sind es schon mehrere hundert. Und laut Angaben von Vodafone wächst die Zahl in den nächsten Tagen stark: mehrere hunderttausend zusätzliche Akzeptanzstellen werden hinzukommen, da die alten Kassenterminals turnusgemäß durch aktuelle Modelle ersetzt werden.

Technische Abwicklung über Wirecard
Für die Technik im Hintergrund ist Wirecard zuständig. Der Zahlungsvorgang an sich wird ganz normal über VISA abgewickelt, die Schnittstelle zwischen Vodafone Wallet und VISA übernimmt dann Wirecard, wie in der folgenden Grafik ersichtlich ist:

Wirecard Vodafone SmartPass

Die NFC-Fähigen Terminals erkennt ihr übrigens an dem „Funk-Symbol“ bzw. dem NFC-Logo, welches im Normalfall am Gerät angebracht ist. Ansonsten werben viele Geschäfte auch durch entsprechende Aufkleber an ihren Türen mit der drahtlosen Zahlung. Oft wissen die Verkäufer an der Kasse noch nicht mal, dass ihr Terminal NFC-Fähig ist – der „Aha-Effekt“ ist somit nicht selten Teil der Bezahlung. Rein technisch ist die kontaktlose NFC-Zahlung übrigens nichts anderes als eine Kartenzahlung, die Kassierer müssen in der Kasse also „Kartenzahlung“ angeben, wenn per Handy gezahlt werden soll.

SmartPass im ersten Jahr kostenlos
Wenn ihr nun auch mal das mobile Bezahlen mit Vodafone SmartPass testen wollt, dann könnt ihr euch unter xx für den Dienst registrieren. Voraussetzung ist lediglich ein Wallet-Zertifiziertes Smartphone, eine entsprechende Vodafone SIM-Karte und die Vodafone Wallet App. Aber auch ohne diese Voraussetzungen ist der Dienst nutzbar, dann via NFC Sticker, den ihr euch an einen beliebigen Gegenstand kleben könnt. Die Kosten: im ersten Jahr kostet SmartPass nichts, ab dem zweiten Jahr fällt eine Grundgebühr von 9,90 Euro pro Jahr an, sofern euer Jahresumsatz kleiner als 600 Euro ist. Die weiteren Kosten sind im PDF einsehbar.