Test Alcatel One Touch L100V LTE Stick

In diesem Testbericht möchte ich euch den Alcatel One Touch L100V LTE Stick vorstellen – ein Modell, das bisher ein Nischendasein fristet und bei keinem Netzbetreiber im Sortiment ist. Warum der Alcatel One Touch L100V trotzdem einen Blick wert ist und wie er sich im Vergleich zur Konkurrenz von Huawei schlägt, erfahrt ihr in diesem Test.

Der Alcatel One Touch L100V LTE Stick ist aktuell nur über den Online-Handel zu erwerben, bei Amazon kostet er etwa 100 Euro. In Kürze wird die Telekom den Stick unter eigenem Namen in ihr Sortiment aufnehmen – über den Speedstick LTE 2 haben wir ja bereits berichtet. Ich habe mir für den Test den schwarzen L100V zukommen lassen. Der LTE Stick wird in einer kleinen Pappschachtel ohne viel Zubehör geliefert, nur ein USB-Kabel und eine Schnellanleitung liegen dem Stick bei. Von außen sieht der Alcatel One Touch L100V unscheinbar aus: er ist vollständig aus Plastik, in etwa so groß wie ein Huawei E392 Stick und hat einen starren USB-Anschluss, lässt sich also nicht schwenken, wie etwa der LTE Stick Huawei E398. Die technischen Daten können sich (bis auf die fehlenden Anschlüsse für externe Antennen) sehen lassen:

Hersteller: Alcatel
Modellname: One Touch L100V (getestete Firmware-Version: EX153700XX)
Technologien: LTE (4G), UMTS (3G), GSM (2G)
Frequenzen in MHz: LTE: 800/900/1800/2100/2600 | UMTS: 900/1800/2100 | GSM: 850/900/1800/1900
Geschwindigkeiten: LTE: 100Mbit/s down, 50Mbit/s up | UMTS: 42,2Mbit/s down, 5,76Mbit/s up (bei Nutzung von DC-HSPA+) | GSM: 256kbit/s (bei Nutzung von EDGE)
Sonstiges: MicroSD Schacht

Installation und Inbetriebnahme

Die obere Hälfte des Alcatel L100V lässt sich vollständig entfernen. Darunter befinden sich die Steckplätze für Simkarte und MicroSD Speicherkarte. Nachdem eine beliebige Simkarte im Standardformat eingesetzt wurde, kann der Stick an den USB-Port des Computers angeschlossen werden. Da der USB-Anschluss beim L100V nicht mittig, sondern leicht seitlich sitzt, können unter Umständen andere Anschlüsse direkt neben dem USB-Anschluss nicht mehr benutzt werden, was mir persönlich nicht so gut gefällt. Vorbildlich ist dagegen die Installation der Software: mit wenigen Klicks installiert sich der Verbindungsmanager, der komplett in deutscher Sprache gehalten ist, was leider auch keine Selbstverständlichkeit mehr ist.

Nach der Installation muss man eventuell noch den SIM-PIN eingeben, danach kann sofort eine Verbindung zum Internet hergestellt werden. Spezielle Einstellungen sind in den allermeisten Fällen nicht erforderlich, da die Alcatel Software die nötigen Verbindungsprofile bereits eingespeichert hat.

Alcatel Verbindungssoftware

Die Alcatel Verbindungssoftware überzeugt in jeder Hinsicht. Auch auf schwachen Systemen läuft sie vergleichsweise schnell und reagiert zügig. Das Design ist schlicht und auch für technisch weniger versierte Nutzer einfach. Trotz der Einfachheit kommen auch Experten nicht zu kurz, es gibt diverse Einstellungsmöglichkeiten, wie etwa den Stick auf „nur LTE“ einzustellen. Neben den üblichen Konfigurationsmöglichkeiten gibt es auch noch einen SMS-Manager zum empfangen und senden von Kurznachrichten sowie ein Diagnose-Tool, dass die genaue Analyse der Verbindung erlaubt. Hier werden etwa die Online-Zeit und das verbrauchte Datenvolumen erfasst.

Verbindungsqualität, Empfang und Datenraten

Leider bietet der Alcatel One Touch L100V LTE Stick keine Möglichkeit, externe Antennen anzuschließen. Für einige Interessenten ist das sicher ein K.O.-Kriterium, doch auch ohne separate Antenne bietet der Stick einen sehr guten Empfang, der etwa auf dem Niveau des sehr beliebten Huawei E398 liegt. Auch in schlecht mit LTE versorgten Regionen kann der L100V noch passable Datenraten erreichen, wie ich im Test auf 800 und 1800 Megahertz LTE festgestellt habe. Auch im UMTS Netz kann man ähnlich gute Datenraten wie im LTE Netz erreichen, was der DC-HSPA+ Technik zu verdanken ist. Mit rund 36 Megabit/s im Download hat der L100V meinen bisherigen Geschwindigkeitsrekord im Telekom UMTS Netz um einiges übertroffen!

Die Verbindungsstabilität des Alcatel L100V hat mich genau so überzeugt wie die Datenraten: Handover gingen in den meisten Fällen problemlos und flüssig, nur selten verlor der LTE Stick das Netz. Während andere Sticks wie etwa der Huawei E398 dann oftmals komplett neu angesteckt werden müssen, suchte die Alcatel Software zügig nach Empfang und hat sich dann selbstständig wieder mit dem Netz verbunden. So ist eine Nutzung im Zug oder im Auto deutlich entspannter möglich als mit anderen USB Modems.

Sonstiges und Fazit

Leider fehlt dem Alcatel L100V die Kompatibilität zu diversen gängigen Router Modellen wie etwa der AVM FritzBox oder dem Dovado Tiny. Das liegt aber nicht an Alcatel, sondern an der Firmware der Router, denn diese erkennt den Alcatel Stick nicht als USB Modem. Wer aber sowieso keinen Router nutzen will, dem kann dieser Umstand herzlich egal sein.

Alles in Allem ist der Alcatel One Touch L100V ein sehr empfehlenswerter LTE Stick, der mit einer guten Software daher kommt und seine Aufgabe als mobiles Modem einwandfrei erfüllt. Der günstige Preis von nur rund 100 Euro ohne Vertrag lässt über kleine Schwächen wie etwa die fehlenden Anschlüsse für externe Antennen oder den starren USB-Anschluss hinweg sehen.