Aktueller Stand: Vodafone LTE Ausbau und Planung

Mit diesem Artikel möchte ich euch den aktuellen Ausbau des Vodafone LTE-Netz (Stand Februar 2013) vorstellen und etwas näher auf die Planungen für das Jahr 2013 eingehen. Gestern hatte ich die Gelegenheit, an einem kleinen Vodafone-Event in München teilzunehmen und dort mit diversen Mitarbeitern über LTE und die Strategie für das laufende Jahr zu sprechen – die Vodafone Pressestelle ergänzte die Informationen mit schönen Grafiken, wie ihr unten sehen könnt. Stand heute sind rund 60 Prozent der Fläche des Bundesgebiets mit Vodafone LTE abgedeckt, 40 Millionen Menschen haben damit Zugang zum Netz der neuesten Generation.

Vodafone LTE-Versorgung Februar 2013

Insgesamt wurden bisher schon mehr als 4.500 Standorte mit LTE ausgestattet, größtenteils auf dem mit Breitand unterversorgtem Land. Doch auch der Ausbau in der Stadt genießt bei Vodafone mittlerweile hohe Priorität, hier sind aktuell 120 große Städte über 50.000 Einwohner mit LTE versorgt, in Kürze sind auch alle 81 Großstädte über 100.000 Einwohner versorgt. Anders als etwa die Deutsche Telekom setzt Vodafone beinahe ausschließlich auf LTE800, d.h. auf die weit reichenden 800 Megahertz-Frequenzen. So ist es möglich, mit vergleichsweise wenigen Sendern große Gebiete abzudecken und für eine gute Versorgung auch in Gebäuden zu sorgen. Bis zum Jahr 2015 soll es eine nahezu vollständige Flächen-Abdeckung mit LTE in Deutschland geben.

Punktuell kommt auch immer mehr LTE2600 zum Einsatz, erste Cluster (= mehrere Stationen) gibt es bereits in Berlin und Sankt Augustin bei Bonn, weitere Großstädte folgen in Kürze. Der Fokus liegt aber ganz klar auf Flächenabdeckung, das wurde von den an der Diskussion beteiligten Netzplanern mehrfach betont. Hier möchte man sich von der Deutschen Telekom abheben und bewirbt dies auch entsprechend mit dem Marketing-Begriff „RealLTE“ in den Medien. Passend zu dieser Strategie fielen auch die Antworten auf Fragen zu LTE Kategorie 4 aus: theoretisch ist jederzeit ein Update der vorhandenen LTE eNodeB auf Cat. 4 (150 MBit/s im Download bei LTE2600) möglich, kurzfristige Planungen gibt es dazu aber nicht. Entsprechende Endgeräte, welche LTE Kategorie 4 unterstützen, sind aber auch bei Vodafone in Kürze erhältlich, darunter der Surfstick Vodafone K5007.

Bezüglich der Endgeräte bietet Vodafone aktuell die breiteste Auswahl, knapp 20 LTE-Fähige Smartphones, Tablets, Surfsticks und Router sind aktuell im Sortiment. Weitere Smartphones kommen schon in Kürze, darunter zum Beispiel das Sony Xperia Z oder das Samsung ATIV S LTE – schon Ende 2013 wird LTE der absolute Standard in jedem Smartphone ab der oberen Mittelklasse sein. Schon heute nutzen über 410.000 Kunden LTE von Vodafone, wobei mehr als 300.000 Nutzer auf die DSL-Ersatztarife mit einem LTE-Router für Zuhause entfallen. An der Strategie, für mobile LTE-Nutzung generell einen Aufpreis von etwa 10 Euro im Monat zu verlangen, will Vodafone vorerst nichts ändern – zwar ist in einigen Tarifen LTE für eine begrenzte Zeit inklusive, doch die Deutsche Telekom fährt eine völlig andere Strategie: hier kann jeder Kunde mit einem Vertragstarif und einem passenden Endgerät auf das LTE-Netz zugreifen.

Vodafone Breitband Februar 2013

Interessante Neuigkeiten gibt es aber auch zum 2G- und 3G-Netz. Im Zuge der Umrüstung auf Single-RAN Technologie wird bis etwa 2015 das komplette GSM-Netz auch EDGE können – ein Punkt, der bisher oft kritisiert wurde, da EDGE nur selten auffindbar ist. Laut einem Vodafone Netztechniker scheiterte es bisher einfach an der Anbindung der GSM-Standorte, hier hätte man zwar recht einfach EDGE aufschalten können, die Bandbreiten wären dadurch aber nicht automatisch gestiegen. Das UMTS-Netz bekommt ebenfalls eine Auffrischung: Ziel ist es, das gesamte Netz mit DC-HSPA+ auf bis zu 42,2 MBit/s aufzurüsten. Bisher sind meistens nur maximal 21,6 MBIt/s mit einfachem HSPA+ möglich. Langfristig gesehen soll auch TC-HSPA+ zum Einsatz kommen, also Triple-Channel Bündelung, womit dann etwa 60 MBit/s via UMTS möglich wären. Entsprechende Endgeräte sind aber aktuell noch nicht verfügbar – bis dahin dient die dritte UMTS-Frequenz einfach zur besseren Lastverteilung. MIMO ist auch weiterhin kein Thema bei UMTS, diese Antennentechnik bleibt LTE vorenthalten.

Habt ihr noch Fragen, die im Artikel nicht beantwortet wurden? Dann ab damit in die Kommentare! In Kürze gibt es noch einen weiteren Artikel mit vielen Fotos, der die Netztechnik von der eNodeB über den BSC bis hin zum MSC etwas genauer betrachtet.

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