Test Huawei AF23 Surfstick-Dock

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Mit dem AF23 hat Huawei seit langer Zeit mal wieder einen Router im Angebot, welcher das Internet-Signal von Huawei Surfsticks via LAN oder WLAN mehreren Benutzern zur Verfügung stellen kann. Der Huawei AF23 hat also kein integriertes Modem, sondern benötigt zum Betrieb einen USB-Surfstick des chinesischen Herstellers. Dabei wurde bei der Entwicklung des Gerätes besonders auf eine höchstmögliche Geschwindigkeit Wert gelegt: der erstaunlich kleine Router liefert Geschwindigkeiten von bis zu 300 MBit/s über WLAN und eignet sich daher auch für moderne LTE-Sticks wie etwa den Huawei E3276 ausgezeichnet.

Im Lieferumfang des aktuell 60 bis 80 Euro teuren Huawei AF23 befindet sich neben dem Router selbst noch ein USB-Kabel sowie ein Netzteil. Einen Akku hat Huawei nicht integriert – was auch ganz gut so ist, denn das hält den Preis niedrig und mobile UMTS/LTE Router mit Akku gibt es ja bereits genügend. Die englischsprachige Kurz-Anleitung beschreibt die grundlegenden Funktionen, bietet aber keine weitergehenden Informationen. Deutlich besser ist da die Anleitung von wlan-unterwegs.de gelungen, die meinem Testgerät beilag und exklusiv für Kunden des Anbieters verfügbar ist.

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Der Huawei AF23 unterstützt zwei Betriebsmodi: einmal der Betrieb als reiner Accesspoint am DSL- oder Kabel-Anschluss per WAN-Buchse auf der Rückseite oder der Betrieb via USB-Surfstick über das mobile Internet. Im Normalfall wählt man als Käufer des AF23 die letztere Variante und hier ist die Inbetriebnahme denkbar einfach: man steckt einfach einen Huawei-Surfstick in den Router, wartet ein paar Sekunden und kann sich dann per LAN- oder WLAN mit dem Internet verbinden. Der APN bzw. generell Zugangsdaten müssen nur in seltenen Fällen eingegeben werden, die meisten SIM-Karten und Netzanbieter werden vollautomatisch erkannt. Falls doch mal Einstellungen nötig sind, so können diese über das Webinterface (192.168.8.1 im Browser eingeben) getätigt werden.

Im Vergleich zu anderen Routern für das mobile Internet bietet der AF23 aber nur wenige Einstellungsmöglichkeiten und zeigt auch nur die wichtigsten Informationen wie etwa den Datenverbrauch und die Empfangsstärke an. Wer tiefergehende Informationen wie etwa die genaue Funktechnik (es wird nur 2G, 3G oder 4G angezeigt) benötigt, wird leider enttäuscht. Trotzdem lassen sich zum Beispiel im Bereich WLAN die üblichen Einstellungen etwa zur Verschlüsselung vornehmen und auch ein FTP-Server kann eingerichtet werden, wenn am USB-Anschluss statt eines Surfsticks ein Speichermedium genutzt ewrden soll.

Die Geschwindigkeiten des Huawei AF23 überzeugen in jeder Hinsicht. Das fängt bereits beim Verbinden mit dem Internet an: nach schnellen 20-25 Sekunden ist der Router mit dem Internet verbunden. Dabei spielt es keine Rolle, welches Netz genutzt wird, schnell geht es immer: im Test war der Huawei E3276 nach knapp 20 Sekunden im Vodafone LTE-Netz eingebucht und auch der Huawei E3331 brauchte nur wenig länger für die Verbindung zum Telekom UMTS-Netz. Das integrierte WLAN-Modul arbeitet zwar leider ausschließlich im 2,4 GHz Band und verzichtet auf die Nutzung des 5 GHz Bereiches, doch dafür stehen auch bei 10m Entfernung und einer Wand zwischen AF23 und Endgerät noch 300 MBit/s brutto zur Verfügung. Für die Nutzung von LTE nach Kategorie 3 ist das zum Beispiel fast perfekt, denn netto kamen in meinem Test im LTE-Netz der Deutschen Telekom knapp 90 MBit/s am Rechner an.

Die Reichweite des WLANs würde ich generell als recht gut einschätzen, für ein kleines Haus oder eine größere Wohnung mit „normal“ dicken Wänden ist der Huawei AF23 gut geeignet. LEDs auf dem Router zeigen den aktuellen Betriebsstatus an, sodass man mit einem kurzen Blick bereits sehen kann, ob das Gerät mit dem Internet verbunden ist.

Alles in Allem ist der Huawei AF23 ein guter Router. Das Gerät tut genau das was es soll: die Internetverbindung eines USB-Surfsticks schnell und unkompliziert mehreren Geräten zur Verfügung stellen. Kompatibilitätsprobleme gibt es dabei keine: alle seit Mitte 2009 hergestellten Huawei-Surfsticks werden unterstützt, zukünftige Modelle können einfach per Firmware-Update hinzugefügt werden. Für Nutzer, die gerne umfangreiche Einstellungen vornehmen möchten, ist der AF23 Router aber nicht so gut geeignet, denn das Webinterface ist recht einfach gehalten und lässt viele Funktionen aus, die zum Beispiel für einen ähnlich teuren Dovado Tiny selbstverständlich sind.