Neue O2 DSL-Tarife: Die Fair-Flat kehrt zurück

Telefonica-O2-Logo

Telefónica O2 hat heute neue DSL-Tarife vorgestellt. Alle Tarife haben nicht nur eine Telefon-Flatrate in das Festnetz integriert, sondern auch in alle Mobilfunknetze – O2 nennt es „DSL All-in“. Es gibt jedoch noch eine weitere Neuerung, die den meisten Nutzern wohl weniger gefallen dürfte: in den neuen DSL-Tarifen ist eine Drosselung ab einem bestimmten Datenvolumen vorgesehen. Die Deutsche Telekom hatte entsprechende Drossel-Pläne bereits im Frühjahr diesen Jahres offengelegt, O2 zieht nun nach und hat auch direkt Preise für zusätzliches Datenvolumen veröffentlicht. Nach wie vor wird es – zumindest als Option – auch eine „echte“ Flatrate geben.

Drei neue DSL-Tarife
Die neuen DSL-Tarife sind als O2 DSL All-in S, O2 DSL All-in M und O2 DSL All-in L erhältlich. Sie unterscheiden sich hauptsächlich in der Internet-Geschwindigkeit und im Datenvolumen, alle drei Tarife verfügen über eine Voice-Flat in alle deutschen Fest- und Mobilfunknetze. Der O2 DSL All-in S Tarif bietet für monatlich 24,99€ (in den ersten drei Monaten 14,99€) eine Daten-Flat mit 8 MBit/s im Download und 1 MBit/s im Upload, wobei die ADSL2+ Technik genutzt wird. Nach Verbrauch von 100 Gigabyte im Abrechnungszeitraum wird die Geschwindigkeit auf 2 MBit/s im Download gedrosselt.

Neue O2 DSL Tarife

Auch die beiden Tarife All-in M und All-in L sind in den ersten drei Monaten auf 14,99€ reduziert, kosten danach aber monatlich 29,99€ (All-in M) bzw. 34,99€ (All-in L). Im M-Tarif erhält man über ADSL2+ bis zu 16 MBit/s im Download und 1 MBit/s im Upload, im L-Tarif sind über VDSL2 bis zu 50 MBit/s im Download und 10 MBit/s im Upload möglich. In beiden Tarifen ist eine Drosselung nach mehrfachem Überschreiten von 300 Gigabyte Datenvolumen vorgesehen, O2 nennt dies „Fair-Flat“. Eine solche Fair-Flat kennen einige sicher bereits aus den frühen Tagen von UMTS, damals hatte Vodafone eine ähnliche Flatrate im Mobilfunk eingeführt, jedoch recht schnell wieder vom Markt genommen.

Fair-Flat, Drosselung und Volumenpakete
Die Fair-Flat von O2 ist nicht auf den ersten Blick verständlich, wird anhand der unten stehenden Grafik aber gut erklärt. Drei Monate lang kann man so viel Daten verbrauchen wie man möchte, erst ab dem vierten Monate wird (für den Rest des Abrechnungszeitraumes) auf eine Geschwindigkeit von 2 MBit/s im Download und im Upload gedrosselt. Ein Beispiel: man verbraucht zwei Monate lang 400 Gigabyte und im dritten Monat nur 250 GB, dann kann man im vierten und fünften Monat wieder so viel verbrauchen wie man möchte.

O2 DSL Fair-Flat

Wenn man jedoch unter keinen Umständen unter 300 Gigabyte pro Monat bleibt, so besteht die Möglichkeit, zusätzliches Volumen hinzu zu kaufen. Für 100 Gigabyte verlangt O2 4,99 Euro, für eine echte Flatrate ohne Drosselung gibt es das „DSL Upgrade Unlimited“ für 14,99€. Die beiden Optionen haben keine Laufzeit und können innerhalb eines Monats wieder gekündigt werden. Die Drosselung startet O2 ab dem 01.07.2014, ab diesem Datum sind auch die entsprechenden Optionen buchbar.

O2 DSL Upgrade

O2 möchte die Fair-Flat laut Produkt-Manager Marcus Kopp nicht „im Sternchen-Text“ verstecken, sondern explizit auf seiner Webseite erklären und die Kunden darauf hinweisen. Das verbrauchte Volumen kann jederzeit über eine Webseite oder eine App eingesehen werden, wie man es bereits von Smartphone-Tarifen kennt. Außerdem wird der Kunde per SMS bei Verbrauch von 80% und 100% seines Volumens informiert.

Start-Vorteil und Router-Zwang
Alle Tarife sind ohne Laufzeit erhältlich. Entscheidet man sich dennoch für eine Vertragslaufzeit, so bekommt man 50 Euro Rechnungsgutschrift, was ziemlich genau dem einmaligen Preis des WLAN-Routers entspricht. Leider muss man diesen Router auch tatsächlich verwenden, denn O2 gibt auch weiterhin selbst auf Anfrage nicht die Zugangsdaten für den Anschluss heraus, sodass der Einsatz von alternativen Routern (AVM FRITZ!Box etc.) unmöglich ist.